„Aus der Stadt mit den fünf Türmen“: Der Hallesche FC im Portrait

Dennis Eckert Ayensa feierte im Hinspiel sein FCI-Debüt (Foto: Bösl / KBUMM).

„Aus der Stadt mit den fünf Türmen“: Der Hallesche FC im Portrait

06. März, 2020 09.00 Uhr

Der Blick geht nach dem bitteren 0:1 gegen Viktoria Köln wieder nach vorne, denn die nächste Herausforderung wartet schon: Am Sonntag gastieren wir erstmals in Halle (Anstoß 14 Uhr). Das Hinspiel hatte es in sich, am Ende mussten unsere Schanzer die einzige Hinrunden-Heimpleite hinnehmen (1:2). Wie es diesmal wohl ausgehen wird? Hier der HFC im Portrait.

Saison 18/19

Letzte Saison rutschten die Saalstädter mit dem 4. Platz denkbar knapp an der Relegation vorbei – und auch diesmal will man wieder oben mitspielen. Nach fulminantem Saisonstart inlusive starken Auftritten erlebte der HFC ein sportliches Tief und kämpft aktuell um Stabilität: Seit dem 30. November warten sie auf einen Sieg in der Liga (acht Spiele ohne „Dreier“). 

Historie

Der Ursprung des Vereins reicht zurück bis Anfang des 20. Jahrhunderts: Damals war es der FC Wacker, der sich 1920/21 als Mitteldeutscher Meister durchsetzen konnte. Im Jahr 1945 löste sich der Sportklub aus. Später, zu DDR-Zeiten, gab es aufgrund politischer Bestimmungen immer wieder Zerwürfnisse und neue Zusammenkünfte, aus denen weitere Vereinsauflösungen und -neugründungen resultieren. Es sollte bis 1966 dauern, bis sich die Fußballsektionen aus bestehenden Sportvereinen lösten – und sich in Halle der „HFC Chemie“ bildete. Erst seit 1991 ist der Name Hallescher Fußballclub gesetzt. In dieser Zeit spielte der HFC in der Zweiten Bundesliga, bisher spielten sie noch nicht höher. Im Gegenteil blicken die Hallenser auf schwierige Zeiten zurück: In den 1970er Jahren kämpfte man immer wieder gegen den Abstieg, ehe 70/71 der dritte Platz in der DDR-Oberliga belegt wurde.

Nur kurz danach, am 28. September 1971, kam es zu einem schrecklichen Unfall und der größten Tragödie der Vereinsgeschichte. Das Team war kurz vor dem UEFA-Rückspiel ins niederländische Eindhoven gereist und verbrachte die Nacht im Hotel, als es zu einer Gasexplosion in der Küche kam und das Gebäude in Brand steckte. Die Spieler mussten sich, wie die Mitarbeiter und anderen Gäste ihren Weg nach draußen durch die Flammen bahnen. Unter den zwölf Menschen, die während des Großbrands ums Leben kamen, war auch der 21-jährige Wolfgang Hoffmann, Nachwuchstalent des HFC. Bis heute gedenkt man an der Saale regelmäßig den Opfern. Viele Jahre später, ebenfalls im September, kamen im Stadion des HFC vier Menschen ums Leben, als ein Fallschirmspringer in das Publikum stürzte. Auch Mirco Egert, Torhüter des FC, starb im selben Monat des Jahres 2004 bei einem Autounfall. Aus diesem Grund ist in Halles Fankreisen auch immer wieder vom „schwarzen September“ die Rede. 

Bisherige Duelle

Ein einziges Mal traf der FCI vor dieser Spielzeit auf den Ostklub: Bei einem Testspiel am Audi Sportpark in der vergangenen Saison 2018/19. Diese Partie endete mit einem Sieg der Inolstädter, denn unsere Schanzer konnten nach Toren von Almog Cohen, Fatih Kaya und Jonatan Kotzke diese Partie mit 3:1 für sich entscheiden. Im Hinspiel erzielte Maximilian Beister den zwischenzeitlichen Ausgleich, Dennis Eckert Ayensa sorgte später für den Anschluss in einem hochwertigen Duell zweier Spitzenteams. Das entschieden jedoch die Gäste am Ende für sich. Der Matchwinner hieß Terence Boyd nach einem Doppelschlag.

Stadion

Seit dem Jahr 2011 ist der Erdgas Sportpark die Heimat des HFC. Mit 15.000 Besucherplätzen fasst das Stadion genauso viele Zuschauer wie unser Audi Sportpark. 

Stadt und Sehenswertes in der Region

Halle an der Saale ist mit knapp 240 000 Einwohnern die größte Stadt Sachsen-Anhalts. Berühmt ist die Stadt für ihr großes kulturelles Angebot: Neben zahlreichen Museen und kulturellen Einrichtungen sitzt hier auch die Kulturstiftung des Bundes und es befindet sich vor Ort eine der ältesten Unis Deutschlands, die Martin-Luther-Universität-Halle-Wittenberg. Das perfekte Fotomotiv findet sich in der Innenstadt am Marktpatz: Dort bilden die Marktkirche und der Rote Turm zusammen die sogenannten „Fünf Türme“, das Wahrzeichen der Stadt.