Schanzer im Portrait: Moritz Hartmann

In Ingolstadt längst zuhause: Moritz Hartmann spielt seit 2009 für die Schanzer.

Schanzer im Portrait: Moritz Hartmann

22. März, 2013 08.00 Uhr

In exakt 101 Pflichtspielen stand Moritz Hartmann bislang für den FC Ingolstadt 04 auf dem Rasen und erzielte dabei 31 Tore. Zuletzt in Kaiserslautern eingewechselt, ist der „Bomber“, wie er genannt wird, wieder voll da. Ende Februar gelang das erlösende, erste Saisontor gegen Dresden. Sein Vertrag wurde Ende vergangener Woche bis 2015 verlängert, damit geht der gebürtige Viechtacher im Sommer bereits in seine fünfte FCI-Spielzeit. „Es ist kein Geheimnis, dass ich mich hier sehr wohl fühle“, sagt der 26-Jährige. „Mo“, einst als Youngster an die Donau gekommen, zählt inzwischen zum FCI-Inventar…

Mittlerweile ist der fleißige, technisch versierte Offensiv-Arbeiter längst auch wieder fester Bestandteil des Profi-Teams, hat Hartmann rückblickend kein einfaches „2012“ hinter sich. Ihn plagte eine lange Verletzungspause wegen eines Innenbandrisses am Knie. „Es war ja bereits die zweite Verletzung und da weißt du natürlich ganz genau, was auf dich zukommt. OP, Reha, auf Krücken laufen.“ Das sei für einen Fußballer schon ziemlich heftig. „Dann sieht man die Jungs von der Mannschaft erst einmal gar nicht mehr. Das ist schon hart für den Kopf und nicht so einfach zu verkraften, wenn man nur noch auf der Tribüne sitzt“, erinnert sich der Stürmer. Das aber sei Vergangenheit und Moritz Hartmann weiß, dass „das Knie hält“, wie er sagt. Wie bei den meisten seiner Kollegen hat auch ihn der Vater für diesen Sport begeistert, der zwar auch selbst gespielt hat, aber nie in höheren Ligen. Und auch sein Bruder war bei den Amateuren von Alemannia Aachen unterwegs, hat den Fußball aber für die berufliche Karriere an den Nagel gehängt.

Hertha-Spiel als eines der Highlights
Bei Moritz Hartmann war es anders. Nach der Realschule zeichnete sich die Chance ab, im Profigeschäft Fuß zu fassen. Der junge Angreifer wurde vom 1. FC Köln unter Vertrag genommen. Für die Amateure zwar, aber „das war auch schon professionell und ein Fulltime-Job.“ Wenn er sich allerdings an die schönsten Momente in seinem bisherigen Fußballer-Lebens erinnert, dann hat das zweimal mit dem FC Ingolstadt 04 zu tun. „Eines der schönsten Erlebnisse war für mich, als Mannschaftskapitän in Berlin aufzulaufen und ein Tor zu schießen.“ Das war im Spiel gegen Hertha im Berliner Olympiastadion. 38 529 Zuschauer saßen auf den Rängen, als Moritz Hartmann damals im Oktober 2010 in der 23. Minute sein Tor ablieferte. Rückblickend betrachtet schmälert es auch nicht den „bombastischen“ Gesamteindruck, dass der FC Ingolstadt damals mit 3:1 verloren hat. „Und natürlich der Aufstieg mit dem FCI“, schiebt Hartmann nach, „das waren schon Kribbelspiele bei der Relegation.“ Dieser Aufstieg in die 2. Liga gehöre zweifelsfrei zu den Top-Erlebnissen seines bisherigen Fußballerlebens.

Kein Wunder, denn damals lag der in Köln aufgewachsene 26-jährige Stürmer nur einen Treffer hinter dem Torschützenkönig der Liga. „Das war eine rundum perfekte Saison“, meint er nachdenklich, während er für ein Foto noch einmal Platz genommen hat auf den Rängen des alten ESV-Stadions, dort, wo für ihn die Karriere bei den Schanzern begonnen hat. Und die soll ihn möglichst weit bringen. „Ich versuche, alles für den Verein zu geben, damit wir unsere Ziele erreichen. Natürlich habe ich auch einen persönlichen Traum und der heißt 1. Liga“, verrät Hartmann. Selbstredend bedeutet dies für den Mittelstürmer: möglichst viele Tore schießen.

Ein bisschen Abwechslung muss natürlich auch sein. In der Freizeit greift Moritz Hartmann gelegentlich zu einem guten Buch oder entspannt bei einer guten DVD. Doch was das Genre betrifft, da will er sich nicht festlegen lassen. „Ich schaue mir Horrorfilme ebenso gerne an wie Komödien oder Actionstreifen. Gut gemacht müssen sie halt sein.“ Deswegen freute er sich auch auf die Eröffnung der Ingolstädter Altstadtkinos Ende 2012. Denn in der Stadt fühlt sich der Wahl-Ingolstädter wohl, auch wenn er findet: Abends dürfte die Stadt gerne ein wenig mehr Unterhaltung bieten.