Schanzerinnen: Kapitänin Maier verabschiedet sich als Torschützenkönigin

25 Mal erfolgreich: Keine Spielerin traf in der abgelaufenen Zweitliga-Saison öfter als Ramona Maier (Foto: Meyer / KBUMM).

Schanzerinnen: Kapitänin Maier verabschiedet sich als Torschützenkönigin

06. Juni, 2022 09.30 Uhr

Das Tor zum 1:3-Endstand beim FC Bayern München II war nicht nur der letzte Treffer der Schanzerinnen in dieser Saison, für Kapitänin Ramona Maier war es auch das letzte Mal, dass sie für die Donaustädterinnnen netzte. Dieses Kunststück gelang ihr in dieser Spielzeit insgesamt 25 Mal, womit sie sie sich die Torjägerkanone der 2. Frauen-Bundesliga sichert. Nun zieht es die Angreiferin weiter in die höchste deutsche Spielklasse. Zudem müssen wir uns auch von Nadine Zenger, Stefanie Reischmann, Maria Zeller, Jana Scharly, Ebru Uzungüney, Ann-Katrin Steiger, Juliana Kottbauer und Milena Proske verabschieden. Danke für euren unermüdlichen Einsatz, Mädels!

Die Fußballerinnen des FC Ingolstadt 04 haben ihr abschließendes Saisonspiel in der 2. Bundesliga beim FC Bayern München II mit 1:3 verloren. Diese Niederlage, mit der die FCI-Frauen noch auf den elften Platz zurückfielen, geriet nach Schlusspfiff aber fast zur Nebensache. Im Mittelpunkt stand der Abschied einiger Spielerinnen. So verlässt unter anderem Kapitänin Ramona Maier die Schanz und wechselt in die Bundesliga zur SGS Essen.

Zuvor zeigte Maier bei den Bayern aber nochmal ihre Klasse und sicherte sich mit ihrem 25. Saisontor zum 3:1-Endstand die Torjägerkanone. Bayern II hatte mit Marina Hegering und Ivana Rudelic zwei Spielerinnen aus dem Bundesligakader mit dabei. Nach ruhigem Beginn gehörte den Schanzerinnen die erste Chance: Maier prüfte nach Pass von Vanessa Haim die Bayern-Keeperin. Sieben Minuten später konnte FCI-Verteidigerin Anna Petz einen Schuss von Nike Herrmann gerade noch zur Ecke abfälschen. In den ersten 20 Minuten sah man eine Partie zweier gleichwertiger Teams. In der 24. Minute wurde Maier von Haim freigespielt, blieb aber an der FCB-Torfrau hängen, auch der Nachschuss von Steffi Reischmann wurde geklärt. Besser machten es die Gastgeberinnen: Nach einer Ecke war Marina Hegering zur Stelle und erzielte per Kopf die 1:0-Führung für die Bayern (29.). Die Münchenerinnen wurden nun stärker und hatten direkt danach weitere Tormöglichkeiten, während die Schanzerinnen zwar bemüht blieben, doch letztlich mit dem knappen Rückstand in die Pause gingen. „Wir haben ein bisschen gebraucht, bis wir in die Partie gefunden haben – vielleicht auch, weil viele Spielerinnen zum letzten Mal für den FCI auf dem Platz standen. Danach waren wir gut im Spiel, haben aber unsere Möglichkeiten nicht genutzt. Bayern hat dagegen seine Qualität gezeigt und den Führungstreffer erzielt“, sagte FCI-Interimstrainer Thorsten Splieth zur Halbzeit.

Nach Wiederanpfiff gehörten die ersten Möglichkeiten den Gastgebern durch Daphina Redzepi, die erst FCI-Torfrau Anna-Lena Daum prüfte (46.) und dann übers Tor schoss (47.). Zwei Minuten später ging es schnell: Nach einem Ballverlust der Schanzerinnen wurde Franziska Kett freigespielt, die auf 2:0 erhöhte. Die Münchenerinnen machten nun Druck, während dem FCI nicht viel gelang. So tankte sich die auffällige Redzepi in der 54. Minute durch die Schanzer Abwehr und legte quer auf Kett – 3:0. Die Ingolstädter waren ein ums andere Mal mit den quirligen Offensivspielerinnen der Bayern überfordert, ließen sich mehr und mehr in der eigenen Hälfte einschnüren und konnten froh sein, dass die Münchenerinnen durch Rudelic (58. und 59.) sowie Annaleen Böhler (59.) gute Chancen ausließen. Dann war es einmal mehr FCI-Kapitänin Maier, die sich in der 62. Minute nach einer Flanke energisch durchsetzte, mit ihrem 25. Saisontor das 3:1 besorgte und sich dadurch – gemeinsam mit Nastassja Lein vom 1. FC Nürnberg – die Torjägerkanone sicherte. Trotz des Aufbäumens gelang es den nun wieder stärker agierenden Schanzerinnen nicht mehr, eine Aufholjagd zu starten. Reischmann (71.) verpasst eine Hereingabe von Haim knapp, weitere zwingende Möglichkeiten konnte sich der FCI nicht mehr erarbeiteten.

Da die Konkurrenz punktete, fielen die Ingolstädterinnen auf Rang Elf zurück. „Der Sieg für Bayern ging in Ordnung. Entscheidend war für uns, dass alle Spielerinnen nochmal Spaß hatten und ohne Druck auftreten konnten, denn für einige Mädels war es ein emotionaler Abschied und es gab in der Kabine einige Tränchen“, sagte Splieth mit Blick auf die scheidenden Spielerinnen.

Von Sabine Kaczynski (Donaukurier)
Zu dem Artikel auf der Homepage des Donaukurier geht es hier.