Ehemalige, Ewige und Erfolgsgaranten: 5 Geschichten zum Spiel gegen Verl

Konsequent: Tobi Schröck klärt im Hinspiel vor Verls Zlatko Janjic (Foto: Bösl / KBUMM).

Ehemalige, Ewige und Erfolgsgaranten: 5 Geschichten zum Spiel gegen Verl

16. März, 2021 09.00 Uhr

Einmal mehr ein Nachholspiel, einmal mehr eine Englische Woche. Für Stefan Kutschke, Tobi Schröck, Marcel Gaus und Co. heißt es einmal mehr: Voller Fokus auf Verl – auch wenn es in den letzten sieben Partien gleich sechsmal die drei Punkte gab. Auch diese Serie möge erst einmal fortgesetzt werden. In diesem Sinne – Auf geht’s, Schanzer! Auch gegen den frechen Aufsteiger wollen wir wieder einen kleinen Schritt zum großen Ziel machen. Übrigens: Die furiose Schanzer Heimserie startete im vergangenen Jahr gegen Verl. Schade, dass es diesmal Auswärts rangeht – noch dazu in Paderborn als Ausweichspielstätte. Wir haben zur Einstimmung auf die Nachholpartie trotzdem wieder fünf kleine Stories für euch!

Spiel gedreht!? Das verspricht Spannung…
Getränke kaltstellen, Popcorn-Maschine anwerfen (sofern vorhanden): Die Paarung SC Verl gegen den FCI verspricht Hochspannung. Beide Mannschaften haben ihr letztes Pflichtspiel mit 2:1 gewonnen und dabei einen 0:1-Rückstand gedreht. Für „knappe Dinger“ stehen die Schanzer ja ohnehin: Schon elfmal haben unsere Ingolstädter mit einem Tor Differenz gewonnen. Und spätestens beim Blick auf das Hinspiel wagen wir die These, dass es auch dieses Mal einen Kampf auf des Messers Schneide geben wird. Damals hatte Marcel Gaus die verdiente Führung besorgt (19. Minute), Philipp Sander glich aus (35.). Abwehrrecke Björn Paulsen wuchtete dann zum 2:1-Siegtreffer ein (48.). Für den weiteren Spielverlauf lässt sich fast schon eine Schablone erstellen. Der Gast erhöhte den Druck, der FCI verpasste es beim einen oder anderen Konter, den Sack zuzumachen, fuhr die drei Zähler letztlich trotzdem leistungsgerecht ein. Same procedure zuletzt in Wiesbaden, als die Schanzer zwar den „dritten Dreier“ in Folge erzielten, aber eine frühzeitige Entscheidung nicht herbeiführen konnten. Kapitän Stefan Kutschke mahnt entsprechend zu mehr Konsequenz: „Wenn man mit zwei Mann mehr auf dem Platz ist, muss man das sauberer zu Ende spielen. Wir sind zu hektisch geworden“, so der 32-Jährige, der in den vergangenen drei Spielen fünf Treffer erzielte. Allerdings wissen wir auch: Es ist derzeit ein Jammern auf hohem Niveau! Schließlich sammelten unsere „schwarz-roten Jungs“ 18 der zuletzt 21 zu vergebenen Zähler ein. Möge das Schanzer Herz dabei Spieltag für Spieltag ins Rasen kommen, diese Ausbeute ist es in jedem Fall wert!

Roger Schmidt, Arne Friedrich und Angelo Vier
Viel weiß man in den Ingolstädter Gefilden nicht über den SC Verl 1924. Dies liegt sicherlich auch daran, dass beide Vereine noch nie gegeneinander gespielt haben. Das ostwestfälische Städtchen Verl mit seinen rund 26.000 Einwohnern liegt 15 Kilometer südlich von Bielefeld im Landkreis Gütersloh und trägt seine Heimspiele in der 5.135 Zuschauer fassenden Sportclub Arena aus. Der SC Verl gehörte in den letzten Jahrzehnten jeweils der dritten oder vierten Spielklasse an. Der aktuelle Trainer Guerino Capretti übernahm die Schwarz-Weißen 2017 und stieg mit den spielstarken Ostwestfalen als Zweiter der Regionalliga West und nach Relegationsspielen gegen Lokomotive Leipzig (2:2, 1:1) erstmals in die Dritte Liga auf. Einige bekannte Spieler trugen das Trikot des SC Verl, darunter Arne Friedrich, unser Ex-Sportdirekor Angelo Vier, Roger Schmidt und Ansgar Brinkmann. An der Seitenlinie standen beim kommenden Gegner unter anderem so bekannte Trainer und ehemalige Spieler wie Duisburg-Ikone Bernhard Dietz, Ex-Frankfurt-Manager Heribert Bruchhagen oder Dieter Hecking.


Einst Verls Torjäger vom Dienst. Bei den Schanzern ist Angelo Vier als Sportdirektor in Erscheinung getreten (Foto: Bösl / KBUMM).

Zwei Erfolgsgaranten
Zlatko Janjic und Aygün Yildirim sind die beiden herausragenden Tor- und Erfolgsgaranten des SC Verl. Beide stießen 2019 zu den Ostwestfalen und sorgen seitdem für Angst und Schrecken bei den gegnerischen Torhütern. Während Janjic bei Arminia Bielefeld bereits Erstligaluft schnupperte und darüber hinaus in 187 Drittligaspielen satte 69 Treffer erzielte, war Yildirim in der Vergangenheit vor allem in der Regionalliga West erfolgreich. Auch in der aktuellen Saison hinterließ das Duo bislang einen äußerst nachhaltigen Eindruck. Yildirim erzielte zwölf Treffer plus vier Vorlagen in seinen 21 Auftritten, Janjic netzte für den Aufsteiger gar 14 mal ein und legte acht Treffer auf. Die Defensive des FC Ingolstadt 04 tut am Samstag also gut daran, die beiden über 90 Minuten nicht aus den Augen zu lassen.

Starke Nachwuchsarbeit
Die Nachwuchsfördergelder des DFB für die Drittligisten wurden unlängst für die nächsten Jahre verlängert, denn den eigenen Nachwuchs zu entwickeln, soll entsprechend belohnt werden. Wirft man in Liga 3 einen Blick auf die oft zitierten Eigengewächse und eine fruchtbare Nachwuchsarbeit, so stellt man fest, dass der FC Ingolstadt 04 in diesem Bereich ganz hervorragende Arbeit leistet. Neun aktuelle FC-Spieler waren in den Nachwuchsmannschaften des Vereins aktiv und gehören in dieser Saison dem Profi-Kader an. Dies sind: Fatih Kaya, Filip Bilbija, Thomas Keller, Patrick Sussek, Jalen Hawkins, Gordon Büch, Merlin Röhl, Justin Butler und Lukas Schellenberg. Mit Defensiv-Allrounder Jonatan Kotzke fand zudem ein weiterer Akteur über die U 21 des FCI den Weg in den Profi-Kader – so auch Fabijan Buntic, dessen Weg dorthin allerdings eher geplant war, als der etwas unverhoffte des Kollegen Kotzke. Die Schanzer nehmen damit eine Spitzenstellung in der Liga ein. Ohne eigenen Nachwuchs versuchen es übrigens der SV Waldhof Mannheim und Türkgücü München bisweilen, sicherlich auch nicht unbedingt erfolglos. Und beim kommenden Gegner SC Verl kicken zwei Eigengewächse im Kader mit.


Steht für die Jugend: Merlin Röhl (18) wirbelt seit diesem Jahr für die Schanzer in Liga 3 (Foto: Bösl/ KBUMM).

Der ewige Haeder
Matthias Haeder ist 32 Jahre alt und hat in der bisherigen Saison acht Einsätze für die Verler zu verbuchen. Soweit nichts auffälliges. Aber: Der Mann mit der Rückennummer 10, der in der laufenden Spielzeit um seinen Platz im 18er-Kader kämpft, ist eigentlich eine Kultfigur beim kommenden Gegner. Im November 2010 – jawohl, im Jahr der WM in Südafrika – schloss sich der vereinslose Angreifer den Nordrhein-Westfalen an. Es sollte eine Langzeitbeziehung werden, bis dato 302 Spiele (53 Tore, 37 Vorlagen) absolvierte der gebürtige Bielefelder im Trikot des Drittliga-Aufsteigers. Schöne Geschichte: Im Jahr 2020, also ziemlich genau zehn Jahre nach seiner Ankunft, absolvierte Haeder am 20. November des Vorjahres sein „Profi-Debüt“ in Liga 3 im zarten Alter von 31 Jahren. Beim 4:0-Sieg in Duisburg gab es sogar richtig war zu Feiern. Das zeigt also: Es lohnt sich immer, hart für den Erfolg zu erarbeiten. Übrigens: Ein Ziel hat Haeder noch im Blick, Verls Rekordspieler Julian Schmidt (35) steht bei 310 Einsätzen und ist damit in Reichweite… Ob wir Haeder am Mittwochabend zu sehen bekommen? Gut möglich, denn beim jüngsten 2:1-Sieg gegen Haching kam der Routinier für den Schlussspurt von der Bank.