Abgeklärt und eiskalt: Schanzer siegen in Magdeburg

Fatih Kaya oben, Morten Behrens unten: Hier gewinnt der Schlussmann zwar vor seinem Kontrahenten den Ball, die Punkte aber entführt der FCI. (Foto: Bösl / KBUMM).

Abgeklärt und eiskalt: Schanzer siegen in Magdeburg

07. Dezember, 2019 16.00 Uhr

2:0 in Magdeburg! Die Schanzer bleiben im neunten Spiel in Folge ungeschlagen und springen zudem durch den Auswärtserfolg in Magdeburg wieder in die „Top 3“ in der 3. Liga. Die Führung erzielte Maximilian Beister (21. Minute), Dennis Eckert Ayensa machte den Sack kurz nach seiner Einwechslung zu (81.). Erwartungsgemäß hatten die Gäste mit dem Mitabsteiger vor 16.600 Zuschauern eine harte Prüfung zu bestehen, aber am Ende entführt man verdient drei wichtige Zähler aus der Elbstadt.

Trainer Jeff Saibene tauschte gegenüber der Vorwoche zwei Positionen, für Robin Krauße rückte Thomas Keller in die Startformation, Fatih Kaya begann für Dennis Eckert Ayensa. Das führte auch zu einer taktisch etwas anderen Ausrichtung als bisher bekannt: Vielmehr agierte Keller als „Abräumer“ vor der Abwehr, Beister spielte etwas zentraler als bisher davor mit Max Thalhammer auf den Halbpositionen. Kapitän Stefan Kutschke agierte in dem 4-1-4-1 ganz vorne als einzige Spitze.

Der erste Abschluss gehörte – einmal mehr lautstark unterstützt vom Publikum – der Heimmannschaft: Magdeburgs Christian Beck kam mit seinem starken linken Fuß zum Abschluss, der Routinier fackelte nicht lange und zog ab. Doch für Fabijan Buntic stellte der Flachschuss keine Gefahr da, der 22-Jährige war sicher zur Stelle (7. Minute). Die Elbstädter blieben am Drücker, Spielführer Beck köpfte über das Tor (12.) und deutete damit erneut seine Torgefahr an. Rico Reißinger versuchte es aus rund 20 Metern, setzte aber zu hoch an (14.). So richtig brenzlig wurde es nicht, aber der 1. FCM hatte das Geschehen ganz klar in der Hand in dieser Anfangsphase. Die Schanzer wiederum versuchten, in ihrem neuen System erst einmal Stabilität zu gewinnen. Das gelang immer besser und wurde belohnt: Marcel Gaus setzte sich hervorragend auf der linken Seite durch, seine Hereingabe fand Maxi Beister und dessen trockener Abschluss landete unter dem Querbalken. 1:0 für den FCI (21.) zum Schrecken der Gastgeber!

Kurze Zeit später hätte die Saibene-Elf fast nachgelegt, aber ein Magdeburger klärte die Beister-Flanke in höchster Not (25.). Wieder ging es über den agilen Ex-Uerdinger, der in seiner neuen Rolle großen Gefallen fand: Beister eröffnete einen Angriff über links, Kaya verpasste das Hereinspiel um Zentimeter – der 19-Jährige wäre acht Meter vor dem Tor fast unbedrängt zum Schuss gekommen (27.). Hatten die Blauen das Spiel zunächst kontrolliert, so lag nun das zweite Tor der Donaustädter in der Luft! Erst zum Ende der ersten Hälfte hin konnten die Hausherren wieder für Gefahr sorgen: Beck kam nach Eckball mit dem Kopf an die Kugel und bugsierte diese mit Wucht auf das Gehäuse, eine Glanztat von Buntic rettete die Halbzeitführung (41.).


Wieder fleißiger Arbeiter auf der linken Seite und Vorlagengeber zur 1:0-Führung: Marcel Gaus. (Foto: Bösl/ KBUMM).

Ohne Wechsel ging es in den zweiten Abschnitt an diesem 18. Spieltag. Warum auch? Zumindest auf Seiten der Schanzer gab es keinen Anlass, das stabile Gebilde zu verändern. Hatte man die Anfangsviertelstunde noch unter Druck gestanden, so bekamen Kutsche und Co. das Geschehen immer besser in den Griff und spätestens nach der Führung gestaltete man das Geschehen in Sachsen-Anhalt. Auch in Hälfte Zwei gehörte die erste Szene den Gästen, Gaus jagte den Ball aus 20 Metern nur knapp vorbei (48.). Immer wieder über den umtriebigen Sören Bertram ging es nun aber wieder mit mehr Power Richtung FCI-Tor. Unaufhörlich peitschte die Magdeburg-Kurve ihre Mannen nach vorne, rund 200 mitgereiste Fans in schwarz-rot hielten wacker dagegen und standen ihrem FCI bedingungslos zur Seite. Der nächste Abschluss gehörte Peter Kurzweg – daneben (60.).

Saibene reagierte auf den wieder zunehmenden Druck der Gäste und brachte Maximilian Wolfram für Beister (66.). Die nächste Prüfung gab es für Behrens, Abwehrspieler Björn Paulsen prüfte den Schlussmann aus der Distanz (69.) – der 22-Jährige faustete sicher zur Ecke, der Ball war durch Leon Bell noch gefährlich abgefälscht worden. Es folgte die Schrecksunde, Kapitän Kutschke signalisierte einen Wechsel, beim 31-Jährigen ging es nicht mehr weiter. Angeschlagen räumte der Routinier das Feld für Dennis Eckert Ayensa (78.). Der hatte nur drei Minuten später seine erste Szene nach Vorlage von Paulsen – und vollstreckte gnadenlos (81.). Das 2:0 für den FCI, frenetisch bejubelt von den Fans und Verantwortlichen an der Seitenlinie. Kurz darauf vollzog Saibene den dritten Wechsel, auch Caniggia Elva bekam noch Einsatzzeit (86.). Zuvor bebte die Torlatte der Schanzer nach einem Jacobsen-Versuch, Glück bei einem der durchaus zahlreichen Abschlüsse aus der zweiten Reihe. Doch auch die vielen Hereingaben der Gastgeber sollten an diesem Tag gegen extrem stark verteidigende Schanzer nicht mehr zum Erfolg führen. So brachten Max Thalhammer, Tobias Schröck und Co. die letzten Minuten über die Zeit und bejubelten am Ende einen 2:0-Auswärtssieg in Magdeburg!

Nächste Woche haben die Schanzer bis Montagabend Zeit, um sich auf das Heim-Highlight gegen den TSV 1860 München vorzubereiten. Anstoß im Audi Sportpark ist dann um 19 Uhr.

FCI: Buntic – Paulsen, Schröck, Antonitsch, Kurzweg – Keller, Thalhammer, Beister (66. Wolfram) – Kaya (86. Elva), Gaus – Kutschke (C) (78. Eckert Ayensa)
 


Die Stimmen der Trainer

Jeff Saibene: „Wir hatten aufgrund der Leistungen Magdeburgs in den letzten Wochen extremen Respekt. Daher gingen wir es etwas defensiver an und wollten vor allem erst einmal den Gastgebern den Ball lassen. Gleichzeitig ging es um Effektivität bei den Umschaltaktionen. Das Spiel lief dann auch ein wenig zu unseren Gunsten, aber ich glauben wir gewinnen es verdient.“

Stefan Krämer: „Wir haben es ein wenig verpasst, zwingend zu werden bei unserem Übergewicht. Dann – und das zeichnet eine Spitzenmannschaft aus – kommt der FCI einmal nach vorne und trifft sofort. Sie haben es dann einfach richtig gut gemacht. Unser Manko im weiteren Verlauf war die Harmlosigkeit bei den vielen Standards.“