Harald Gärtner zur FIFA-Präsidentschaftswahl: „Weg ist nun frei“

Harald Gärtner, Geschäftsführer Sport und Kommunikation (Foto: Bösl)

Harald Gärtner zur FIFA-Präsidentschaftswahl: „Weg ist nun frei“

28. Februar, 2016 10.30 Uhr

Die Fifa hat einen neuen Präsidenten: Gianni Infantino leitet nun die Geschicke des Weltfußballverbandes. Der 45-jährige Schweizer setzte sich bei der Wahl überraschend gegen Scheich Salman Al Khalifa aus Bahrein durch, der zuvor noch als Favorit gezählt hatte. Infantino ist somit der neunte Präsident der FIFA und löst Sepp Blatter ab, dessen Posten nach der Sperre im Dezember 2015 übergangsweise der Kameruner Issa Hayatou bis zur Neuwahl am 26. Februar innehatte. Eine weitreichende Entscheidung für den Weltfußball, zu der sich Harald Gärtner, Geschäftsführer Sport und Kommunikation beim FC Ingolstadt 04 am Tag nach der Wahl äußerte:

„Zunächst einmal ist der wichtigste Beschluss des FIFA-Kongresses, dass die dringend notwendigen Reformen von den 207 stimmberechtigten Mitgliedsverbänden mit großer Mehrheit und damit der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen wurden. Damit ist der Weg frei, dass Vieles, was bei der FIFA lange im Argen lag, neu gestaltet und transparent dargestellt werden kann. Es ist zugleich die Verpflichtung für alle Fußball-Verbände, dass Korruption, Geldwäsche und andere Delikte keinen Platz mehr in unserem Sport haben. Das stark angeschlagene Ansehen der FIFA muss so schnell wie möglich wieder besser werden. Die Wahl von Gianni Infantino ist aus europäischer Sicht erfreulich. Ich bin gespannt, welche seiner sportlichen und finanziellen Versprechungen er umsetzen wird. Für falsch halte ich seinen Vorschlag, die WM-Endrunde auf 40 Teams zu erhöhen. Generell muss Infantino zeigen, dass er eine klare, neue Linie fährt und nicht als langjährige „rechte Hand“ von Michel Platini so weitermacht wie die alten Seilschaften in der FIFA und auch UEFA. Die erste wichtige Entscheidung ist, wer neuer FIFA-Generalsekretär und damit der Verantwortliche für das operative Geschäft sein wird. Denn der Präsident und das bisherige Exekutiv-Komitee, die im neuen Rat sitzen, sollen künftig strategische Aufgaben und somit gemeinsam mit der einflussreichen FIFA-Compliance-Kommission eine Kontrollfunktion wahrnehmen. Ich bin gespannt, ob diese Aufgabenteilung echt umgesetzt wird“, so Gärtner.