Antonio Colak: „Dampf machen ist mein Ding“

Antonio Colak in seiner neuen Heimat.

Antonio Colak: „Dampf machen ist mein Ding“

11. September, 2017 12.00 Uhr

Antonio Colak hat in der Vorsaison noch gegen den FCI gespielt, seit Sommer zählt der 23-Jährige zum Kader der Schanzer. Wie der Stürmer seinen ersten Aufenthalt in Oberbayern empfindet? Ihr dürft gespannt sein! Aber natürlich gibt uns der Rechtsfuß auch Einblick in sein Privatleben, schaut auf seine bisherigen Stationen zurück und erläutert die Ziele mit dem FCI. Im Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue erlitt der Deutsch-Kroate kurz vor Abpfiff eine Platzwunde am Kopf und musste mit 12 Stichen genäht werden. Dennoch dürfte Colak in rund einer Woche bereits wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, bis dahin wünschen wir gute Besserung! 

fci.de: Hallo, Toni! Du bist nun schon ein paar Monate bei uns und hast schon einige Eindrücke sammeln können. Wie ist es bei uns?

Antonio Colak: „Um ehrlich zu sein, ich habe mich noch bei keinem Verein so wohl gefühlt wie hier in Ingolstadt. Wir sind eine harmonische und sehr lustige Mannschaft. Klar, der Saisonstart hat auf die Stimmung gedrückt, aber wir haben den Kopf nicht in den Sand gesteckt. Und das macht die Jungs aus.“

fci.de: Die Resultate haben nicht gestimmt, aber auch personell gab noch einige Veränderungen im Team. Wie hast du die lange Transferphase inklusive Turbulenzen erlebt?

Colak: „Das ist alles Teil des Fußballgeschäfts und es ist wichtig, das nicht zu sehr an sich herankommen zu lassen. Man muss fokussiert bleiben und, wie gesagt, der guten Atmosphäre im Team hat es nichts anhaben können. Was die Turbulenzen angeht: Wir gehen als Mannschaft und Verein unseren Weg. Wer sich gegen diesen entscheidet, zählt nicht mehr zu uns.“

fci.de:  Was macht den FCI für dich schon jetzt scheinbar sehr besonders?

Colak: „Ein sehr erfolgreicher und agressiver Spielstil, die Stimmung in und um die Mannschaft! Ich möchte ein Teil der FCI-Geschichte werden, denn bei meinen bisherigen Stationen konnte ich leider keine intensive Bindung aufbauen. Ich habe gesehen, dass das bei den Schanzern möglich ist, und möchte hier meine Leistungen bringen und hoffentlich langfristig hier spielen.“

fci.de:  Du warst zuletzt schon nach Darmstadt und Kaiserslautern ausgeliehen, blickst schon auf einige Stationen zurück. Was du ansprichst: Das Schicksal von „Leihspielern“ ist natürlich, dass die Zeit bei den Vereinen zumindest zunächst endlich ist…

Colak: „Das stimmt. Aber ich habe eine schöne Wohnung gefunden, meine Freundin Diana zieht in wenigen Wochen aus Frankfurt mit hierher. Es ist die erste, gemeinsame Wohnung, also schon etwas Besonderes. Wie gesagt, ich fühle mich sehr wohl und es wäre schön, länger hier zu bleiben. Wir werden sehen, im Endeffekt habe ich es ja trotzdem in der Hand, mich mit guten Leistungen zu zeigen.“


Fühlt sich wohl auf der Schanz: Toni Colak im Audi Sportpark.

fci.de:  Du hast zwei Jahre in Polen verbracht und für Lechia Gdansk gespielt. Wie war das für dich?

Colak: Polen hatte ich damals zunächst nicht auf meiner Fußballlandkarte. Aber ich hatte nach einer guten Vorbereitung in Nürnberg leider keine Einsätze. Mein Berater hat mir daraufhin Gdansk vorgeschlagen und gesagt, ich soll es mir überlegen. Ich habe direkt zugesagt. Dann bin ich im Prinzip über Nacht nach Polen und habe unterschrieben. Zwei Tage später habe ich mein erstes Pflichtspiel gemacht und gleich getroffen.

fci.de:  Ein lohnendes Kapitel?

Colak: Klar! Es war auf jeden Fall die interessanteste Station meiner bisherigen Karriere. Das hat mir sehr viel gebracht und war lehrreich. Es ist eine sehr robuste Liga – ähnlich der englischen. Da geht es schon sehr ordentlich zur Sache. Außerdem habe ich die Kultur und Sprache kennenlernen dürfen!

fci.de:  Im Vorjahr hast du für den SV Darmstadt im Vorjahr in 24 Spielen sieben Tore erzielt. Was hast du dir für die Zeit in Ingolstadt vorgenommen?

Colak: „Ich will auf jeden Fall ein Teil einer erfolgreichen Mannschaft sein. Wir haben die Qualität, oben mitzuspielen, dabei will ich mithelfen.“

fci.de:: Du bist auch in deiner Freizeit sportlich unterwegs…

Colak: „Das stimmt. Ich mache grundsätzlich gerne zusätzlich zu den Trainings etwas für mich, um fit zu sein. Außerdem bin ich fußballverrückt, schaue viele Spiele.“

fci.de:  Kannst du denn nie die Füße hochlegen?

Colak: „Klar, auch Relaxen und den Kopf freibekommen zählt dazu! Das ist auch wichtig, um dann wieder mit voller Konzentration ans Werk zu gehen.“

fci.de:  Was machst du in deiner freien Zeit denn, wenn die Turnschuhe in der Ecke stehenbleiben?

Colak: Dann unternehme ich was mit der Familie, liege aber auch einfach mal auf der Couch. Wenn Spielpausen sind, reise ich auch gerne. Meine kroatische Heimat besuchen wir beispielsweise jedes Jahr. Auch Diana kommt aus Kroatien, sodass uns das verbindet und wir gerne dort sind.“

fci.de:  Auch der Glaube spielt bei dir eine wichtige Rolle…

Colak: „Ja, der Glaube ist wichtig für mich. Wenn es nicht so läuft, aber genauso, wenn es gut läuft. Ich schöpfe viel Kraft aus meinem Glauben. In Ingolstadt gibt es an den Sonntagen eine kroatische Messe, die wir auch gerne besuchen wollen, wenn es die Zeit bzw. die Spieltage zulassen.“


Freundin Diana zieht in Kürze zu Toni nach Ingolstadt.

fci.de:: Jetzt stehen ja einige Freitagsspiele an, sodass dafür auf jeden Fall Zeit sein sollte! Zurück auf den Platz: Du bist gerne viel unterwegs, setzt die Verteidiger unter Druck. Ein Typus, wie er zu den Schanzern passt, oder?

Colak: „Auf jeden Fall mache ich gerne Dampf, bewege mich viel und bin aggressiv. Ich bin ein Arbeitertyp – mit meinen Läufen, im Klauen von Bällen.

fci.de:  Hast du schon immer an „vorderster Front“ agiert?

Colak: Bisher habe ich eigentlich immer die vorderste Spitze gespielt, in der Mitte. Jetzt weiche ich auch aus, komme über den Flügel. Das ist neu für mich, aber eine tolle Chance. Auch dort will ich marschieren, mich entwickeln, besser werden. Und dem Trainer natürlich zeigen, dass ich ins Team gehöre!“