Coach Oral: „Wir können ein stürmisches Spiel erwarten“

Almog Cohen im Hinspiel gegen den HSV (Foto: Bösl / KBUMM).

Coach Oral: „Wir können ein stürmisches Spiel erwarten“

03. Mai, 2019 15.00 Uhr

Die Schanzer wollen ihren Positivtrend fortsetzen und auch beim Favoriten in Hamburg punkten. Schließlich könnte das den Sprung auf den begehrten, 16. Tabellenplatz bedeuten, der aktuell von den Magdeburgern belegt wird. Einfach wird die Aufgabe bei den Rothosen freilich nicht, weiß Trainer Tomas Oral: „Es wird eine interessante Begegnung am Samstag, in der beide Teams alles reinbuttern werden. Wir hoffen, am Ende die Nase vorne zu haben.“

Aktuelle Situation
Nach zehn Punkten in den vergangenen vier Partien sind die Schanzer unter Tomas Oral klar im Aufwärtstrend. Allerdings waren die Zähler auch notwendig, schließlich konnte auch die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt Boden gutmachen. Und der ersehnte Relegationsplatz ist vor dem Spiel in Hamburg immernoch einen Punkt entfernt. „Fakt ist, die Mission könnte auch schon vorbei sein, aber wir sitzen hier und sind am 32. Spieltag wieder voll dabei“, schätzt Oral die Situation positiv ein. Entsprechend kämpferisch blickt er auf das Gastspiel seiner Akteure im Volksparkstadion: „Wir haben eine intensive Woche hinter uns, haben sehr gut trainiert. Die Spieler haben Stück für Stück an Selbstvertrauen zurückgewonnen in den letzten Wochen.“

Auf der anderen Seite ist der Bundesliga-Dino auf den vierten Tabellenplatz zurückgefallen und steht ebenfalls unter Druck, ist doch der direkte Aufstieg das erklärte Ziel des Traditionsvereins. Im Kurz-Trainingslager in Rotenburg will Trainer Hannes Wolf nun herausfinden, auf welche Spieler er sich auf der Zielgeraden verlassen kann. „Ich möchte diese Woche sehen, dass sich alle so präsentieren, dass du sie mit gutem Gewissen auf den Platz stellen kannst“, sagte Wolf. Zuletzt hatte sich der Chef-Trainer kritisch gegenüber der Arbeit seiner Schützlinge geäußert: „Ich habe im Training teilweise die maximale Schärfe vermisst.“

Bilanz
Sechsmal Mal trafen unsere Schanzer bisher auf die Rothosen. Erstmals in der ersten Runde des DFB-Pokals 2008/2009 – die Hamburger aus dem „Profitopf“ gewannen die Partie im Ingolstädter ESV-Stadion damals durch einen Doppelpack von Ivica Olic und einen Treffer von José Paolo Guerrero mit 3:1. Das Tor für den FCI erzielte der ehemalige Chefcoach unserer U 21, Ersin Demir. Sieben Jahre später begegneten Oberbayern und Nordlichter sich dann auf Augenhöhe und lieferten sich zwei spannende Duelle: Im Hinspiel siegte der HSV durch ein spätes Tor von Michael Gregoritsch, während unsere Schanzer im Rückspiel dank dem Ausgleich von Lukas Hinterseer nach Führung von Josip Drimic einen Punkt aus dem Volksparkstadion entführen konnten. In der folgenden Saison 2016/2017 gestaltete sich die Bilanz aus Ingolstädter Sicht positiver: Nach einem Remis zum Saisonauftakt (1:1 nach Toren von Bobby Wood und Lukas Hinterseer) siegten die Schanzer im Rückspiel vor heimischem Publikum klar mit 3:1 – die Tore zur zwischenzeitlichen 3:0-Führung erzielten Pascal Groß, Markus Suttner und Almog Cohen. Für Hamburg traf Gotoku Sakai. Ein Wiedersehen gab es nun in Liga 2, dabei fungierte Roberto Pätzold auf Seiten des FCI als Interimstrainer. An jenem 1. Dezember trafen Aaron Hunt und Hee-Chan Hwang für den Favoriten, das damalige Schlusslicht von der Donaustadt konnte durch Fatih Kaya verkürzen.

Personal
Gute Nachricht für die Schanzer-Fans: Bis auf Sonny Kittel (5. Gelbe Karte) stehen Tomas Oral alle Spieler zur Verfügung. Spannend bleibt, wie der 46-Jährige auf die Sperre seines Top-Scorers reagiert. „Mit Sonny fehlt uns ein ganz wichtiger Spieler, aber die letzten Wochen zeigen, dass eine gute Mannschaft das kompensieren kann“, ist sich Oral sicher. Bei den Gastgebern fehlen Lewis Holtby (suspendiert) und Jairo (Trainingsrückstand), Kapitän Aaron Hunt plagten zuletzt Rückenprobleme.

Ausblick
„Unser Ziel ist es weiterhin, ein Endspiel zu bekommen, in dem wir den Klassenerhalt in der Hand haben“, wagt Oral den Blick ausnahmsweise mal drei Wochen voraus, um den Blick anschließend wieder voll und ganz auf den bevorstehenden Spieltag zu richten: „Der volle Fokus liegt auf Hamburg. Alles andere macht überhaupt keinen Sinn.“ Wie er angesichts kräftezehrender Wochen die Balance zwischen „Spannung“ und der nötigen „Brise Leichtigkeit“ finden würde, beantwortete der 46-Jährige in der Pressekonferenz am Donnerstag ansatzlos mit: „Wir haben in ein paar Wochen jede Menge Zeit für Lockerheit, wenn wir unser großes Ziel tatsächlich erreichen.“

Nicht minder wichtig ist ein Erfolgserlebnis an der Elbe. „Die HSV-Saison liegt in Trümmern“, urteilte die Morgenpost bereits, auch vom „GAU“ war zu lesen. Mehr denn je scheint das Projekt „direkter Wiederaufstieg“ gefährdet, der HSV belegt in der Rückrundentabelle lediglich den 14. Rang. Zudem sorgen die Personalien Lewis Holtby und Pierre-Michel Lasogga zuletzt für Unruhe – umso motivierter dürfte die Mannschaft um Kapitän Aaron Hunt sein, um die Scharte auszuwetzen und den traditionsreichen Bundesliga-Dino wieder in die Spur zu bekommen. 

Schiedsrichtergespann
Markus Schmidt (45) aus Stuttgart wird die Begegnung leiten. Der erfahrene Unparteiische pfiff bereits ein Spiel unserer Schanzer in dieser Saison, und zwar am 2. Spieltag das FCI-Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth (1:1). Ihm assistieren Stefan Lupp und Robert Wessel. Der vierte Offizielle heißt Franz Bokop.

Spieltagsinformation
Die Stadiontore öffnen zwei Stunden vor dem Anpfiff. Der Zugang zu dem Gästeblock (14 A Stehplatz, 14 B/C Sitzplatz) befindet sich am Eingang Süd/West. Wir rechnen mit rund 500 Schanzern vor Ort, die uns im hohen Norden unterstützen!