„58, 59, …“ – Der TSV 1860 München im Portrait

Tobias Schröck gegen Timo Gebhart. (Foto: Bösl/KBUMM)

„58, 59, …“ – Der TSV 1860 München im Portrait

08. Dezember, 2019 18.00 Uhr

An dieser Stelle stellen wir euch einen weiteren Gegner der Schanzer in der 3. Liga vor, diesmal den TSV 1860 München. Welche Erfolge die Löwen auf ihrem Weg zum Traditionsverein feiern konnten, an welchen Stellen es in den vergangenen Jahren im Klub hakte und wie die Bilanz des FC Ingolstadt 04 gegen die Sechzger aussieht, erfahrt ihr im Portrait! Übrigens: Für den Besuch der Löwen am kommenden Montag im Audi Sportpark (Anpfiff 19 Uhr) gibt es im Heimbereich noch Karten. Auf geht`s Schanzer, unterstützt uns gegen die Blauen!

Historie

Wer gedacht hat, dass 1860 die Geburtsstunde der Löwen ist, liegt knapp daneben. Tatsächlich gibt es den „Münchener Turnverein“ bereits zwölf Jahre länger. Damals kam man in der „Buttleschen Brauerei zum Bayerischen Löwen“ zusammen – wurde allerdings aufgrund „republikanischer Umtriebe“ als Verein zunächst verboten. So gilt der 17. Mai 1860 als Gründungsdatum des Klubs aus Giesing. In den folgenden Jahren etablierte man sich Stück für Stück im Münchener Fußball – und zwar rechts der Isar. 1911, nach stolzen vier Umzügen, trainierten die Sechzger fortan an der Grünwalder Straße, wo sie heute auch wieder ihre Heimspiele im „Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße“ austragen.

Nach dem II. Weltkrieg, von 1945 bis 1953, schafften es die Löwen, sich in der damals höchsten Spielklasse, der Oberliga Süd zu etablieren. Mit kurzen Pausen spielten die TSV oben mit, ehe man 1963/64 als Gründungsmitglied der Bundesliga an den Start ging. Insgesamt spielten die Sechzger übrigens 20 Spielzeiten im Oberhaus, im Unterhaus waren es 24. In der langen Vereinshistorie konnten die Münchener auch so manchen Titel gewinnen: Die Deutsche Meisterschaft etwa (1966), den DFB-Pokal (1942, 1966), die Süddeutsche Meisterschaft (1963, 1979) sowie die Bayerische Meisterschaft (insgesamt achtmal zwischen 1941 und 2018).

Doch trotz der erfolgreichen Geschichte des Klubs, machten die Löwen immer wieder negative Schlagzeilen. Zum einen waren da immer neue Führungspersonalien, die den Klub langfristig in ruhigere Fahrwasser steuern sollten – zum anderen gab es auch aus finanzieller Sicht immer wieder Probleme. Im Oktober 2010 begann die seither wohl schwierigste Phase beim Klub aus der Landeshauptstadt. Nach Verstößen gegen die Lizenzierungsvorgaben der Liga wurden dem TSV 1860 zwei Punkte abgezogen, woraufhin eine mögliche Insolvenz der Löwen mehrere Male im Raum stand. Damit es künftig keine finanziellen Turbulenzen mehr geben sollte, wurde im April 2011 der Vertrag mit Großinvestor Hasan Ismaik unterzeichnet, unter dem es nach Ansicht der Löwen wieder bergauf gehen sollte. Das Ziel damals: spätestens zur Saison 2015/2016 wieder erstklassig sein!

Doch es entwickelte sich alles anders: Ein Trainerwechsel reihte sich an den nächsten und nur müßig quälte man sich beim TSV 1860 München durch die jeweiligen Spielzeiten. Von Jahr zu Jahr verschlechterten sich die Endplatzierungen der Sechzger und am Ende der Saison 2015/2016 musste man als Tabellen-16. in die Relegation gegen Holstein Kiel, setzte sich aber schließlich im Rückspiel gegen die Störche noch durch. Doch nur eine Spielzeit später konnte man sich an der Isar nicht mehr im Unterhaus halten und stieg aus der 2. Bundesliga ab – und weil man aufgrund verschiedener Versäumnisse keine Drittligalizenz erhielt, rutschte 1860 noch eine Klasse tiefer, in die Regionalliga Bayern, ab. In der Folgesaison und unter Cheftrainer sowie Ex-Löwen-Profi Daniel Bierofka gelang anschließend der direkte Wiederaufstieg in Liga Drei. Dort belegten die Löwen in der abgelaufenen Spielzeit den 12. Tabellenplatz und hoffen nun auf ein erfolgreicheres Abschneiden 2019/2020. 

Bisherige Duelle

Bis zu dieser Saison standen sich Schanzer und Löwen bereits 14 Mal gegenüber. Dabei hat der FCI im direkten Duell noch Luft nach oben: Schon sechs Partien konnten die Löwen für sich entschieden. Die Ingolstädter punkteten hingegen bei zwei Siegen und insgesamt sechs Unentschieden. Das bislang letzte Duell beider Teams datiert aus der Saison 2017, als sich der FCI in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 2:1 gegen den TSV 1860 durchsetzen konnte.


Damals noch im Trikot der Ingolstädter, heute selbst ein Löwe: Stefan Lex beim 1:1 im Jahr 2015. (Foto: Bösl / KBUMM).

Stadion

Auch in der jüngeren Vereinsgeschichte zogen die Löwen, die ihr Grünwalder Stadion aufgrund von Schulden an die Stadt verkauft hatten, immer wieder um und bespielten Ausweichspielstätten, wie beispielsweise das Münchener Olympiastadion. Hier traten die Löwen in den 80er, 90er und frühen 2004ern in vielen Begegnungen an. Die Allianz Arena, in der heute der FC Bayern seine Spiele bestreitet, war damals als gemeinsame Spielstätte geplant – inklusive blauer oder roter Außenbeleuchtung. Während dieses Unterfangen Münchens Fußballfans ohnehin spaltete, hatten die Sechzger noch mit finanziellen Problemen zu kämpfen. So verkauften sie ihre Anteile an der Allianz Arena an die Bayern – und mieteten sich stattdessen für 20 Jahre dort ein. Doch nichts währt ewig – und ganz besonders gilt das für den Fußball: Schon 2009 wollte man aus dem teuren Mietverhältnis heraus und zurück nach Giesing. Doch da die Stadt – nach wie vor Eigentümerin des „Grünwalder“ – den Riegel vorschob, musste der TSV 1860 noch bis 2017 und zur ersten Spielzeit in der Regionalliga Bayern warten, ehe man an die vertraute Spielstätte zurückkehren konnte. 


Das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße. (Foto: Von el_loko – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=65232447???????)

Stadt und Sehenswürdigkeiten

Unsere Landeshauptstadt – direkt um die Ecke und immer wieder aufs Neue einen Besuch wert! Während die meisten Schanzer vermutlich ihre ganz persönlichen Lieblingsorte in München haben, wollen wir dennoch an dieser Stelle auf ein paar Lieblingsorte in München hinweisen. Da darf natürlich der Olympiapark mit seinem schön angelegten, weitflächigen Gelände sowie dem Turm mit Rock-Museum nicht fehlen. Wenn das Wetter und die Jahreszeit mitspielen, lohnt sich natürlich ein Ausflug zum Eisbach – der bekannten künstlich angelegten Surfwelle in der Prinzregentenstraße. Bei schlechtem Wettter lockt hingegen die vielfältige Museenlandschaft Münchens, etwa die Pinakotheken, das Deutsche Museum oder das Münchener Stadtmuseum.