Schanzer erkämpfen sich in Fürth den ersten Saisonsieg

Hart erarbeiteter Sieg: Stefan Kutschke und Co. mussten gegen Fürth an ihre Grenzen gehen. (Foto: Bösl/KBUMM)

Schanzer erkämpfen sich in Fürth den ersten Saisonsieg

25. August, 2017 20.15 Uhr

Gelungener Neustart: Der FC Ingolstadt 04 gewinnt mit 1:0 bei der SpVgg Greuther Fürth und punktet zum ersten Mal in der Zweitliga-Saison 17/18. Das Tor des Tages beim Debüt von Coach Stefan Leitl erzielte Sonny Kittel nach Vorarbeit des starken Kapitäns Marvin Matip (55.). Der FCI verlässt somit den letzten Tabellenplatz und gibt diesen an die weiterhin punktlosen Kleeblätter ab.

Schanzer Interimstrainer Stefan Leitl nahm bei seinem Debüt einige Veränderungen vor: In einem 4-3-3-System rutschten Nyland, Gaus, Morales, Christiansen und Kutschke für Hansen, Wahl, Schröck, Otavio sowie Colak in die Startelf.

Kampf und Wille: Zerfahrene erste Halbzeit

Die Partie begann mit einigen intensiven Zweikämpfen und man merkte den beiden Teams an, dass sie gewillt waren, ihren negativen Starts mit vollem Einsatz und einem ersten Erfolg entgegenzuwirken. Etwas überraschend reihte sich Alfredo Morales rechts in die Viererkette ein, während Stefan Lex den offensiven Part auf der Außenbahn übernahm. Zum ersten Mal gefährlich wurde es dann aber in der 10. Minute auf eben jener Abwehrseite, als Narey Omladic auf fand, doch dessen Schuss von der Strafraumgrenze landete einen Meter neben dem Tor der Schanzer.


Dirigierte an der Seitenlinie: Stefan Leitl konnte sich über ein erfolgreiches Debüt feiern. (Foto: Bösl/KBUMM)

Auf beiden Seiten war in der ein oder anderen Situation eine gewisse Unsicherheit spürbar, doch viele Grätschen und Luftduelle waren Beleg für die Einsatzfreudigkeit der Kontrahenten. Doch insbesondere unsere Schanzer, meist in Person von Darío Lezcano, der über links wirbelte, wurden mit zunehmender Dauer griffiger und kamen besser in die Partie. Das leichte Übergewicht der Donaustädter verringerte sich ab der 25. Minute wieder und auch die Gastgeber wurden sicherer in ihrem Spiel – die letzte Präzision fehlte allerdings. Die Räume im Mittelfeld waren sehr begrenzt und so blieb den Abwehrreihen oft nur der lange Ball, worunter der Spielfluss Mitte der ersten Halbzeit zunehmend litt. Eine strittige Szene ereignete sich dann in der 40. Minute, als Lezcano nach einem langen Freistoß durchbrach und von seinem Gegner zu Fall gebracht wurde – Schiedsrichter Gräfe wollte jedoch keine Notbremse gesehen haben und ließ weiterlaufen.

Unmittelbar vor der Halbzeit hatte Max Christiansen nochmals eine Chance per Kopf, nachdem ihn Morales mit einem starken Flugball am Fürther Strafraum fand, Keeper Megyeri parierte jedoch. So ging es nach intensiven aber chancenarmen ersten 45 Minuten torlos in die Kabinen.

Schwungvolle Schanzer verdienen sich die Führung

Ohne Wechsel startete der zweite Durchgang aber mit einem extremen Einsteigen des Fürthers Langer, der mit seinem hohem Bein Max Christiansen voll im Gesicht traf und die längst überfällige erste Gelbe Karte des Spiels sah. Die Schanzer kamen besser diese zweite Hälfte und hätten in der 53. Minute beinahe die Führung erzielt, nachdem Matip mit tollem Einsatz Kutschke einsetzte, der sich mit Kittel in den Sechzehner kombinierte und scharf vor das Tor passte, wo der Ball von einem Fürther beinahe ins eigene bugsiert wurde. Der Druck erhöhte sich immer weiter und so fiel die FCI-Führung verdient in der 55. Minute: Wieder fand Matip seinen Mitspieler mit einem überlegten Zuspiel und Sonny Kittel hämmerte das Spielgerät von halblinks eiskalt ins kurze Eck.


Erlöste die Schanzer mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck: Sonny Kittel erzielte sein zweites Saisontor. (Foto: Bösl/KBUMM)

Bitter für die Kleeblätter: Langer sah nach einem taktischen Foul an Lex, der zuvor stark den Ball erobert hatte, anschließend Gelb-Rot (58.). Unsere Schanzer waren nun das dominante Team gegen zunehmend verunsicherte Franken. Stefan Lex hätte in der 59. Spielminute sogar beinahe auf 2:0 stellen können, entschied sich aber für einen Querpass, der noch abgewehrt werden konnte. Auch Lezcano versuchte sich drei Minuten später aus aussichtsreicher Position, fand mit seinem Abschluss aber kein Durchkommen (62.). Über Lex kam dann auch Stefan Kutschke zu seiner ersten Chance, doch der Mittelstürmer kam nicht durch. Der FCI ließ nun Ball und Gegner laufen, kombinierte teilweise sehenswert, doch verpasste gleich mehrfach das zweite Tor denkbar knapp. Die Gastgeber hielten mit hohem Einsatz dagegen und konnten nach dieser Drangphase sogar für Entlastung sorgen.

Spannende Schlussphase ohne weitere Tore

Die Abwehr der Schanzer um den überragenden Kapitän Marvin Matip war jedoch stets zur Stelle, wenn es brenzlig wurde. Mit Tobias Schröck für Max Christiansen brachte Leitl in der 73. Minute frisches Blut für das Zentrum, musste aber mitansehen, wie die Franken trotz Unterzahl standhielten. Dann konterten wieder die Schanzer, Lex spielte mit Kittel nach einer Balleroberungen einen verzögerten Doppelpass, doch der Abschluss des Erdingers wurde zur Ecke geklärt. Bei den Gastgebern, die das Risiko erhöhten, kam in der 77. Minute der Ex-Schanzer Philipp Hofmann in die Partie. Zu Beginn der letzten zehn Minuten verlor das Spiel wieder etwas an Fahrt, da die Schanzer clever verteidigten und auf Konter lauerten. Ein solcher gelang einmal mehr Stefan Lex, doch diesmal zog Caligiuri das taktische Foul und sah Gelb (84.). Beide Trainer zogen in der 86. Minute ihre jeweils letzten Wechsel, Leitl brachte Pledl für den emsigen Lex. Die Schanzer blieben wachsam und konnten auch die letzten Angriffsbemühungen der Fürther stets unterbinden und sicherten sich am Ende die ersten drei Punkte dieser Spielzeit – hart erarbeitet, aber auch verdient.


Die Schanzer bedankten sich nach der Partie für die lautstarke Unterstützung der mitgereisten FCI-Fans – #Jeder1Teil! (Foto:Bösl/KBUMM)

FC Ingolstadt 04: Nyland – Gaus, Matip (C), Brégerie, Morales – Cohen, Christiansen (73. Schröck), Kittel – Lezcano (78. Colak), Kutschke, Lex (86. Pledl)

SpVgg Greuther Fürth: Megyeri – Caligiuri, Maloca, Langer – Wittek, Pinter, Sontheimer (77. Hofmann), Narey – Omladic (50. Ernst), Berisha (86. Steininger) – Dursun