Auf der Alm zuhause: Die Arminen aus Bielefeld

Die Heimat der Arminen: Unsere Schanzer werden einmal mehr zu Gast auf der Bielefelder Alm sein. (Quelle: Andy1982 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4544768)

Auf der Alm zuhause: Die Arminen aus Bielefeld

16. April, 2019 09.30 Uhr

Arminia Bielefeld heißt der nächste Kontrahent, auf den wir am Sonntag (Anstoß 13.30 Uhr SchücoArena) treffen. Wir stellen euch in einem kleinen Portrait den Verein, das Stadion und die Stadt vor. Viel Spaß!

Vereinshistorie

Die Geburtsstunde des 1. Bielefelder Fußballclub Arminia ist der 3. Mai 1905, als sich im Keller des Alten Rathauses Bielefelder einfanden, um dem Fußball in der Westfälischen Stadt einen Rahmen zu geben. Die Vereinsfarben waren Blau-Weiß-Schwarz und der Beitrag belief sich auf lediglich eine Mark. Das erste Spiel bestritt die Mannschaft übrigens zwei Wochen später in der Innenstadt gegen ein Team aus dem nahegelegenen Osnabrück. In den 20er Jahren waren die Arminen besonders erfolgreich: Bereits 1913 gelang der erste Gewinn der Westfalenmeisterschaft, später sogar in Serie. Innerhalb der 20er durften zudem zwei Westdeutsche Meisterschaften gefeiert werden. Seine bitterste Stunde hatten die Westfalen in den 80er Jahren, als der Verein wegen seiner Verstrickung in den Bestechungsskandal zunächst zum Zwangsabstieg in die Amateurliga verurteilt wurde. Erst 1977 hatte sich Arminia soweit von den Folgen des Bundesligaskandals erholt, dass der Blick wieder nach oben gerichtet werden konnte.

Das Jahr bescherte den Bielefelder Fans spektakulären Fußball, mit dem unglücklich verlaufenen Relegationsdrama gegen 1860 aber kein Happy End. Vier Bundesligaabstiegen in den Jahren 1998, 2000, 2003 und 2009 stehen drei weitere Aufstiege 1999, 2002 und 2004 gegenüber, womit Arminia insgesamt siebenmal in die höchste deutsche Spielklasse befördert wurde und sich Rekordaufsteiger nennen darf. Zwischen 1980 und 1985 spielte der Verein übrigens durchgehend erstklassig und erreichte sogar zwei Mal den achten Rang. Mittlerweile etwas entfernt vom alten Glanz wollen sich die Arminen nun in der zweiten Bundesliga etablieren und haben in der vergangenen Spielzeit gezeigt, dass mit ihnen wieder absolut zu rechnen ist. Aktuell hat der westfälische Traditionsverein knapp 12.000 Mitglieder.

Bisherige Duelle
Insgesamt sieben Mal trafen Schanzer und Arminen bisher in der 2. Bundesliga aufeinander. Dabei spricht der Trend klar für unseren FCI: Lediglich einen Sieg durften die Westfalen gegen unsere Oberbayern feiern, die restlichen Spiele gewannen immer die Schanzer – ausgenommen die letzten zwei Aufeinandertreffen im Audi Sportpark, die jeweils mit einem Remis endeten. Im Hinspiel der aktuellen Saison besorgten Almog Cohen und Fabian Klos die Treffer beim 1:1.

Zum ersten Mal trafen beide Teams in der Saison 2010/2011 aufeinander. In der Hinrunde unterlag der FCI auf der Alm mit 0:1, gewann aber sein Heimspiel durch einen Treffer von Andreas Buchner. 2013/2014 hieß der Sieger dann zwei Mal FCI: Daheim siegten die Schanzer 3:2 durch Treffer von Tamas Hajnal, Philipp Hofmann und Christian Eigler, auswärts sicherten die Tore von Hofmann und Karl-Heinz Lappe beim Endstand von 2:0 aus FCI-Sicht den Dreier. Das Hinspiel 2017/2018 entschieden ebenfalls die Schanzer für sich, denn Pledl, Kutschke und Kittel sorgten in einer turbulenten Partie mit zwei Platzverweisen für den 3:1-Auswärtssieg.


Karl-Heinz Lappe traf beim 3:2-Heimsieg im Sommer 2013. (Foto: Bösl / KBUMM).

Stadion

Seine Heimspiele trägt Arminia Bielefeld in der 26.515 Zuschauer fassenden SchücoArena aus, die jedoch weitaus bekannter unter dem Namen (Bielefelder) Alm oder Almstadion ist. Über die Frage, wie es Mitte der 1920er-Jahre zu dem für ein Stadion außergewöhnlichem Namen „Alm“ kam, wird auch heute noch spekuliert. Nach der am häufigsten genannten Version geht der Name auf das Vereinsmitglied Heinrich Pehle zurück, der beim Anblick des Geländes „Hier sieht es ja aus wie auf der Alm.“ sagte. Am 1. Mai 1926 trugen die Fußballer des DSC Arminia ihr erstes Spiel auf der „Alm“ aus. Vor 2.000 Zuschauern unterlagen die Blau-Weiß-Schwarzen Victoria Hamburg mit 1:5.

Sehenswürdigkeiten

Direkt in der Stadtmitte befindet sich die Sparrenburg auf dem 180 Meter hohen Sparrenberg. Es handelt sich um eine Festungsanlage, die runderneuert wurde und deren Erbauer die Grafen von Ravensberg waren, welche die Burg im frühen 13. Jahrhundert als Schutzwall vor Angreifern errichteten. Heute ist die Sparrenburg das Wahrzeichen Bielefelds, der Eintritt ist frei. Vom 37 Meter hohen Turm aus bietet sich ein schöner Rundumblick über die ganze Stadt. Sehenswert ist auch die Altstädter Nicolaikirche. Sie ist stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist damit die älteste Kirche der Stadt. Dreimal pro Tag erklingt ein Glockenspiel und in der Kirche befindet sich mit dem Antwerpener Schnitzaltar ein Flügelaltar, der einen Einblick in die Kirchengeschichte gibt und reich verziert ist. Auch lohnt sich ein Besuch auf dem „Alten Markt“. Hier sind alte Handelshäuser zu finden, dazu zählt etwa das altehrwürdige Bankhaus Lampe. Noch etwas „Originelles“ für den Besuch am Wochenende könnte das „Museum Wäschefabrik“ darstellen. Es öffnet am Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr die Pforten und stellt ein in Deutschland einmaliges Museum dar, versteckt im Hinterhof der Häuser Viktoriastraße 48 und 50. Das Gebäude wurde 1913 für den jüdischen Unternehmer Hugo Juhl errichtet, der hier Tisch- und Bettwäsche sowie Damenwäsche und Herrenhemden herstellen ließ. 1938 veranlassten ihn die politischen Verhältnisse zum Verkauf des Unternehmens. Nach dem Erwerb durch die Gebrüder Winkel wurde hier bis in die 1980er Jahre produziert. Die Fabrik stand einige Jahre still, bis sie der Förderverein Projekt Wäschefabrik e. V. mit Mitteln der NRW-Stiftung 1993 erwarb.

Es lohnt sich also, an Ostern die Reise nach Bielefeld anzutreten – und das nicht nur wegen den Schanzern!


Die Sparrenburg in Bielefeld ist als Wahrzeichen der Stadt einen Besuch wert. (Quelle: https://pixabay.com/de/sparrenburg-bielefeld-historisch-1798536/)

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