Zog ein positives Fazit zur Vorbereitung: Ivo Grlic (Foto: Bösl / KBUMM).
„Intensiven, mutigen Fußball spielen“: Ivo Grlic über die Vorbereitung, Kaderveränderungen und den Saison-Auftakt
84 Tage nach dem letzten Heimspiel rollt an diesem Wochenende (Sa., 02.08., 14:00, live bei Magenta Sport und im BR) erstmals im Audi Sportpark wieder der Ball, wenn der Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg zu Gast ist. Vor dem Donau-Derby hat Sportdirektor Ivo Grlic im Interview mit fci.de unter anderem über die Sommer-Transfers, die vergangenen sechs Vorbereitungs-Wochen sowie die erste Partie der neuen Drittliga-Spielzeit gesprochen.
fci.de: Ivo, am Samstag geht es für uns endlich wieder in der Liga los. Wie zufrieden bist du mit der Vorbereitung?
Grlic: Insgesamt können wir ein positives Fazit ziehen. Wir hatten ein richtig gutes Trainingslager, bei dem wir unter Top-Bedingungen arbeiten konnten und uns sehr wohlgefühlt haben. Positiv war auch, dass bereits ein großer Teil unseres finalen Kaders mit in Latsch dabei war. So konnten wir in den Einheiten bereits an vielen Abläufen arbeiten und gewisse Dinge in den Testspielen ausprobieren, wodurch wir viele wertvolle Erkenntnisse sammeln konnten. Ebenso haben wir uns in großen Teilen der Partien gut präsentiert – nicht zuletzt bei der Generalprobe vergangene Woche gegen den Bundesligisten 1. FC Heidenheim. Nach sechs Wochen intensiver Vorbereitung freuen wir uns nun aber auch, dass es am Wochenende wieder losgeht.
fci.de: In den Testspielen war eine Systemumstellung zu erkennen. Was steckt dahinter?
Grlic: Wir haben uns bewusst für eine Formation mit klaren Flügelspielern entschieden. Denn wir sind der Meinung, dass unsere Spieler ihre Stärken dadurch noch mehr zur Geltung bringen können. Entsprechend haben wir auch unsere Kaderplanung gezielt daran ausgerichtet – mit dem Anspruch, einen intensiven, mutigen Fußball zu spielen.
fci.de: Mit Fredrik Carlsen, Jonas Scholz und Jasper Maljojoki wurden in der vergangenen Woche drei neue Spieler präsentiert. Ist die Kaderplanung damit abgeschlossen?
Grlic: Im Fußball ist die Kaderplanung – vor allem während einer Transferphase – nie komplett abgeschlossen, generell sind wir sehr zufrieden mit der aktuellen Zusammensetzung. Alle Neuzugänge bringen nicht nur ein für uns interessantes fußballerisches Profil mit, sondern passen auch charakterlich gut zu uns. Auch wenn wir aktuell keinen klassischen Backup-Linksverteidiger im Kader haben, sind wir überzeugt, dass wir diese Rolle intern abdecken können. Jonas Scholz kennt diese Position als Linksfuß und auch ein Elias Decker oder Mattis Hoppe sind dort bereits in der Vergangenheit aufgelaufen.
fci.de: Auch in diesem Jahr gibt es wieder einige Spieler, die aus der Jugend zum Profikader nach oben gestoßen sind? Wie wichtig ist es, regelmäßig aus dem eigenen Unterbau schöpfen zu können?
Grlic: Das ist für uns enorm wichtig. Unsere Nachwuchsspieler bringen nicht nur eine Top-Ausbildung mit, sondern auch eine hohe Identifikation mit dem Verein. Gleichzeitig sorgen sie für die Durchlässigkeit, die wir als Klub vorleben wollen. In den vergangenen Jahren haben sich bereits mehrere ehemalige Jungschanzer zu wichtigen Größen entwickelt. Auch in dieser Saison sind wieder Talente wie beispielsweise David Klein, Emre Gül oder Berkay Öztürk fest zur ersten Mannschaft hinzugestoßen. Zudem gehören Elias Decker oder Max Plath schon länger dem Profikader an. Und mit Kilian Michelbach, Timo Hengmith und Faris Hapi haben in der Vorbereitung auch drei U19-Spieler einen positiven Eindruck hinterlassen und konnten bereits wertvolle Minuten in den Testspielen bzw. dem Toto-Pokal sammeln.
fci.de: Sabrina Wittmann geht in ihre zweite Saison als Cheftrainerin. Wie siehst du ihre bisherige Arbeit bei uns an der Seitenlinie?
Grlic: Schon im Nachwuchsleistungszentrum hat Sabrina ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt, junge Talente entwickelt – und das setzt sie auch bei den Profis fort. Sie hat eine klare Spielidee, kommuniziert gut mit der Mannschaft und ist offen für neue Impulse. Gleichzeitig entwickelt sie sich selbst stets weiter, das zeichnet sie als junge Trainerin aus. Die Balance im umstrukturierten Trainerteam mit den beiden Co-Trainern Ilia Gruev und Fabian Reichler sowie dem neuen Trio um Torwarttrainer Arvid Schenk, Athletik-und Rehacoach Rafael Lopez und Spielanalyst Yannick Schmidt ist auch in dieser Saison wieder sehr gut. Sie alle sind allesamt höchstmotiviert und arbeiten extrem teamorientiert. Ihre positive Ausstrahlung färbt auch auf die Mannschaft ab.
fci.de: Donau-Derby am Samstag zum Saisonstart – wie groß ist die Vorfreude und was erwartest du für ein Spiel?
Grlic: So ein Derby zum Auftakt ist natürlich etwas ganz Besonderes – für die Mannschaft, den Verein und die Fans. Nach den intensiven Wochen der Vorbereitung ist die Vorfreude riesig, die Jungs sind heiß darauf, dass es endlich losgeht. Nach unserem größeren Umbruch werden natürlich noch nicht alle Mechanismen greifen – das ist völlig normal. Umso wichtiger wird es allerdings sein, dass wir die typischen Tugenden eines Derbys auf den Platz bringen: Leidenschaft, Kampfgeist, Wille. Es wird ein intensives Duell, in dem um jeden Zentimeter gefightet wird – unser klares Ziel ist es, die drei Punkte im Audi Sportpark zu behalten.
