Schock, Ausgleich und Turnaround – Schanzer besiegen Bayern II

Caniggia Elva besorgte den wichtigen Ausgleich. Mit dabei war heute auch ein weiteres Eigengewächs, das sein Profidebüt feierte: Glückwunsch, Merlin Röhl (re.)! (Foto: Bösl/KBUMM)

Schock, Ausgleich und Turnaround – Schanzer besiegen Bayern II

25. November, 2020 21.02 Uhr

Schock-Start, Ausgleich und Turnaround für den FCI: Nach einem Gegentor in der dritten Minute des Spiels durch Timo Kern, schafften es die Schanzer noch das Spiel zu drehen! Stefan Kutschke und Co. arbeiteten engagiert dagegen und erzielten nach rund einer halben Stunde den Ausgleichstreffer durch Caniggia Elva. Doch das Team aus München verlor zuletzt im Dezember zuhause. Diese beeindruckende Serie beendeten die Schanzer heute, denn Dennis Eckert Ayensa (72.) und Maximilian Beister (93.) trafen nach dem Seitenwechsel für die Schanzer und besorgten am Ende den Auswärtssieg. „Auch diese Statistik werden wir ändern“, sagte Tomas Oral über die ausbaufähige Auswärts-Statistik der Schanzer in der aktuellen Spielzeit. Kampfansage! Und so traten die Schanzer heute auch auf. Verdienter dreifach Punktgewinn im Grünwalder Stadion.

Flutlichtspiel im Grünwalder Stadion, der Spielstätte des FC Bayern München II. Das Team von Holger Seitz empfing die Schanzer um Tomas Oral, die „kleinen Rekordmeister“ gegen die Schanzer oder 14ter der Tabelle gegen den Zweiten. Wie man es dreht und wendet: ein Duell, das es in sich hat. Eine „sehr interessante Partie werden wir vor der Brust haben“, erwartete unser Coach bei der Pressekonferenz vor dem Spiel beim letztjährigen Meister. Fabijan Buntic, Marcel Gaus, Michael Heinloth und Co. gingen mit zwar mit kurzer Vorbereitung in diese Partie, erst am Sonntag-Nachmittag gab es den Heimsieg gegen Magdeburg, doch genau das gab den Energieschub, heute in der Ferne an die Leistung von zuhause anzuknüpfen

Die Schanzer starteten in die Partie in weiß gegen den FC Bayern München im klassischen Rot und der Gastgeber hatte Anstoß und gleich die erste Aktion der Bayern gab Gelb – ein Foulspiel von Jan Fiete Arp an Tobias Schröck rund 10 Meter vor dem Strafraum des FC Ingolstadt 04. Und der nächste Angriff der Bayern keine Minute später brachte das 1:0 für die Münchner: Josip Stanisic brachte eine Flanke von der rechten Strafraumseite in die Mitte vor Buntics Kasten, wo Timo Kern zum Kopfball heraneilte und einnetzte (2. Spielminute).

Die Gastgeber setzten also gleich eine erste große Duftmarke, doch das Team von Tomas Oral ließ sich davon nicht beirren und zog ebenfalls das Tempo in Richtung Bayern-Tor an, doch die Münchner verteidigten gut (8.). Ecke um Ecke verging und die Schanzer schlugen einen Ball nach dem anderen in den 16er der Münchner, doch irgendein roter Schlappen war immer dazwischen. Es sollte noch nicht sein (12.). Überhaupt: Das Mittelfeld war zu Beginn dieser Partie mehr Durchlaufzone, denn Ort des Geschehens. Viele Aktionen spielten sich im oder vor einem der Strafräume ab, meistens jedoch in der Box der Gastgeber (16.).


Er flog wieder: Caniggia Elva bejubelte seinen Treffer wie gewohnt per Salto! (Foto: Bösl/KBUMM)

Die Münchner ließen sich nach dem Treffer gleich zu Beginn nun öfter in die eigene Hälfte zurückfallen und lauerten dort auf Konterchancen, Dajaku hatte dabei die Beste, traf aber das Außennetz. Die Donaustädter agierten zu dieser Zeit mehr am Ball, doch ein Treffer wollte nicht gelingen – auch nicht durch einen Freistoß von Marc Stendera aus knapp 25 Metern vor dem Gehäuse von Ron-Thorben Hoffmann in der 25. Minute. Der Ball landete in den Armen des Keepers. Und dann, rund fünf Minuten später, fiel es endlich, das überfällige 1:1 für die Schanzer: Caniggia Elva verwertete mit dem Kopf eine Flanke von Heinloth und beförderte das Leder über die Torlinie von Hofmann.

Bei einer kurzen Visite der Bayern vor Fabijan Buntics Kasten (36.) zog der mittlerweile eingewechselte Scott einen Schuss zu weit über unseren Kasten, „Bunti“ musste nicht eingreifen, doch das war richtig eng. Danach lief der Ball dann wieder in die gewohnte Richtung, von rechts nach links, hin zum Münchner Tor. Nach zwei weiteren Eckbällen für die Schanzer, die jedoch ebenfalls nicht im Tor von Münchens Keeper Hoffmann landeten, ging es für beide Teams nach 45+3 Minuten in die Kabinen.

In unveränderter Besetzung ging es nach dem Seitenwechsel für beide Teams zurück aufs Feld. Und die Schanzer meldeten sich mit zwei Eckbällen zurück zum Dienst, beide jedoch keine Gefahr für das Münchner Tor (50.). Die folgenden Minuten bestritten beide Teams engagiert und recht ausgeglichen, Chancen gab es auf beiden Seiten, wobei die Schanzer zu diesem Zeitpunkt gefühlt die Nase vorne und den Fuß einen Tick öfter am Ball hatten. So auch in der 63. Minute, die eine Großchance für die Schanzer brachte: Eine Flanke von Dennis Eckert Ayensa, der eben erst für Debütant Merlin Röhl in die Partie kam, erreichte den in den Münchner Strafraum eingelaufenen Filip Bilbija, der aber am starken Münchener Keeper scheiterte – das wäre das 2:1 gewesen. Und die Ingolstädter ließen nicht nach, setzten sich an der Box der Gastgeber fest und drängten förmlich auf das nächste Tor.

In der 68. Minute war es wiederum Hanseat Fiete Arp, der den Kasten der Schanzer in Gefahr brachte, doch knapp vorbeischoss. Fast im Gegenzug gelang den Ingolstädtern der hart erarbeitete Treffer zur Führung. Eine geniale Co-Produktion von Michael Heinloth, der sich stark durchsetzte und mit seiner nächsten punktgenauen Flanke Dennis Eckert Ayensa erreichte. Dieser ließ sich nicht bitten und verwandelte den Ball zum 2:1-Führungstreffer für die Schanzer. Spiel gedreht! (72.). Einen Konter der Bayern, die nun wieder mehr auf das Tor des FC Ingolstadt 04 drängten, klärte die Oral-Elf im Verbund souverän: Caniggia Elva lief den Ball an der rechten Außenlinie ab (78.). Eine Randnotiz: Der Wettergott muss wohl ein Münchner sein. Nach dem Führungstreffer der Ingolstädter, die das Spiel damit drehten, setzte der Nebel im und über dem legendären Grünwalder Stadion ein. Und auch wenn die Schanzer in weiß spielten, war verstecken hier nicht die Devise.

Die letzten zehn Minuten waren angebrochen und die Münchner versuchten mit Kontern den Schanzern gefährlich zu werden, doch wirklich gelingen wollte dies nicht. Vielmehr waren es die Schanzer, die durch den stark spielenden Michael Heinloth und seinen Flanken gefährlich vor dem Tor des FC Bayern II auftauchten. So ging in der Schlussphase Minute um Minute vorbei, in denen die „kleinen“ Bayern nochmals Dampf machten, doch die Schanzer ließen nichts mehr anbrennen. Im Gegenteil: kurz vor dem Schlusspfiff (90+3.) erhöhten die Schanzer noch auf 3:1. Der Torschütze für die Donaustädter war Maximilian Beister, der nach Vorarbeit von Caniggia Elva und Dennis Eckert Ayensa einen sehenswerten Hackenpass zum finalen Treffer über die Linie beförderte. Am Ende lautete das verdiente und wichtige Resultat 3:1 für den FC Ingolstadt 04. Der zweite Erfolg in dieser englischen Woche. So kann es am Montag, 30. November, gestärkt in den hohen Norden zum SV Meppen gehen. (Anstoß 19.00 Uhr).

Die Oral-Elf wirkte in ihren Aktionen heute sehr engagiert und arbeitete sowohl mit als auch gegen den Ball mit großem Einsatz. Die Bayern sollten so gut es geht nicht in ihr Spiel kommen, das ist gelungen. Die Auswärts-Statistik wäre somit korrigiert, heimstarke Bayern geschlagen und die drei Punkte in der „Ferne“ eingefahren!

Aufstellung: Buntic – Heinloth, Antonitsch, Schröck, Gaus – Stendera, Kotzke, Röhl (63. Eckert Ayensa) – Elva, Bilbija (90. Beister) – Kutschke (87. Keller)

Tore: 1:0 (1.) Kern; 1:1 (31.) Elva; 1:2 (72.) Eckert Ayensa; 1:3 (90+3.) Beister