„Wir aus dem Osten“ – Der 1. FC Union Berlin im Portrait

Die Fans von Union Berlin haben ihr Stadion zur Festung ausgebaut.

„Wir aus dem Osten“ – Der 1. FC Union Berlin im Portrait

05. März, 2019 12.00 Uhr

Wir stellen euch unseren kommenden Gegner vor: Hier findet ihr alles rund um den 1. FC Union Berlin. Wir gastieren am Freitagabend in der Alten Försterei, Spielbeginn ist um 20.30 Uhr.

Bundesliga-Historie:
Gegründet 1966 basiert der 1. FC Union Berlin wurde auf dem bereits 1906 entstandenen Verein FC Olympia Oberschöneweide. 1968 konnten die Eisernen den FDGB-Pokals gewinnen. 2001 erreichte Union Berlin das DFB-Pokalfinale und qualifizierte sich dadurch für den UEFA-Pokal. In der neuen Spielzeit gehen die Köpenicker, die in der vergangenen Saison als Achtplatzierter das Ziel „Aufstiegsränge“ klar verpassten, bereits in ihre zehnte Zweitliga-Saison. Mit Ken Reichel (Braunschweig), Manuel Schmiedebach und Flo Hübner (beide Hannover) konnte der Kader mit reichlich Erfahrung bereits im Sommer erweitert werden, hinzu kamen mit Joshua Mees (zuletzt Regensburg) und Sebastian Andersson (Kaiserslautern) frische Kräfte, die die 2. Bundesliga bestens kennen. Im Winter kamen Nicolai Rapp (Aue) und der Portugiese Carlos Mané dazu – der hochkarätig besetzte Kader der „Eisernen“ findet sich entsprechend an der Tabellenspitze ein und unter der Leitung von Trainer Urs Fischer zeigt sich der Bundesliga-Aspirant äußerst stabil und punktet konsequent.

Bisherige Duelle:
Die Bilanz gegen den Club aus der Hauptstadt ist beinahe ausgeglichen. Bei bisher zwölf ausgetragenen Partien konnte sich der FCI dreimal. Union viermal durchsetzen. Sechs Mal endete das Duell mit einem Remis. Die erste Begegnung beider Teams fand am 28. November 2010 im Audi Sportpark statt. Stefan Leitl sorgte damals in der Zweitliga-Begegnung mit seinem Treffer für den 1:0-Erfolg der Schanzer. Das bisher letzte Spiel fand in Berlin statt. In der Bundesliga-Aufstiegssaison des FCI trennten sich die Donaustädter und die Köpenicker 2:2 Unentschieden. Marvin Matip und Tobias Levels auf Seiten der Oberbayern und Doppeltorschütze Björn Jopek auf Seiten der Gastgeber waren die Torschützen. Wir erinnern uns nur ungern an das „Auftaktspiel“ der Vorsaison, damals behielten die Köpenicker mit 1:0 die Oberhand. Dafür gewannen die Schanzer im Jahres-Endspurt mit 2:1 im Stadion an der Alten Försterei. Robert Leipertz (73.) und Dario Lezcano (77., Elfmeter) sorgten für die Treffer, der in Richtung Gelsenkirchen abgewanderte Steven Skrzybski hatte die Hausherren zunächst in Front gebracht. Im Hinspiel der aktuellen Saison trafen Sebastian Andersson und Akaki Gogia für die Hauptstädter, Stefan Kutschke verkürzte noch auf 1:2. Wir hoffen natürlich, dass der FCI nun an seinen  letzten Auftritt in Köpenick anknüpfen kann.


Generalüberholt: Die „Alte Försterei“ bekam kürzlich einen frischen Anstrich.

Stadion:
Die Heimspiele der Profimannschaft werden im Stadion „An der Alten Försterei“ ausgetragen. Das Stadion ist das größte, reine Fußballstadion in Berlin und bietet 22.012 Fans Platz (18.395 Steh- und 3.617 Sitzplätze). Die Heimspielstätte ist nach einem benachbarten alten Forsthaus benannt, in welchem sich aktuell die Vereins-Geschäftsstelle befindet.

Am 7. August 1920 wurde das Stadion eröffnet und erfuhr im Laufe der Jahrzehnte immer wieder bauliche Veränderungen. Die Bautätigkeiten in der Saison 2008/2009 waren zudem durch eine Besonderheit gekennzeichnet: Die Fans des Vereins haben ihr Stadion selbst gebaut. Mehr als 2.300 freiwillige Helfer leisteten 140.000 Arbeitsstunden und haben so ihrem Verein einige Millionen Euro eingespart.

Berühmte Persönlichkeiten:
Nina Hagen und Union Berlin sind eng miteinander verbunden. Die berühmte „Rockröhre“ aus Ost-Berlin verlieh ihre Stimme für die Vereinshymne „Eisern Union“, die bei jedem Heimspiel der Köpenicker durch das Stadion An der Alten Försterei geschmettert wird. Zu Union Berlin ist die Prenzlbergerin durch ihren Vater gekommen: „Mein Vater war’n Unioner. Der hat ja auch in Treptow-Plänterwald gewohnt“, erzählt sie im „U.N.V.E.U.“-Interview. „Papa war der absolute eiserne Union-Fan.“


Unser ehemaliger Kapitän Marvin Matip im Duell in der Saison 14/15.

Stadt und Sehenswertes in der Region:
Der 1. FC Union Berlin und Hertha BSC sind die beiden Profi-Fußballklubs der Hauptstadt und könnten unterschiedlicher nicht sein. Union Berlins Heimat ist Köpenick, ein Ortsteil im Bezirk Treptow-Köpenick im Südosten von Berlin, am Zusammenfluss von Spree und Dahme in wald- und seenreicher Umgebung gelegen. Köpenick besitzt – wie auch das am Westrand Berlins gelegene Spandau – eine eigenständige mittelalterliche Stadttradition. Beide Orte gingen aus slawischen Burgwällen hervor, erhielten bereits im Mittelalter das Stadtrecht und verfügen bis heute über gut erhaltene Altstadtkerne und eigene Vororte. Durch die Tat des Hauptmanns von Köpenick im Jahr 1906 wurde die damalige Stadt „Cöpenick“ (bei Berlin) weltbekannt.


Das wunderschöne Köpenicker Rathaus ist ein echter Blickfang.

Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten Berlins hat auch Köpenick selbst einiges zu bieten. Neben vielen schönen Parkanlagen und gemütlichen Restaurants und Kneipen ist vor allem die Idylle an der Spree zu erwähnen. Kurios: Im vom Bezirkssportbund Treptow-Köpenick e. V. als gemeinnützigen Schul-, Sport- und Wanderstützpunkt betriebenen Schmetterlingshorst wird die nach Angabe des Stützpunktes zweitgrößte Schmetterlingsausstellung dieser Art in Europa und die größte in Deutschland präsentiert. Außerdem sind in Köpenick zwei Theater ansässig: das Schloßplatztheater Köpenick und das Stadttheater Cöpenick. Also liebe Schanzer: Das Auswärtsspiel des FCI bei Union Berlin am Freitagabend wäre auf jeden Fall eine sehr gute Gelegenheit, um ein paar schöne Tage in unserer Hauptstadt zu verbringen.