Bitter: Schanzer unterliegen Schweinfurt im Elfmeterschießen mit 4:5

Patrick Sussek gegen Gianluca Lo Scrudato (Foto: FCI).

Bitter: Schanzer unterliegen Schweinfurt im Elfmeterschießen mit 4:5

03. September, 2019 20.00 Uhr

In der dritten Runde des TOTO-Pokals konnten sich die Schanzer im Willy-Sachs-Stadion nicht gegen den Regionalligisten 1. FC Schweinfurt durchsetzen. In einer umkämpften Partie am Dienstagabend sorgte Ex-Donaustädter Amar Suljic für den Führungstreffer (68.), Fatih Kaya konnte quasi mit dem Schlusspfiff ausgleichen (94.), sodass das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen musste. Am Ende war das Glück auf Seiten der Hausherren. 2029 Zuschauer verfolgten die Begegnung.

Trainer Jeff Saibene schickte eine junge Mannschaft in die Begegnung: Mit Torhüter Marco Knaller (32) stand lediglich ein „Ü-30“-Akteur in der Startelf, sowohl Kapitän Stefan Kutschke als auch Stellvertreter Marcel Gaus nahmen zunächst auf der Bank Platz. Sein Debüt feierte Nico Antonitsch, während die Spielgenehmigung für Dennis Eckert Ayensa leider nicht rechtzeitig vorlag.

Kein Problem für Marco Knaller: Der Keeper des FCI hatte den ersten Schussversuch von Benedict Laverty sicher in seinen Armen (1. Minute). Die Hausherren, Tabellenführer in der Regionalliga, signalisierten aber von Anfang an deutlich, dass für die Schanzer ein intensiver Pokalabend bevorstehen würde. Auch der zweite Abschluss gehörte den Unterfranken, Amar Suljic, bestens bekannt aus seiner Zeit in der Donaustadt, konnte Knaller jedoch auch nicht gefährden (5.). Ein fataler Fehlpass im Aufbau ermöglichte den Schweinfurtern freie Bahn, doch Knaller war gegen den durchgeeilten Stefan Maderer rechtzeitig zur Stelle (10.). So gehörte die Anfangsphase klar den „Schnüdeln“, während die Mannschaft von Jeff Saibene sich vorzugsweise in der Defensive wiederfand.

Erste, gute Offensivaktionen der Schanzer gab es in den Folgeminuten zu sehen, doch Peter Kurzweg fand keinen Abnehmer in aussichtsreicher Position (23.), Fatih Kaya kam nicht zum Abschluss (26.). Nach 27 Minuten folgte die zweite „Einladung“ der Schanzer durch eine Nachlässigkeit in der Vorwärtsbewegung, erneut musste Knaller Kopf und Kragen riskieren, um im Eins-gegen-Eins zur Ecke zu klären.Die Schnüdel blieben das gefährlichere Team, die Gäste hielten dagegen. Die erste Großchance für den FCI erspielten sich dann Björn Paulsen mit Kaya und Filip Bilbija, Letzterer kam vor Luis Zwick zum Abschluss, doch der Schlussmann parierte zur Ecke (32.). Fortan bekamen die Schanzer die Partie immer besser in den Griff, Patrick Susseks Versuch landete nach guter Einzelaktion über dem Querbalken (42.). Danach ging es in die Kabinen.


Nico Antonitsch bedrängt seinen Gegenspieler (Foto: FCI).

Beide Teams kamen unverändert aus der Pause. Den besseren Start erwischten dieses Mal jedoch die Schanzer: Schneller Pass in die Tiefe, Bilbija enteilte allen und sprintete mit dem Ball vor das Gehäuse der Unterfranken, dort jagte er das Spielgerät jedoch über den Kasten (46.). Die Führung hatte die Saibene-Elf verpasst, Sicherheit gab die Großchance dem Spiel der Gäste dennoch. Diesmal bekam Kaya den Ball steil, Zwick kam in letzter Sekunde und klärte vor dem 19-Jährigen zum Einwurf. Der durchaus berechtigte Pfiff für den Schubser gegen den Deutsch-Türken war zudem ausgeblieben (50.).Auf der Gegenseite war Knaller einmal mehr gefordert, diesmal parierte der Routinier einen strammen Schuss von Sascha Korb (53.). Fünf Minuten später klärte Paulsen in höchster Not (58.) zur Ecke, bevor Maderer im Strafraum wohl als dankbarer Abnehmer hätte abschließen können. Saibene registrierte, dass die Hausherren wieder Oberwasser bekamen und der 50-Jährige reagierte. Marcel Gaus kam für Pintidis im Zentrum (59.).

Auf der anderen Seite wechselte Trainer Timo Wenzel Routinier Adam Jabiri (35) ein. Das sollte sich leider schnell auszahlen: Die aufgerückten Schanzer liefen in einen lupenreinen Konter über den Goalgetter, der mustergültig auf Amar Suljic ablegte. Der frühere Donaustädter musste aus kurzer Distanz nurnoch einschieben (68.), sodass auf der Anzeigetafel nun das 1:0 für Schweinfurt aufleuchtete, frenetisch bejubelt von den Anhängern der Schnüdel. Nun kam auf Kapitän Stefan Kutschke in die Partie, Wolfram verließ den Platz (69.). Der 30-Jährige orientierte sich erwartungsgemäß in die vorderste Spitze, während Bilbija nun über die linke Seite Dampf machen sollte. Auch Nico Antonitsch ging kurz darauf vom Platz, für ihn kam Maximilian Beister (78.). Ein Freistoß von Sussek hätte fast zum Ausgleich geführt, doch der heranfliegende Kutschke setzte die Kugel knapp neben den Pfosten (79.). Jetzt ging es heiß her, viele Fouls prägten den Schlussspurt der Begegnung. Bilbija bekam aus hochkarätiger Position keinen Druck hinter den Ball (83.). Knaller musste noch einmal ran, hatte bei einem Schuss aus rund 18 Metern aber keine Probleme (87.). Ein langer Einwurf von Gaus fand den Kopf von Bilbija in zentraler Position, doch der Youngster ließ die hervorragende Gelegenheit leider liegen. Sein Kopfstoß landete hinter dem Schweinfurter Tor.

Dann der pure Wahnsinn: Die Schnüdel wollten schon den Einzug in Runde 4 feiern, da war Kutschke im Strafraum zur Stelle und legte den Ball mustergültig auf Kaya ab. Der Angreifer jagte den Ball unhaltbar in die Maschen und die Schanzer bejubelten den Last-Minute-Einzug ins Elfmeterschießen. Dort legten die Schanzer mit Maxi Beister souverän vor, Knaller war gegen Marco Fritscher chancenlos. Kaya traf zur erneuten Führung, Jabiri zeigte ebenfalls keine Nerven. Elfmeter-Experte Kutschke ballerte die Kugel in die linke Torecke, Suljic stellte auf 3:3. Dann trat Sussek an und schoss den Ball zwar platziert, doch Zwick hatte die Ecke erahnt und hielt. Im Gegenzug blieb Knaller ohne Abwehrchance, die Führung für die Hausherren. Gaus stellte zwar den Ausgleich wieder her, doch es lag nun an Benedict Laverty, das Spiel zu Ende zu bringen. Bitter: Knaller war dran, doch der Ball landete im Tor. So zogen die Unterfranken am Ende durch ein 5:4 im Elfmeterschießen in die vierte Runde ein.

FCI: Knaller – Antonitsch (77. Beister), Paulsen, Kotzke, Kurzweg – Krauße, Pintidis (59. Gaus) – Sussek, Wolfram (69. Kutschke) – Kaya, Bilbija


Trainerstimmen

Jeff Saibene: „Gratulation an Schweinfurt. Wir haben das erwartet schwere Spiel gesehen und im Moment fehlt auch das Momentum. Der Fokus liegt auf der Meisterschaft, dort geht es jetzt weiter.“

Timo Wenzel: „Die Jungs haben sich bravourös gegen diesen starken Gegner gewehrt. Das war eine tolle Leistung der Mannschaft, wir sind stolz darauf, in die nächste Runde eingezogen zu sein.“