„Klarer Plan“ – Dietmar Beiersdorfer über Erneuerung und Perspektiven

Zusammen mit Manager Profifußball Malte Metzelder und Chefcoach Rüdiger Rehm mitten in den Planungen für die kommende Saison: FCI-Geschäftsführer Sport und Kommunikation Dietmar Beiersdorfer. (Foto: Bösl/KBUMM)

„Klarer Plan“ – Dietmar Beiersdorfer über Erneuerung und Perspektiven

20. April, 2022 12.00 Uhr

Den Blick nach vorne richten: Dietmar Beiersdorfer, Geschäftsführer Sport und Kommunikation des FC Ingolstadt 04, spricht im Interview mit fci.de über die aktuelle und künftige Ausrichtung der Schanzer. Klares Ziel sei dabei, den FCI so aufzustellen, dass er „in der kommenden Spielzeit und darüber hinaus wieder Freude bereitet, emotional anzündet und positiv in die Zukunft blicken lässt.“

fci.de: Servus, Dietmar. Unsere prekäre tabellarische Lage begleitet uns schon länger. Ohne groß drum herum zu reden: Wie sehr schmerzt die Niederlage gegen Paderborn?

Dietmar Beiersdorfer: „Das tut weh und wir alle, die es mit dem FCI halten, sind verständlicherweise enttäuscht. Über diese Niederlage, aber auch über die verpassten Chancen in mehreren Spielen zuvor, doch noch näher an den Relegationsplatz heranzukommen, welches aktuell kein realistisches Szenario mehr für uns ist. Das Spiel war sinnbildlich für viele der vorherigen Partien: Wir sind viel gelaufen, haben defensiv überwiegend gut gestanden, wenig zugelassen, aber insbesondere im letzten Drittel mit zu wenig Durchsetzungsvermögen und Abschlußstärke agiert, um auf Zweitliga-Niveau Tore erzielen zu können, um Spiele zu gewinnen. Fakt ist aber auch: Die aktuelle Situation kommt nicht überraschend, sie trifft uns nicht unvorbereitet. Wir gehen mit einem klaren Plan in die nächsten Wochen und Monate. Das war in den vergangenen Jahren durch die Relegationen sicher anders, nun gibt es die Planungssicherheit deutlich früher, weshalb wir etwas mehr Zeit haben, um unseren Klub insgesamt und vor allem unseren Kader so zu gestalten, dass er in der nächsten Spielzeit die passende Qualität, Struktur und Leistungskultur in sich vereint. Wir stecken seit geraumer Zeit intensiv in diesen Planungen und haben schon viele interne und externe Gespräche geführt.“

fci.de: Kannst du schon sagen, welche Ergebnisse aus diesen Gesprächen resultieren?

Beiersdorfer: „Es steht für uns außer Frage, dass wir eine deutliche Erneuerung und Umstrukturierung im Kader vornehmen werden. Dafür haben wir bereits im Winter erste Weichen gestellt. Diesen Weg werden wir stringent und konsequent weitergehen. Dabei ist wiederum eine Kontinuität auf den Positionen der operativen Ebene im sportlichen Bereich ganz entscheidend: Malte Metzelder als Sportdirektor und Rüdiger Rehm als Cheftrainer arbeiten im sportlichen Bereich seit Dezember letzten Jahres mit vollem Einsatz daran, unsere Lizenzmannschaft zukunftsorientiert auszurichten und zu führen, um wieder erfolgreich sein zu können. Wir werden auch künftig in dieser Konstellation hart an dieser Aufgabe für den FCI arbeiten.“

fci.de: Du hast eine Erneuerung im Kader angesprochen. Kannst du hierzu schon mehr sagen?

Beiersdorfer: „Wir befinden uns noch im April, daher ist es insbesondere hinsichtlich potenzieller Neuzugänge schwer, Personalien konkret zu benennen. Wir haben auch schon im Winter Verträge geschlossen, die uns verschiedene Handlungsoptionen ermöglichen. Klar ist aber auch, dass einige Kontrakte enden und uns langjährige, verdiente Spieler verlassen werden. Hier haben wir frühzeitig offene und ehrliche Gespräche geführt, sodass alle Seiten genau wussten, wie unsere Planungen aussehen. Diese Maßnahmen sind wichtiger Bestandteil des erforderlichen Aufbruchs und unsere Aufgabe ist nun, ein ambitioniertes, hungriges und mutig agierendes Team zusammenzustellen, um den Wiederaufstieg möglich zu machen.“

fci.de: Trotzdem wird es sicherlich nicht leicht, diese Spielzeit abzuschütteln. In dieser Saison mussten wir einige schmerzhafte und deutliche Niederlagen einstecken, wir hatten drei Trainer, einen Umbruch in der sportlichen Leitung, einige Personalrochaden und nur wenige Erfolgserlebnisse.

Beiersdorfer: „Das stimmt. Mir ist völlig klar, dass es Geschehenes nicht vergessen macht, doch ist es unser großes Bestreben, Vertrauen bei allen Schanzern zurückzugewinnen und mit Mut nach vorne zu blicken. Dazu gehören Kontinuität auf den Schlüsselpositionen, nachvollziehbare und selbstbestimmte Entscheidungen, eine Mannschaft, mit der sich alle FCI-Fans voll identifizieren können, überzeugende Leistungen und damit einhergehende erfolgreiche Ergebnisse auf dem Platz. Sportlicher Erfolg kann nicht garantiert werden, doch sehen wir es als essenziell an, die bestmöglichen Voraussetzungen dafür zu schaffen und die Wahrscheinlichkeit auf eine positive Entwicklung und damit auf Siege zu erhöhen. Dieser Weg ist herausfordernd und Entwicklungen verlaufen nicht immer steil bergauf, er wird viel Energie und Arbeit erfordern, doch wir werden diesen Verein wieder nach vorne bringen, indem wir ihn mit einem klaren sportlichen Konzept und Ge- und Entschlossenheit führen.“

fci.de: Was gibt dir dabei Zuversicht?

Beiersdorfer: „Ich bin jetzt seit rund sechs Monaten hier beim FC Ingolstadt 04. Täglich spüre ich, dass der FCI, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unsere Fans und unsere Partner in den letzten Jahren wirklich viel einstecken mussten. Genau in solchen Situationen ist es elementar, in einer Führungsrolle mit Klarheit und vollem Fokus voranzugehen, dabei Orientierung zu geben und Perspektiven aufzuzeigen. Wir wollen und werden erhobenen Hauptes in die verbleibenden Ligaspiele gehen. Parallel dazu planen wir die kommende Saison mit maximalem Engagement und Akribie. Es ist unser klares Ziel, uns auf und neben dem Spielfeld so aufzustellen, dass wir 2022/2023 und darüber hinaus einen FC Ingolstadt 04 erleben werden, der uns und unserem Umfeld Freude bereitet, emotional anzündet und positiv in die Zukunft blicken lässt.“