Christian Träsch zur WM: „Du darfst nie vergessen, dass du Teil des Ganzen bist!“

Räumt den Deutschen Chancen auf die Titelverteidigung ein: Christian Träsch. (Foto: Bösl/KBUMM)

Christian Träsch zur WM: „Du darfst nie vergessen, dass du Teil des Ganzen bist!“

14. Juni, 2018 12.00 Uhr

Gelingt „der Mannschaft“ die Titelverteidigung? Noch 2010 war Schanzer Christian Träsch im WM-Aufgebot für Südafrika, verletzte sich aber kurz vor dem Abflug und erlebte bittere Momente, wie sie auch Akteure erleben, die es am Ende nicht in den Kader schaffen. Pünktlich zum WM-Start haben wir mit dem zehnfachen Nationalspieler einen Blick auf das kommende Turnier geworfen und darüber gesprochen, wie er die Chancen Deutschlands einschätzt, auf welches Team er sich besonders freut und wie er aktuell seine Zeit verbringt.

fci.de: Servus Christian! Wirst du jedes Spiel derm WM verfolgen, oder nur die Partien der deutschen Mannschaft anschauen?

Christian Träsch: Aktuell bin ich noch im Urlaub und werde mir nicht jedes Spiel anschauen. Natürlich die unserer Nationalelf und die spannenden, aber für alle möchte ich meine Sommerpause nicht opfern. Die Zeit wäre da, aber die investiere ich aktuell in Regeneration und in ein Sportprogramm, um zum Saisonstart wieder fit zu sein.

fci.de: Gibt es eine Partie, auf die du dich besonders freust?

Träsch: Ich denke, Spanien gegen Portugal wird ein sehr spannendes Spiel in der Vorrunde sein, welche die Deutschen bestimmt überstehen werden. Danach wird es spannend für sie und es kommt auf die Tagesform gegen die Topteams an. Besonders freue ich mich auf Island, denen ich sogar wie bei der EM die Rolle der Überraschungself zutraue. Sie haben einen tollen Teamgeist und sind absolut nicht zu unterschätzen. Ich denke, dass sie wie bei der EM den ein oder anderen Favoriten raushauen können.

fci.de: Du selbst wärst bei der WM 2010 dabei gewesen, hast dich jedoch kurz vor dem Abflug nach Südafrika verletzt und musstest ersetzt werden. Wie bitter ist es, so kurz vor dem Turnier wieder gehen zu müssen?

Träsch: Das war eine richtig schlimme Erfahrung. Du arbeitest hart, bist stolz für dieses Team aufzulaufen, bekommst die Bestätigung, dass du mitfliegst und auf einmal ist alles vorbei. Aber selbst, wenn du es dann nicht in den finalen Kader schaffst, musst du dir eines vor Augen halten: Du bist Teil des Ganzen Teams. Du hast jedem einzelnen in der Vorbereitung geholfen, hast alles gegeben und mit den Grundstein für ein erfolgreiches Turnier gelegt. Das darf man nie vergessen.

fci.de: Nach der schlechten Form in den letzten Partien: Was traust du den Deutschen bei der WM zu?

Träsch: Ich zähle sie zu den Topfavoriten auf den Titel. Auch Frankreich und Brasilien haben sehr starke Teams, aber ich denke, dass sie auf den Punkt fit sein werden und am Ende mit um den Titel spielen. Ich kenne das aus der eigenen Vorbereitung, in der es manchmal nicht so rund läuft und auf einmal zählt es und man startet durch.