„Noch ruhiger ausspielen“ – Michael Heinloth über die Psychologie des Fußballs

Michael Heinloth drückt ab: Von der rechten Seite kamen gegen Dresden immer wieder die Hereingaben des 28-Jährigen (Foto: Bösl / KBUMM).

„Noch ruhiger ausspielen“ – Michael Heinloth über die Psychologie des Fußballs

28. Oktober, 2020 15.00 Uhr

Abwehrspieler Michael Heinloth und die Schanzer freuen sich nach spielintensiven Wochen über eine kurze Verschnaufpause. Nach dem 1:0-Heimsieg gegen Dynamo Dresden gab Trainer Tomas Oral seinen Jungs zwei Tage frei, am Dienstag stehen lediglich individuelle Läufe an. Über die Englische Woche mit sieben Punkten, einen kurzfristigen Instagram-Putzanfall sowie die Trainingswoche vor dem Spiel bei Türkgücü München haben wir uns mit dem sympathischen 28-Jährigen unterhalten.

fci.de: Servus Heini! Nach langer Zeit habt ihr einmal wieder zwei freie Tage, um durchzuschnaufen, bevor das Training am Mittwochfrüh wieder aufgenommen wird. Was steht in der trainingsfreien Zeit an und wie wichtig ist die kleine Pause?

Michael Heinloth: „Die Pause tut gut, überhaupt keine Frage. Am Dienstag steht für uns alle ein lockerer Lauf auf dem Programm, den wir individuell machen. Es ist jedenfalls gut für den Kopf, ein wenig Abstand dazwischen zu haben. Die Zeit verbringe ich weitestgehend zuhause, wie es sich angesichts der Corona-Entwicklung meiner Meinung nach auch gehört. Beispielsweise habe ich den Mittagsschlaf unseres Juniors genutzt, um die Wohnung ausgiebig zu putzen, wie der eine oder andere vielleicht über Social Media mitbekommen hat (lacht).“

fci.de: Lass uns die Pause auch nutzen, um den Blick auf die ersten Liga-Wochen zu richten. Wie siehst du insbesondere die englische Woche?

Heinloth: „Ich denke, dass die meisten die sieben Punkte aus der englischen Woche unterschrieben hätten, wenn man vorher gefragt hätte. Schaut man sich den jeweiligen Verlauf im Nachhinein an, ändert sich eigentlich auch nichts daran. Schließlich spielen wir in Kaiserslautern zu zehnt und kommen da nach Rückstand nochmal zurück. Insofern sind wir mit der Ausbeute zufrieden.“

fci.de: Apropos „zu zehnt“: Gegen Dresden waren wir in Überzahl, wie zufrieden bist du mit dem Spielverlauf?

Heinloth: „Wir haben es in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt, aber wir verpassten es, nachzulegen. Dann kommt die Psychologie des Fußballs zum Tragen, die nicht immer zu erklären ist. Mit zunehmender Spielzeit hat die Mannschaft in Unterzahl nichts mehr zu verlieren und wird mutiger. Entsprechend kam Dynamo dann vermehrt zu Angriffen. Wir haben es trotzdem gut verteidigt, müssen es aber noch ruhiger ausspielen.“

fci.de: Du standest bisher in sechs von sieben Partien über die volle Distanz auf dem Feld. Bist du zufrieden mit deinen Auftritten und wie siehst du deine Rolle?

Heinloth: „Ich freue mich, das Vertrauen vom Trainer bekommen zu haben und denke schon, das ich es zurückzahle, auch wenn es immer Möglichkeiten gibt, noch besser zu werden. Auch wenn es mal nicht so läuft, möchte ich immer mein Bestes geben und ich hoffe, das kommt auch so rüber. Jedenfalls macht es viel Spaß mit der Truppe und ich möchte eine wichtige Rolle für das Team spielen – ob ich auf dem Platz stehe oder auf der Bank sitze, denn beides gehört genauso dazu.“

fci.de: Am Sonntag geht es erstmals in einem Pflichtspiel gegen Türkgücü München. Ist es auch für dich Premiere?

Heinloth: „Ja, ist es tatsächlich! Wir hatten zwar letzte Saison einmal ein Testspiel gegen sie, ich war aber an dem Nachmittag nicht dabei. Jedenfalls hat sich Türkgücü München vor der Saison richtig gut verstärkt und spielt eine sehr gute Runde bisher in der Liga. Uns erwartet also wieder ein hartes Stück Arbeit gegen den Aufsteiger.“

fci.de: Die ersten Heimspiele trug Türkgücü im altehrwürdigen Olympiastadion aus, das ja seit rund 15 Jahren nicht mehr bespielt wurde. Schade, dass uns der Besuch dort nicht vergönnt ist?

Heinloth: „Ich war vor Ewigkeiten einmal auf dem Olympiagelände unterwegs, es herrscht schon eine tolle Aura dort. Ein Fußballspiel im Olympiastadion habe ich selbst nicht mehr erlebt, da war ich wohl ein bisschen zu jung. Aber momentan wäre es ja ohne Zuschauer im Stadion ohnehin nichts Vergleichbares mit den Spielen dort früher, insofern spielt es keine Rolle. Wir fahren ins Grünwalder Stadion und wollen dort etwas mitnehmen – nicht mehr und nicht weniger.“

fci.de: Vielen Dank und eine gute Trainingswoche!