Erstes Profi-Tor wird zum goldenen Treffer: FCI bezwingt Rostock

Merlin Röhl ließ die Schanzer mit seinem ersten Profi-Tor jubeln! (Foto: Bösl/KBUMM)

Erstes Profi-Tor wird zum goldenen Treffer: FCI bezwingt Rostock

16. Dezember, 2020 19.48 Uhr

Irre Schlussphase, trotzdem verdient: Der FC Ingolstadt 04 bleibt 2020 das stärkste Heimteam der Liga und bezwingt Hansa Rostock knapp mit 1:0.  Großen Anteil hatte dabei der 18-jährige Merlin Röhl mit seinem ersten Profi-Tor in der 37. Minute zur Halbzeitführung. Ein denkbar knappr Vorsprung, der vor und auch nach dem Pausenpfiff aufgrund bester Chancen noch hätte erhöht werden müssen. Doch im zweiten Durchgang gelang beiden Teams kein weiteres Tor, weil sowohl der FCI als auch die Gäste in den Schlussminuten große Gelegenheiten nicht nutzten.

Tomas Oral änderte sein Personal etwas und brachte den wieder fitten Dennis Eckert Ayensa von Anfang an. Auch Robin Krauße, der Ex-Rostocker, startete nach längerer Pause von Beginn an. Schiedsrichter Martin Thomsen eröffnete die Partie pünktlich und die weiß gekleideten Gäste eröffneten von links nach rechts (1. Spielminute). Der erste Abschluss von Dennis Eckert Ayensa brachte zwar noch keine Gefahr für den Kasten von Markus Kolke, doch bei der darauffolgenden Ecke verpasste Caniggia Elva den Ball nur knapp am linken Pfosten (2.). Das erste Ausrufezeichen der Schanzer war direkt gesetzt. Doch auch die Gäste ließen sich direkt zu Beginn vor Fabijan Buntics Gehäuse sehen: Die Flanke von Korbinian Vollman vor der rechten Torauslinie fand zunächst keinen Abnehmer im Strafraum. Der zweite Versuch von Nico Neidhart von halblinker Position ging wiederum knapp über das Schanzer Tor (5.).

Und dann war Schiri Thomsens Auge gefragt: Robin Krauße verhinderte einen Angriff über Rostocks rechte Seite, indem er knapp vor den Sechzehner Korbinian Vollmann foulte. Kein Strafstoß zeigte der Unparteiische direkt an. Der anschließende Freistoß konnte von Marc Stendera mit dem Kopf zur Ecke klären. Erste Hektik im Strafraum des FC Ingolstadt 04 auch beim anschließenden Eckball, den Robin Krauße aber sauber klären konnte, auch wenn Gegenspieler Breier den Kontakt suchte und schreiend zu Boden ging. Gefahr gebannt und die Anzeigetafel zeigte weiterhin ein 0:0 (11.).

Nach rund einer Viertelstunde spielten beide Teams recht ausgeglichen, der anfängliche Druck flachte zumindest zwischenzeitlich etwas ab (16.). Beide Teams egalisierten sich in den Folgeminuten effektiv: Das Schanzer Aufbauspiel wurde von den Ostseestädtern früh angegangen. Viele Torchancen brachte dies nicht ein – auf beiden Seiten (21.). Der Spielfluss wurde rund zwei Zeigerumdrehungen später kurzzeitig unterbrochen, nachdem der Rostocker John Verhoek im Mittelfeld etwas härter gegen Marc Stendera einstieg. Der anschließende Gedankenaustausch der Akteure wurde vom Unparteiischen mit der gelben Karte für beide bedacht (24.).

Nach rund einer halben Stunde, die Donaustädter waren bislang die bestimmende Mannschaft, gelangten die Gäste wieder vor den Kasten von Fabijan Buntic. Eine gut gespielte Ballstafette über die rechte Seite brachte jedoch außer einem Eckball nichts Zählbares ein (30.). Mittlerweile in der 37. Minute schlug Marcel Gaus einen Ball aus dem Mittelfeld diagonal Richtung rechter Torauslinie der Rostocker, wo ihn Dennis Eckert Ayensa zu einer Flanke in den Strafraum unserer Gäste verarbeitete. Der eingelaufene Merlin Röhl nahm das Spielgerät direkt und verwandelte zum 1:0 für die Schanzer: Glückwunsch Merlin zu Deinem ersten Profi-Treffer! Der FCI verdiente sich diese Führung im Anschluss, denn beinahe wäre das 2:0 direkt im nächsten Atemzug gefallen: Erst scheiterte Dennis Eckert Ayensa nach einem kurzen Zuspiel von Stefan Kutschke und im Nachfassen war es Thomas Keller, der zunächst einen Kopfball verpasste, an ihm vorbeiflog doch schneller reagierte als der Rostocker Verteidiger. Keller kam zum Abschluss, doch auch ihm wollte der zweite Treffer nicht gelingen, weil Keeper Kolke sensationell parierte (42.). Auch ein Rostocker Handspiel von Breier im Sechzehnmeterraum bewertete Schiedsrichter Martin Thomsen anders und seine Pfeife blieb, trotz der vergrößten Körperfläche und des angewinkelten Arms, stumm. Folglich stand es weiter unverändert 1:0 für die Gastgeber.

Nach zwei Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Thomsen zum Pausentee.

Nach diesem gingen die Schanzer unverändert in die zweite Hälfte, bei den Gästen ersetzte Björn Rother seinen Kameraden Sven Sonnenberg. Unsere Nummer 7, Dennis Eckert Ayensa, verbuchte prompt die nächsten dicken Chancen als er direkt nach Wiederanpfiff gleich zwei Luftlöcher im gegnerischen Strafraum schlug und den Ball aus aussichtsreichen Positionen gleich doppelt verfehlte (46.), doch weiter ging es. Nach einem Foul in der 53. Minute von Thomas Keller gab es aus rund 25 Metern vor dem Schanzer Tor einen Freistoß für die Rostocker. Den von Bentley Baxter bahn getretenen Schuss hatte unser Keeper Buntic jedoch fest zu fassen bekommen. Keine Gefahr weiterhin für das Ingolstädter Tor. In der 58. Minute verließ Thomas Keller mit den Mannschaftsärzten zwischenzeitlich das Spielfeld – die Schanzer agierten zeitweise nur zu zehnt, doch es ging weiter für den Youngster.

Und die Kogge aus Rostock agierte nun etwas ruppiger: Julian Riedel sah nach einem hohen Beim bei einem Zweikampf im Mittelfeld gegen Dennis Eckert Ayensa den gelben Karton (60.). Doch die Schanzer hielten mit guten spielerischen Akzenten dagegen und ließen in Sachen Druck nicht nach, nutzten ihre aussichtsreichen Konter jedoch nicht. Kurz vor dem Strafraum der Schanzer, brachte Thomas Keller den zuvor erst eingewechselten Maurice Litka zu Fall, der sich dabei wohl ernster verletzte. Für ihn ging es nicht weiter und so kam Aaron Herzog bei den Gästen neu ins Spiel. Gute Besserung an dieser Stelle an unseren Gegner! Der anschließende Freistoß direkt vor der Strafraumlinie von Nik Omladic wurde unserem Tor zumindest etwas gefährlich, Buntic konnte jedoch wegbleiben, der Ball ging knapp über den Kasten (67.).

Marc Stendera musste indes angeschlagen ausgewechselt werden, Bilbija kam für ihn rein. Rund 20 Minuten vor dem regulären Spielende meldeten sich die Schanzer mit einem Freistoß vor dem Tor der Hansa an: Robin Krauße trat den Ball aus halbrechter Position rund 25 Meter vor dem Tor, doch Dennis Eckert Ayensa wollte heute einfach kein Treffer gelingen. Die Direktabnahme mit der Fußspitze ging knapp am rechten Pfosten vorbei (71.). Zwei Minuten später musste Nico Antonitsch im eigenen Strafraum bei einem Abschluss von Bentley Baxter Bahn dazwischengehen und klärte zur Ecke. Diese konnte jedoch keine Wirkung entfalten, sodass die Anzeigetafel im Audi Sportpark weiterhin eine Null auf der Seite der Gäste auswies.

Dann sollte es zum vierten verletzungsbedingten Wechsel des Spiels kommen: Mit einer blutigen Nase verließ unsere Nummer 30, Stefan Kutschke in der 78. Minute das Spielfeld: Zuvor hatte er einen schmerzhaften Kontakt mit John Verhoek, bei dem er mit dem Gesicht gegen den Hinterkopf prallte. Für unseren Kapitän kam Ilmari Niskanen neu in die Partie – irgendwie passend zum „Finish“ des Spiels. Und das wollten die Schanzer weiterhin als spielbestimmende Mannschaft gestalten. Doch um ein Haar wäre es passiert: Nach einer Hereingabe von Omladic von der rechten Außenbahn auf John Verhoek in den Sechzehner konnte dieser den Ball nicht richtig verwerten und scheiterte mit der bislang besten Gelegenheit für die Gäste (82.).

Mit der knappen Führung konnten sich die Schanzer zu keinem Zeitpunkt sicher sein und so drückte das Team von Tomas Oral weiterhin stark gegen den Ball und vor allem gegen immer stärker werdende Rostocker. Und das sollte sich beinahe auszahlen: Rund vier Minuten vor dem Ende zappelte der Ball im Netz. Der Schuss vom freigelaufenen Filip Bilbija fand zwar seinen Weg ins gegnerische Tor, doch da Dennis Eckert Ayensa im Abseits dem Rostocker Keeper Kolke die Sicht versperrte, zog der Unparteiische den Treffer wieder zurück. Weiterhin stand es 1:0 für die Ingolstädter, die sich nun in der Rostocker Hälfte festkrallten.

In der 90. Minute ersetzte Jonatan Kotzke unseren Offensivmann Caniggia Elva, wohl auch, um etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Diese jedoch schien aus Sicht des FC Ingolstadt 04 fast unendlich: Verletzungsbedingte Unterbrechungen bewogen Schiri Thomsen dazu einen Aufschlag von sechs Minuten zu geben. Und diese hatten es absolut in sich. Nachdem in der 93. Minute beinahe das Eigentor auf Rostocker Seite passiert wäre, hatten die Gäste mit Korbinian Vollmann in der 5. Minute der Nachspielzeit eine richtig dicke Chance auf den Ausgleich: Die Rostocker Nummer 10 setzte den Ball an die Latte und wohl allen Schwarz-Roten rutschte das Herz in die Hose. Doch der Spielstand lautete weiterhin 1:0 für die Schanzer. Nach zwei weiteren Zeigerumdrehungen ertönte dann der lang ersehnte Schlusspfiff von Martin Thomsen und das Endergebnis wurde amtlich: Der FC Ingolstadt 04 gewann in einem knallharten Kampfspiel drei ganz wichtige Punkte gegen den FC Hansa Rostock mit 1:0.

Am kommenden Wochenende soll dieser Schwung mit ins Saarland genommen werden, denn dann gastieren die Schanzer beim letzten Spiel in diesem Kalenderjahr beim 1. FC Saarbrücken.

Tor: 1:0 Röhl (37.)

Aufstellung: Buntic – Heinloth; Keller; Antonitsch; Gaus – Stendera (Filip Bilbija 70.); Krauße – Elva (Jonatan Kotzke 90.); Röhl – Kutschke (Ilmari Niskanen 78.); Eckert Ayensa