Remis gegen Braunschweig: Schanzer verpassen den Sieg

Kein Durchkommen: Das Bollwerk der Gäste hielt gegen die zahlreichen Schanzer Angriffe stand. (Foto: Bösl / KBUMM)

Remis gegen Braunschweig: Schanzer verpassen den Sieg

16. Juni, 2020 20.00 Uhr

Dieses Spiel hätte den FCI-Sieg verdient gehabt: Am Ende des 33. Spieltags trennten sich der FC Ingolstadt 04 und Eintracht Braunschweig 0:0 unentschieden. Die Schanzer dominierten die Partie und hatten kurz vor Schluss den Treffer auf dem Fuß: Fatih Kaya (87.) verfehlte den gegnerischen Kasten aus nächster Nähe knapp und auch zuvor war kein Durchkommen gegen das Braunschweiger Bollwerk. Nun geht es nach ein paar Tagen Pause für die Truppe von Tomas Oral am Sonntag (17 Uhr) nach Zwickau.

Der 47-Jährige Ochsenfurter an der Seitenlinie hatte bereits gestern angedeutet, dass Maximilian Beister zum Wochenstart einen bleibenden Eindruck im Training hinterlassen hatte. Die Konsequenz: Unsere Nummer 10 stand – anstelle seines Namensvetters Maximilian Wolfram – im Schanzer-Aufgebot gegen Eintracht Braunschweig. Ansonsten begann Marcel Gaus für Peter Kurzweg – Zweiter wurde, genau wie Youngster Thomas Keller, dieses Mal nicht von Chefcoach Tomas Oral im 18er-Kader berücksichtigt. Anders Michael Heinloth, der zunächst zum Zuschauen auf der Reservebank Platz nahm, sodass Björn Paulsen auf Rechts agierte. Zudem durfte Maximilian Thalhammer, im letzten Spiel wegen einer Gelbsperre nicht im Kader des FC Ingolstadt 04, wieder von Beginn an agieren und die Fäden ziehen. Verletzungsbedingt mussten die Ingolstädter weiterhin auf Frederic Ananou verzichten.

Das Abendspiel gegen die Gäste aus Niedersachsen hatte es schon in den Anfangsminuten in sich: In der zweiten Spielminute langer Ball von Innenverteidiger Tobias Schröck, doch Beister kam nicht mehr ran an die Kugel, stattdessen Braunschweigs Keeper Marcel Engelhardt. Kaum eine Zeigerumdrehung später dann der Gegenangriff der in Blau-Gelb gekleideten Gastmannschaft, der jedoch final keine Gefahr für Nico Antonitsch und Co. darstellte (3.) Drei Minuten später schnupperten die Schanzer erstmals an der Führung als Marcel Gaus die zweite Ecke für seine Jungs herausholen konnte. Beister brachte das Spielgerät hoch hinein in den Strafraum der Niedersachsen, doch Stefan Kutschke und Filip Bilbija standen sich gegenseitig im Weg oder wurden geblockt, was letztlich dazu führte, dass der Schuss des 20-jährigen Bilbija zur dritten FCI-Ecke abgefälscht wurde, die jedoch nicht so gefährlich war wie die beiden zuvor.

Beide Teams schenkten sich in der Anfangsviertelstunde nichts. So schalteten die Gäste immer wieder blitzschnell um und versuchten zu kontern. Doch die FCI-Abwehr hatte etwas dagegen, sodass die ganz gefährliche Zone zunächst nicht erreicht wurde. Gleiches galt auch für die Donaustädter, die zwar im Mittelfeld wichtige Zweikämpfe für sich entscheiden konnten, aber aufgrund der mauernden Gegner nicht zu richtigen Großchancen kamen. Auffällig: Beide Mannschaften standen gut, ließen wenig zu. In der 18. Minute erreichte dann eine Paulsen-Flanke Kapitän Kutschke, doch sein Kopfball konnte vom heraneilenden Dennis Eckert Ayensa nicht mehr aufgenommen werden. Auch kurze Zeit später wieder kein Durchkommen, dieses Mal für Bilbija (23.).

Die Schwarz-Roten hatten mehr vom Spiel, was sich kurz darauf erneut zeigte. In der 25. Minute wurde Ingolstadts Deutsch-Spanier vom Gegner von den Füßen geholt – gute Freistoßmöglichkeit für die Schanzer. Sowohl Krauße als auch Beister standen parat, letztlich fiel das Los auf den gebürtigen Lüneburger. Beister versuchte sich mit seinem linken Fuß, doch Schiedsrichter Benjamin Brand hatte etwas dagegen und pfiff ihn zurück – der Ball war vom Offiziellen noch nicht freigegeben worden. Beim zweiten Versuch war es erneut Ingolstadts Nummer 10, doch das runde Leder ging deutlich über den Kasten von Engelhard hinaus (26.). Es schien, als hätte sich die Oral-Truppe bei sommerlichen Temperaturen warm gespielt. Maximilian Thalhammer steckte phantastisch durch auf Gaus, der frei vor dem gegnerischen Tor stand, allerdings die Kugel volley nicht im Tor unterbringen konnte. Die wohl dickste FCI-Chance im Spiel bisher (30.).

Gaus war es auch, der an der nächsten Gelegenheit beteiligt war: Eine seiner gefährlichen Flanken erreichte Beister, der aus der Distanz abzog. Glanztat von Eintrachts Engelhard, der noch die Finger dazwischen brachte (32.). Nach dieser Szene wieder die Braunschweiger am Drücker, doch der Gegenangriff wurde jäh durch eine Grätsche Beisters unterbunden, wofür dieser verwarnt wurde (34.). Ein weiterer Konter der Gäste brachte diese erstmals in Wechsel-Bredouille: Nach einem Sprint fasste sich Mike Feigenspan wiederholt an den Oberschenkel, was das Aus für ihn bedeutete. Für ihn kam Benjamin Kessel. Parallel nutzten beide Teams die Verletzungspause effektiv und bedienten sich der Getränkekisten (38.). Auch in den darauffolgenden Minuten und der einminütigen Nachspielzeit waren die Ingolstädter dem Führungstor näher als der Gegner. Doch auch die letzte Grätsche Thalhammers hatte nicht den gewünschten Torerfolg zur Folge. Und so ging es ohne Treffer in die Kabine.


Hatte es schwer gegen das Bollwerk der Braunschweiger: Filip Bilbija (Foto: Bösl / KBUMM).

Die Schanzer kehrten unverändert aus dem Kabinentrakt des Audi Sportparks auf das Grün zurück. Auf dem Rasenteppich ging es in den ersten Minuten heiß her, wobei die Hausherren dem Führungstreffer näher waren. So eroberte Beister den Ball, legte quer auf Eckert Ayensa, der auf Paulsen. Doch der Innenverteidiger rutschte weg, sodass sein Schuss mit Links am Tor von Engelhardt vorbeiging (47.). Von ähnlichen Problemen konnte Bilbija nur eine Minute später ein Lied singen: Der gebürtige Berliner wurde von Thalhammer im Zentrum perfekt in Szene gesetzt, konnte sich anschließend gegen zwei Braunschweiger durchsetzen – doch er rutschte unglücklich aus. Das Bollwerk der Gäste bröckelte, woraus eine Vielzahl an Chancen für die FCI-Offensive resultierte: Gaus und Bilbija rannten durch die Mitte auf des Gegners Tor zu – beim Abschluss fehlten nur Zentimeter zum Torerfolg (57.). Dann war es an Eckert Ayensa, der sich gen Strafraum durchwuselte, allerdings vom leitenden Schiedsrichter zurückgepfiffen wurde. Eine knifflige Entscheidung. Kurz darauf wieder der 23-Jährige Kölner, der sich die Strategie Braunschweigs zu Nutzen machte. Eckert Ayensa eroberte das Spielgerät und wartete etwas zu lange, ehe er versuchte die Kugel quer zu legen auf Beister. Das Zuspiel missglückte letztlich (63.).

Es schien so als hätten die Niedersachsen keine Mittel mehr aus dem Spiel heraus echte Akzente zu setzen. Wenn es gefährlich wurde, dann nur durch Standards. Doch auch ein in Minute 68 gechippter Freistoß bedeutete keine Gefahr für FCI-Torhüter Fabijan Buntic. Eine Führung der Hausherren wäre zu diesem Zeitpunkt sicherlich verdient gewesen. Dieser Meinung schien auch Tomas Oral zu sein, der sich seiner Bank bediente: Fatih Kaya machte sich für eine Einwechslung bereit – er kam für Eckert Ayensa – und auch Caniggia Elva durfte für Beister ran (76.). Und der frische Wind war sofort spürbar, denn mittlerweile agierten beide Teams ausschließlich in der Braunschweiger-Hälfte.

Noch zehn Minuten zu spielen und nur noch die Donaustädter am Drücker. Nach einer Krauße-Ecke landete der Ball bei Gaus, der knapp verzog. Dies war auch die letzte Aktion für den 26-Jährigen Krauße, der Platz machte für Jalen Hawkins, der damit zu seinem ersten Einsatz für die Profis des FC Ingolstadt 04 kam (80.). Nun wollte es Oral wissen: Drei Minuten später brachte er für Bilbija Maximilian Wolfram (83.). Und fast schien es so als hätte sich insbesondere der letzte Wechsel bezahlt gemacht: Kaya wurde aus dem Mittelfeld von Wolfram bedient, der Ball kam zum Torhüter der Gäste, prallte unglücklich ab und landete damit erneut bei Kaya, der das Tor auf dem Fuß hatte, doch der junge Stürmer buxierte das Spielgerät neben das Gehäuse. Es war die größte Chance der Partie (87.). Unglaublich bitter für die Schwarz-Roten. Letztlich versuchten es Kutschke und Co. im Minutentakt, doch das Runde wollte einfach nicht ins Eckige und so blieb es nach dreiminütiger Nachspielzeit beim torlosen 0:0-Unentschieden.

Es war sicherlich mehr drin in diesem Spitzenspiel. Doch es gilt die Partie abzuhaken: Bereits am kommenden Sonntag steht das nächste Match in Zwickau an (Sonntag, 17 Uhr).

FCI: Buntic – Gaus, Schröck, Antonitsch, Paulsen – Krauße (80., Hawkins), Thalhammer, Bilbija (83., Wolfram) – Kutschke, Eckert Ayensa (76., Kaya), Beister (76., Elva)