Björn Paulsen: „Sehen gleich ob wir stehen, wo wir stehen wollen“

Björn Paulsen: „Sehen gleich ob wir stehen, wo wir stehen wollen“

27. Mai, 2020 09.00 Uhr

Abwehrrecke und Führungsspieler Björn Paulsen war schon vor einem Jahr dabei, als der FCI unter Tomas Oral zu einer fulminanten Aufholjagd ansetzte und als Quasi-Absteiger noch den Sprung auf den Relegationsrang schaffte. Nun ist die Ausgangslage eine völlig andere, aber der neue und alte Coach an der Seitenlinie will wieder das Maximum aus dem Team kitzeln. Der „Wikinger“ in den Reihen der Schanzer gibt Einblick in die letzten Tage der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Bayern II (Samstag, 14 Uhr). Erstmals wird ein Spiel im Audi Sportpark dann ohne Publikum ausgetragen werden.

fci.de: Hallo Björn, es geht endlich wieder los! Wie geht es dir wenige Tage vor dem „Restart“ am Samstag?

Björn Paulsen: „Es fühlt sich großartig an. Wir haben so viele Wochen jetzt hinter uns seit dem Shutdown, ohne zu wissen, wie es weitergehen wird. Es gab eine ganze Reihe an Szenarien für die Corona-Zeit, die durch die Medien geisterten. Es ist schön, dass wir die Saison nun hoffentlich mit allen 38 Spieltagen beenden werden.“

fci.de: Wie sind die ersten Wochen unter dem dir bereits bekannten Trainer Tomas Oral gelaufen? Kannst du die Situation in irgendeiner Art mit der vegleichen, die bei seinem letzten Engagement vor einem Jahr gegeben war?

Paulsen: „Die Situation ist nicht dieselbe, aber Dinge, die er damals von uns forderte, erkenne ich wieder. Wir arbeiten hart im Training und die Art und Weise, wie uns Tomas Oral spielen sehen will, ist für uns nachvollziehbar und verständlich. Und falls an der einen oder anderen Stelle doch mal nicht, dann sorgt er schon dafür.“

fci.de: Durch Corona hat sich alles verändert, natürlich auch der Fußball. Was erwartest du dir von dem ersten Geisterspiel im Audi Sportpark am kommenden Samstag?

Paulsen: „Es ist hart, ohne die Atmosphäre auf den Rängen zu spielen. Die Fans geben einem eine Menge Adrenalin und sorgen für den wichtigen Kampfgeist. Nun müssen wir Spieler untereinander umso mehr dafür tun, dass all diese wichtigen Attribute gegeben sind. Der Kopf wird ganz wichtig sein, um mit den Umständen klarzukommen. Und die sind nun einmal so, das Stadion wird leer sein. Wir wissen das, also sollte es uns am Samstag auch nicht überraschen.“

fci.de: Ihr seid eine vierköpfige Familie. Wie hat sich Corona auf dich persönlich ausgewirkt und wie geht ihr damit um?

Paulsen: Nachdem vieles geschlossen ist, heißt es für meine beiden Kinder: Zuhause sein, und zwar die ganze Zeit. Direkt nach dem Shutdown verständigten wir uns darauf, dass ich in Ingolstadt bleiben und dadurch einfach viel besser vorbereitet sein würde für alles, was da kommt. Es war schließlich unklar, wie und wann es in der Liga weitergeht, aber auch, wie unser neuer Trainer Tomas Oral arbeiten würde unter diesen besonderen Bedingungen.“ 

fci.de: Jedenfalls ist es offensichtlich, dass du über die langsame Rückkehr zur Normalität sehr glücklich bist! Ein wesentlicher Bestandeil des Restarts in Liga 3 ist das Hygienekonzept, das u.a. ein Quarantäne-Hotel vor dem Wiederbeginn vorsieht. Wie geht es dir im Hotel?

Paulsen: „Das Hotelleben ist einfach und ich habe kein Problem damit. Irgendetwas online mit den Teamkollegen spielen, Bücher lesen oder Serien anschauen, das ist, womit ich die Zeit rumkriege. Und ich schaue aktuell auf Netflix „The last dance“, die Serie sorgt bei mir für eine Menge Motivation.“

fci.de: Bald ist es geschafft und das Hotel gehört der Vergangenheit an. Blicken wir auf den Samstag: Was erwartest du vom Gegner FC Bayern München II?

Paulsen: „Das Ziel ist es, die drei Punkte zuhause zu behalten. Bayern hat eine sehr gute, hochtalentierte Mannschaft, ohne Zweifel. Sie spielen einen super Fußball! Wir wissen daher, dass wir einen harten Brocken zum Start haben und wir sehen gleich zu Beginn, ob wir dort sind, wo wir nach dieser Vorbereitungsphase sein wollen.“

fci.de: Vielen Dank und viel Erfolg am Samstag!