FCI beim FCB: „Respekt ja, Angst nein“

War beim bisher einzigen Pflichtspiel der Schanzer gegen den FCB 2011 (DFB Pokal, 0:6) mit von der Partie: Kapitän Marvin Matip. (Foto: Bösl)

FCI beim FCB: „Respekt ja, Angst nein“

12. Dezember, 2015 09.00 Uhr

Während der Rekordmeister nun auch in der Champions League einmal mehr neue Maßstäbe setzt (beste Gruppenphase in der Vereinsgeschichte), dürfen sich auch die Schanzer vor dem ersten Aufeinandertreffen im Liga-Betrieb auf ein echtes Highlight freuen. Wenn die Begegnung um 15:30 Uhr von Schiedsrichter Michael Weiner angepfiffen wird, sind über 7.000 Ingolstädter in der Allianz Arena dabei. Mehr sind bisher noch nie zu einer Begegnung unserer Schanzer mitgereist, "das macht uns natürlich stolz", freut sich Trainer Ralph Hasenhüttl im Vorfeld der Partie. Der Österreicher weiter: "Für viele Schanzer Fans ist es eine sehr besondere Partie. Am Ende geht es aber auch diesmal um drei Punkte in einem Ligaspiel."
Kaum auszumalen, was im Falle eines Erfolges in der Landeshauptstadt im Lager der FCI-Fans los wäre.  "Eine Niederlage wäre das Normalste auf der Welt", weiß unser Chef-Trainer nur zu gut. "Wir sind der Aufsteiger und damit klarer Außenseiter." Dennoch: Die bisher starke Runde seiner Mannschaft soll auch beim Liga-Primus bestätigt werden: "Wir haben nichts herzuschenken und wollen unsere Haut so teuer als möglich verkaufen. Wir haben Respekt, aber keine Angst." Dazu gibt es wahrlich keinen Grund, das belegt auch die bisherige Bilanz gegen die Top-Klubs der Liga. Bereits gegen den VfL Wolfsburg (0:0), Schalke 04 (1:1) und Mönchengladbach (0:0) konnten Marvin Matip, Lukas Hinterseer und Co. den Favoriten trotzen. Hasenhüttl: "Je größer die Aufgabe, desto größer ist unsere Vorfreude. Jeder will die Möglichkeit nutzen, sich zu zeigen."

Dass es sich beim Spiel gegen den FC Bayern München vielmehr um eine Mammut-Aufgabe handelt, weiß Hasenhüttl nur zu gut: "Der Gegner hat eine unglaubliche Qualität auf allen Positionen. Doch sie sind nicht nur fußballerisch stark, sondern haben eine beeindruckende Einstellung, was Professionalität und den Hunger angeht. Sie wollen immer das Maximum erreichen und zeigen enormen Einsatz, was man, bei aller spielerischen Qualität, oft übersieht. Ich finde vor allem das Gegenpressing des FCB beeindruckend."
Unter der Woche bezwangen Robert Lewandowski, Philipp Lahm und Co. Dinamo Zagreb souverän mit 2:0, nach der ersten Saisonniederlage in Gladbach in der Vorwoche also die erwartet positive Reaktion. "Der FC Bayern zeichnet sich dadurch aus, dass sie immer hungrig sind, das Maximale anstreben", weiß Michael Henke, Co-Trainer unserer Schanzer und langjähriger Assistent von Ottmar Hitzfeld in München. "Sie lassen nie nach, hinterfragen sich stetig." Dieses Konzept sei der Grund für die Dominanz des FCB, der für viele Fußballfans und Experten längst die beste Mannschaft der Welt stellt. Jüngstes Beispiel für die Unersättlichkeit: Das Champions League-Spiel in Kroatien (2:0, Tore durch Lewandowski) hatte auf dem Papier vermeintlich nur noch "freundschaftlichen Charakter", der Rekordmeister wäre auch im Falle einer Niederlage klar für die Endrunde qualifiziert gewesen.

Bei weitem nicht genug für die Ewig-Ehrgeizigen, die Maxime "Ein Pferd springt nur so hoch, wie es muss" steht in der Vereinsphilosophie der "Liga-Dominatoren" auf dem Index. Große Fragezeichen stehen im Vorfeld der Begegnung hinter Abwehrspieler Benni Hübner und Angreifer Moritz Hartmann. Die langzeitverletzten Akteure Konstantin Engel, Danilo Soares und Markus Suttner fehlen ebenfalls. Sie werden zusammen mit über 7.000 Schanzer-Fans vor Ort mitfiebern und die Daumen drücken. Ganz im Sinne von: "Wir haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen", wie Michael Henke so schön unter der Woche kundgetan hatte. Auf geht’s, Schanzer!