„Das geht besser“

Szene aus dem Hinspiel: FCI-Stürmerin Ramona Maier (Mitte) setzt sich gegen die Andernacher Vanessa Zilligen (links) und Kathrin Schermuly durch. | Foto: Meyer

„Das geht besser“

23. April, 2021 10.12 Uhr

Nach der 0:4-Klatsche gegen den ungeschlagenen Tabellenführer 1. FC Köln am vergangenen Mittwoch stehen die Fußballerinnen des FC Ingolstadt im ersten Spiel der Rückrunde bei der SG 99 Andernach (Sonntag, 11 Uhr, Soccerwatch) bereits etwas unter Druck. FCI Trainer Zeigler erwartet eine Leistungssteigerung – Kader wieder komplett. 

Dieser Artikel erschien im Donaukurier. 

Aktuell belegen die Schanzerinnen mit dem sechsten Rang gleichzeitig den Abstiegs-Relegationsplatz der Südgruppe in der 2. Bundesliga.

Als wäre die Herausforderung mit der anstehenden Partie beim Tabellenzweiten nicht schon groß genug, so müssen die FCI-Spielerinnen auch noch den Termin- und Reisestress verkraften. In der kräftezehrenden Englischen Woche steht nach Köln nun der zweite Auswärtstermin an – ebenfalls ein Zwei-Tages-Trip.

Die Gastgeberinnen sind nicht zu unterschätzen. Nach acht Spielen haben die „Bäckermädchen“ bereits fünf Siege eingefahren. Mit 21 Treffern stellen sie den besten Sturm der Liga und haben mit 15 Punkten vier Zähler mehr auf dem Konto als die FCI-Frauen, die allerdings auch ein Spiel weniger absolviert haben.

„Auch wenn sie nicht ganz so viel Qualität im Team haben, Andernach ist ein ähnliches Kaliber wie Köln, die Aufgabe wird sicher nicht leichter werden“, warnt FCI-Trainer Alexander Ziegler, der am kommenden Wochenende mit Ausnahme der Langzeitverletzten wieder auf den kompletten Kader zurückgreifen kann.

„Die Kölner sind Profis und trainieren unter Profi-Bedingungen, das können wir nicht leisten. Zudem haben uns Lisa Ebert und Maria Zeller gefehlt, das war schon eine schwierige Situation“, nimmt der Coach seine Mannschaft nach dem jüngsten 0:4 in Schutz, verlangt aber dennoch eine Reaktion. „Das geht besser“, sagt er und verkündet: „Mund abwischen und weitermachen! “ Das verlorene Spiel gegen den Tabellenführer aus den Köpfen zu bekommen – diesen mentalen Kraftakt müssen die Ingolstädterinnen jetzt innerhalb von vier Tagen hinbekommen.

Eine Motivationshilfe könnte dabei die Erinnerung an das Saisonauftaktspiel gegen die SG-Frauen sein. Trotz Unterzahl gewann der FCI dank einer kämpferischen Meisterleistung inklusive Siegtreffer in der Schlussminute mit 2:1. Erzielt hatte diesen „Lucky Punch“ FCI-Kapitänin Ramona Maier, die genau die Einstellung zeigt, die Ziegler von seinem Team fordert. Zudem hat die Stürmerin auch in beiden bisherigen Vergleichen mit der SG jeweils getroffen.

Dass „Ramos“, wie sie gerufen wird, das in der kommenden Begegnung wieder gelingt, hofft auch FCI-Abteilungsleiterin Simone Wagner: „Ramona ist ein Stück weit unsere Lebensversicherung. Sie ist in den Jahren bei uns wahnsinnig gewachsen – nicht nur fußballerisch, sondern auch hinsichtlich ihres Charakters und ihres Verantwortungsbewusstseins. Sie hat eine unglaubliche Mentalität und gibt in jedem Spiel mehr als hundert Prozent. Ihr absoluter Wille, ein Tor zu erzielen, wird dann eben auch belohnt“, lobt Wagner. Maier hatte vor dem Köln-Spiel sechs Treffer in vier Spielen erzielt. Die Torjägerliste der 2. Bundesliga führt Maier gemeinsam mit Vanessa Leimenstoll (TSG 1899 Hoffenheim II) mit je sieben Torerfolgen an. „Sie verkörpert das Schanzer Herz und kann auch ihre Mitspielerinnen mitziehen“, sagt Wagner.

Ziegler appelliert vor dem Andernach-Spiel wie üblich an das gesamte Team: „Für uns zählt weiterhin nur ein Ziel. Wir wollen am Saisonende auf Platz fünf stehen und damit die Liga halten! „

Von Sabine Kaczynski (Donaukurier)
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