Rechts vom Rhein: Schanzer erstmals zu Gast bei Viktoria Köln

Vor der Länderspielpause noch einmal alles geben: Caniggia Elva (rechts) und der FCI wollen sich in Köln behaupten. (Foto: Bösl/KBUMM)

Rechts vom Rhein: Schanzer erstmals zu Gast bei Viktoria Köln

29. August, 2019 12.00 Uhr

Es ist eine Premiere: Der FC Ingolstadt 04 trifft auf den FC Viktoria Köln – dieses Duell gab es bisher noch nie. Am Samstag um 14 Uhr sind die Schanzer Gast beim Tabellensiebten der 3. Liga. Der FCI muss als Tabellenzweiter gegen den drittbesten Angriff der Liga ran, der über eine Menge Erfahrung verfügt und den Donaustädtern die ersten Saisonniederlage zufügen will. Mit der Unterstützung seiner mitgereisten Fans sind unsere Donaustädter aber wild entschlossen ihre Serie auszubauen. Für alle, die noch kurzfristig mit nach Köln fahren wollen gibt es noch ausreichend Tickets an der Tageskasse. Dazu noch eine wichtige Information: Der Schanzer Auswärtsblock wurde von Block 8 in Block 9 verlegt, eure Tickets behalten ganz regulär ihre Gültigkeit, Block 9 schließt direkt an Block 8 an und ihr könnt problemlos dort eintreten.

Personal

Erfreulich für den FCI: Neben den Langzeitverletzten Freddy Ananou und Tobias Schröck kann Cheftrainer Jeff Saibene auf den gesamten Kader zurückgreifen. Damit sind die zuletzt angeschlagenen Maxi Wolfram und Georgios Pintidis wieder Optionen für den Kader und selbst Ananou sowie Schröck sollen nach der Länderspielpause wieder zur Verfügung stehen. Auch Neuzgang Nico Antonitsch stünde theoretisch bereit, für den Innenverteidiger kommt das Duell mit der Viktoria aber aufgrund der kurzen Zeit bei der Mannschaft noch etwas zu früh, wie auch Saibene auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel verriet.

Bei den Hausherren muss Coach Pavel Dotchev auf fünf Akteure definitiv verzichten. Sascha Eichmeier (Knieprobleme), Moritz Fritz (Sehnenentzündung im Oberschenkel), Bernard Kyere (Adduktorenabriss), Suheyel Najar (muskuläre Probleme) und Tobias Willers (Meniskus-OP) fallen verletzt aus. Mittelfeldmann Mart Ristl ist dahingegen noch fraglich, nachdem er aufgrund eines Infekts zuletzt pausieren musste.

Ausblick

Drei Siege, ein Unentschieden, zwei Niederlage: So lautet die Bilanz des FC Viktoria Köln, der damit auf Rang sieben der Tabelle liegt – und das als Aufsteiger. Direkt am ersten Spieltag sorgten die Rheinstädter für Furore, als sie einen 0:3-Rückstand bei Hansa Rostock noch in ein 3:3 umwandelten. Matchwinner war dabei ein echter Routinier mit jeder Menge Erfahrung in Deutschlands ersten beiden Ligen. Albert Bunjaku spielte in seiner Laufbahn bereits 71-mal in der zweiten Liga (16 Tore) sowie 48-mal in der Bundesliga (13) und traf gegen Hansa doppelt. Seinen Torriecher stellt der 35-Jährige nun auch in der 3. Liga wieder unter Beweis. In den ersten sechs Partien netzte Bunjaku insgesamt siebenmal und lieferte gegen Rostock außerdem eine Vorlage. FCI-Trainer Saibene, der Bunjaku aus seiner Zeit beim FC St. Gallen kennt, meint: „Er erlebt aktuell einen zweiten Frühling und sieben Tore sind natürlich überragend. Am Samstag schlägt er aber hoffentlich nicht zu.“ Unterstützt wird der Angreifer zudem vom 33-jährigen Kapitän der Kölner, Mike Wunderlich. Mit drei Treffern und drei Assists kann Wunderlich ebenfalls mindestens eine Torbeteiligung pro Partie vorweisen. Außerdem traf Simon Handle dreimal.

Die Viktoria sei daher ein „sehr, sehr ernstzunehmender Kontrahent, der uns auf Augenhöhe begegnet“, warnt Saibene. Dem 3:3 in Rostock folgte am zweiten Spieltag der erste Sieg (3:2 gegen Chemnitz). Köln schlug außerdem die zweite Mannschaft des FC Bayern München mit 5:2 und traf auch beim 3:0-Erfolg gegen die SG Sonnenhof Großaspach dreimal das Tor. „Bei Viktoria spürt man natürlich die Aufstiegseuphorie und sie stehen gut da in der Tabelle. Dennoch sind jetzt schon sechs Spiele gespielt und Überraschungen wird es keine mehr geben“, meint der FCI-Coach.

Noch gänzlich ohne Niederlage sind die Schanzer in der 3. Liga unterwegs, wobei sie in der vergangenen Woche nur haarscharf an der ersten Pleite vorbeigeschrammt sind. Beim 2:2 (1:0) gegen Hansa Rostock lag der FCI zwar lang mit 1:0 in Führung, Hansa drehte das Spiel jedoch und erst in der siebten Minute der Nachspielzeit traf Stefan Kutschke mit seinem zweiten Elfmetertor zum Ausgleich. „Die Jungs haben eine tolle Mentalität“, erklärt daher Saibene, der jedoch noch eine Menge Potenzial im Kader sieht: „Vor allem bei den Standards haben wir noch Luft nach oben. Unsere Defensivspieler sind nämlich auch immer für ein Tor gut. Zuerst müssen wir die Bälle aber besser schießen. Daran haben wir in den vergangenen Tagen auch gearbeitet.“ Vor der einwöchigen Liga-Unterbrechung ist die Marschroute des FCI klar: „Wir wollen mit einem positiven Gefühl in die Länderspielpause gehen, ungeschlagen bleiben und im Idealfall natürlich gewinnen. Das ist unser Ziel.“

Weitere Daten und Fakten zum Spiel

  • Das Spiel wird geleitet von Schiedsrichter Alexander Sather, der von Matthias Lämmchen und Patrick Glaser unterstützt wird. Insgesamt drei Partien mit Ingolstädter Beteiligung pfiff Sather in seiner Karriere bisher. Er leitete das 1:1 gegen den SV Darmstadt in der vergangenen Saison und stand außerdem zweimal bei der Ingolstädter U 23 2011 (2:1 gegen Freiburg) und 2012 (1:0 gegen Pfullendorf) auf dem Feld. Besonders kurios dabei: Jeder Treffer des FCI fiel durch einen Elfmeter und auch das 1:1 der Darmstädter in der vergangenen Saison kam durch einen Strafstoß zustand.
     
  • Stefan Kutschke rangiert mit sechs Toren aktuell auf dem dritten Platz in der Torjägerliste und mit 30 Jahren ist der der FCI-Kapitän sogar der jüngste Spieler der Top drei. Bunjaku (35, sieben Tore) und Moritz Stoppelkamp (32, acht) sind älter als „Kutsche“.
     
  • Sowohl Bunjaku als auch Kutschke haben ihre Torjägerqualitäten in dieser Saison bereits unter Beweis gestellt. Am Samstag können sie nun zudem zeigen, dass sie auch Zuhause, oder in Kutschkes Fall auswärts noch häufiger treffen können. Der Kölner Angreifer erzielte nämlich fünf seiner sieben Treffer auswärts. Ingolstadts Torjäger jubelte dahingegen bei sechs Toren fünfmal Zuhause.
     
  • Rund eineinhalb Jahre mehr Erfahrung brachte die Viktoria am vergangen Spieltag aufs Feld, wenn man die 14 eingesetzten Spieler mit denen des FCI vergleicht. Im Schnitt waren die Kölner 25,1 Jahre alt, während der FCI mit einem Durchschnittsalter von 23,5 auflief.

Viktoria Köln im Portrait

Zu jedem Gegner der Schanzer haben wir auch in dieser Spielzeit wieder kleine Porträts zu Stadt und Verein erstellt. HIER erfahrt ihr mehr über den Verein rechts vom Rhein.