Kapitän Matip: „Die Schanz wieder zur Festung machen“

Führte sein Team zum Sieg in Aue und zum Punktgewinn gegen Hamburg: Kapitän Marvin Matip (Foto: Bösl)

Kapitän Matip: „Die Schanz wieder zur Festung machen“

07. September, 2016 15.00 Uhr

Nach langer Pause rollt der Ball wieder im Audi Sportpark: Das erste Heimspiel unseres FCI in der Saison 2016/2017 steht an. Der Gegner am Samstag, 10. September ist dann Hertha BSC – ein Team, das die Schanzer bisher noch nicht besiegen konnten. Dennoch ist unser neuer und alter FCI-Kapitän Marvin Matip hochmotiviert, sein Team zum ersten „Dreier“ zu führen. Wir haben mit dem sympathischen Deutsch-Kameruner vor der Partie gegen die „alte Dame“ über seine Rolle als Kapitän, die Schanzer Youngster und den kommenden Gegner gesprochen. Viel Spaß!
fci.de: Servus Marvin! Auch in dieser Saison wirst du die Schanzer als Kapitän auf den Platz führen. Erkläre uns doch kurz, wie so ein Findungsprozess abläuft und was ein guter Spielführer mitbringen muss!

Marvin Matip: Unser neuer Coach, Markus Kauczinski, hat sich Zeit genommen, jeden Einzelnen kennen zu lernen, um keine voreilige Entscheidung zu treffen. Am Ende des zweiten Trainingslagers hat er dem Team mitgeteilt, dass ich Kapitän und Roger Co-Kapitän bleiben werden. Danach haben wir innerhalb der Mannschaft den Mannschaftsrat gewählt, der aus Tobias Levels, Moritz Hartmann und Markus Suttner besteht. Als Kapitän muss ich nicht nur die Binde auf den Platz tragen, sondern auch mit Rat und Tat für neue Spieler da sein und ein Bindeglied zwischen Trainerteam und Mannschaft sein. Ich bin also Vermittler und vertrete die Interessen des Teams.

fci.de: Ihr habt in dieser Saison sehr viele junge Spieler im Profitraining, unter anderem aus der hauseigenen U 19 und U 23. Dürfen die Jungs dich duzen oder bist du „Herr Matip“? Worauf kommt es im Umgang mit den Youngstern an?

Matip: Natürlich dürfen die Jungs mich duzen! Wir haben beim FCI eine absolute Luxussituation, was den Nachwuchs anbelangt. Das sind lernwillige Jungs, die sich im Training vorbildlich benehmen und wissen, worauf es ankommt. Es besteht also überhaupt kein Grund, die Jüngeren irgendwie zu maßregeln, weil sie sofort mit anpacken und sich präsentieren wollen. Außerdem pflegen wir eine flache Hierarchie, die uns auszeichnet und stark macht. Letztendlich wirst du danach beurteilt, wie gut du es auf dem Feld machst.

fci.de: Nach dem ersten Spieltag gab es bereits eine Länderspielpause. Nun stehen zwei Intensive Wochen mit vier Partien an – unter anderem gegen die Bayern. Wäre dir lieber gewesen, die Spiele wären ohne Pause besser verteilt gewesen?

Matip: Ach, ich bin da ziemlich pragmatisch. Natürlich wäre es schön gewesen, nach unserer guten Leistung in Hamburg direkt noch ein Ligaspiel zu haben. Es werden sehr intensive Wochen, in denen man sich nicht wirklich lange mit gespielten Spielen beschäftigen kann, sondern sich sofort auf die nächste Partie konzentrieren muss. Die Englische Woche birgt für uns definitiv die Chance, Punkte zu holen. Wir haben uns in der Länderspielpause nochmal intensiv vorbereitet und sind physisch sehr gut in Form, was man in den letzten Spielen gesehen hat. Es könnte ein Trumpf sein, wenn wir das Team sind, das trotz hoher Belastung nochmal nachlegen kann.

fci.de: Mit der Verpflichtung von Marcel Tisserand ist die Kaderplanung vorerst abgeschlossen. Ein Innenverteidiger aus Frankreich, der des Deutschen, geschweige denn des Bayerischen noch nicht mächtig ist. Wie werdet ihr euch verständigen?

Matip: Das wird kein Problem sein: Mit Romain Brégerie hat er ja einen Landsmann im Team, außerdem spricht Tobi Levels gutes und ich ein bisschen Französisch. Er wird wie jeder Neuzugang offen empfangen und sofort in die Mannschaft integriert werden – wir freuen uns auf ihn! Außerdem sprechen wir alle eine universelle Sprache, nämlich den Fußball.

fci.de: Am Wochenende steht das erste Heimspiel im Audi Sportpark gegen Hertha BSC an, die ihr in der letzten Saison nicht schlagen konntet. Was habt ihr euch gegen das Überraschungsteam des letzten Jahres vorgenommen?

Matip: Berlin ist ein sehr starker Gegner, der in dieser Formation schon lange zusammen ist und mit dem Trainer arbeitet. Sie haben viel Routine und Erfahrung. Die letzten zwei Partien haben wir knapp verloren, waren aber immer nahe am Punktgewinn. Jetzt spielen wir daheim und wollen den Audi Sportpark wieder zu der Festung machen, die er in der vergangenen Rückrunde war. Wir wollen mit unseren tollen Fans gut in die Saison starten, es besser als in Hamburg machen und die paar individuellen Fehler abstellen. Dann können wir die drei Zähler auch hier behalten!

fci.de: Vielen Dank, Marvin!