Königsdisziplin Choreo: Das steckt dahinter

Die Choreo gegen Dortmund (Foto: Bösl)

Königsdisziplin Choreo: Das steckt dahinter

18. Oktober, 2015 17.30 Uhr

Zu jedem Stadionerlebnis gehören die Fans: Sie sind es, die ihre Mannschaft bedingungslos anfeuern und die Unterstützung von den Rängen liefern. Zu besonderen Anlässen schaffen sie kleine Meisterwerke, Choreographien genannt, die optisch toll anzuschauen einen riesen Arbeitsaufwand mit sich bringen. Wir haben uns mit Moritz – Supporter seit 2008 – über den Aufwand, die Planung und Durchführung von Choreographien unterhalten. Viel Spaß!
fci.de: Hallo Moritz! Was viele Schanzer sicherlich interessiert: Wie groß ist der Aufwand, der hinter einer Choreographie steckt?

Moritz: Am Anfang hat man entweder einen konkreten Anlass, z.B. das erste Saisonspiel, oder einfach nur eine gute Idee für eine Choreo. Als nächster Schritt folgt die Frage: Wie setzen wir die Idee um? Wie groß wird die Choreo, nehmen wir Folientafeln, oder wird eine Blockfahne gemalt, und so weiter? Diese Entscheidung hängt natürlich stark vom finanziellen Spielraum einer Gruppe ab. Sind diese Fragen geklärt, kommt die eigentliche Arbeit: Malen, Kleben, Schneiden, Folientafeln verteilen. Was nach Bastelstunde klingt, ist extrem zeitraubend und kann gerade in der Endphase einige Nerven kosten.

fci.de: Was unterscheidet den Aufwand für Choreos daheim von dem für Auswärtschchoreos?

Moritz: Auswärtschoreos sind meistens kleiner und einfacher. Dies liegt unter anderem an Auflagen seitens der Polizei und des Gastvereins, was unsere Arbeit erschwert. Zum Beispiel wird hier verstärkt Wert auf nichtbrennbare Materialien gelegt, was die Kosten verdoppeln kann. Hinzu kommt der logistische Aufwand, der den Spielraum für eine Auswärtschoreo weiter einschränkt, da man alles am Spieltag ins fremde Stadion transportieren muss und alles in kürzester Zeit vorzubereiten ist.

fci.de: Wieso ist es für die Fanszene wichtig, Choreos zu machen?

Moritz: Eine Choreo ist die beeindruckendste Art einer Fanszene, sich auszudrücken. Damit zeigt sie, was sie zu leisten im Stande ist. Jedoch kann man damit auf eine schöne Art und Weise einen Spieler ehren, die Wertigkeit eines Spiels für die Fans ausdrücken oder aber auch einfach die Mannschaft oder die Heimatstadt feiern. Die Choreo ist also quasi die Königsdisziplin einer Fanszene. Nicht zuletzt weil man Wochenlang arbeitet um für ein paar Sekunden ein beeindruckendes Bild zu schaffen.

fci.de: Was war bisher die aufwendigste Choreo und habt ihr für diese Saison noch weiteres geplant?

Moritz: Das war mit Sicherheit jene in unserem ersten Bundesligaspiel gegen Dortmund, von der BRC organisiert. Jedoch war auch die erste Choreo im neuen Stadion etwas Besonderes, da es die bis dahin größte unserer Szene war. Für die restliche Saison lasst euch mal überraschen, da möchte ich nichts verraten.