Später Heimsieg: Harter Kampf und ein Rückkehrer-Treffer gegen Magdeburg

Am Ende doch noch gejubelt: Die Schanzer behalten die drei Punkte am Audi Sportpark. (Foto: Bösl/KBUMM)

Später Heimsieg: Harter Kampf und ein Rückkehrer-Treffer gegen Magdeburg

22. November, 2020 16.06 Uhr

Viel Geduld und am Ende das Quäntchen Glück: Die Schanzer erzwingen gegen den 1. FC Magdeburg einen 1:0-Heimsieg und gewinnen damit erstmals in ihrer Historie viermal in Serie im eigenen Stadion. Der Weg dorthin war jedoch lang, obwohl die Oral-Elf rund über 60 Minuten in Überzahl agierte. Waren in der ersten Hälfte die Gäste noch tonangebend, nahm der Schanzer Druck mit jeder Spielminute zu, sodass am Ende Maximilian Beister, Dennis Eckert Ayensa und das Knie des Magdeburger Verteidigers Korbinian Burger in der 86. Minute für den FCI-Sieg sorgten. Die Pressekonferenz nach dem Spiel findet ihr am Ende dieses Artikels!

„Wir müssen uns voll auf uns konzentrieren“, sagte Tomas Oral bei der Pressekonferenz im Vorfeld der Begegnung am heutigen Sonntag, den 22. November mit dem 1. FC Magdeburg. Und in der Tat konnten Stefan Kutschke und Co. die lange Trainingswoche intensiv nutzen, um sich auf das Heimspiel vorzubereiten. Immerhin gab es bereits im vergangenen Auswärtsspiel einen Wermutstropfen: Rico Preißinger, Ex-Magdeburger und statistischer Punktegarant der Schanzer, zog sich in Mannheim einen Schlüsselbeinbruch zu und da er den Rest des Jahres nicht mehr zum Einsatz kommen kann, stand er heute seinem Team nicht zur Verfügung. Doch dafür gab es mit Dennis Eckert Ayensa einen Rückkehrer für das Team in schwarz und rot.

Bereits seit drei Heimspielen sind die Schanzer ohne Punktverlust ungeschlagen und diese Siegesserie galt es auch am heutigen Nachmittag fortzuführen. Gegen Magdeburg kam in der Startelf der von der finnischen Nationalmannschaft zurückgekehrte Ilmari Niskanen ebenso zum Einsatz, wie Caniggia Elva, der in Mannheim eine starke Partie machte und sich so empfahl. Der wieder genesene Tobias Schröck konnte ebenfalls unter den ersten elf Mann auf das Spielfeld laufen. Nico Antonitsch und Fatih Kaya hingegen nahmen zunächst auf der Bank Platz.

Das Spiel eröffneten die blau-weiß gekleideten Magdeburger, die zunächst von links nach rechts spielten. Doch bereits nach einer halben Minute kamen die Schanzer zu ihrer ersten Ecke in diesem Spiel – diese blieb jedoch ungefährlich. Fast im Gegenzug konnten sich die Gäste am Strafraum der Donaustädter mit einem Einwurf und einem Eckball festsetzen (4. Spielminute). Die Fronten waren schon zu Beginn geklärt: Verstecken wollte sich hier keines der beiden Teams. Vor allem viele Aktionen in der Spielfeldmitte zeigten, dass die Schanzer und die Magdeburger zu Beginn gut gegen den Ball arbeiteten. Torgefahr gab es in den ersten zehn Minuten dieser Partie kaum.

In der elften Minute war Fabijan Buntic, der einen Schuss von Florian Kath auf das lange Eck seines Kastens parierte, zur Stelle. Alexander Bittroff hatte den Angriff der Gäste über die rechte Seite eingeleitet und die Magdeburger Nummer 18 vor dem Strafraum bedient. Direkt danach waren es wieder die Gäste, diesmal in Persona des Magdeburger Captains Tobias Müller, der im Strafraum der Ingolstädter aus kurzer Distanz abzog, doch Buntic hielt das Spielgerät sicher (15.) Auch die Anschließende Ecke der Magdeburger, getreten von Luka Sliskovic konnten die Schwarz-Roten im Verbund klären, die bis hierhin mit einer Magdeburger Drangphase in der Anfangszeit dieser Begegnung agieren mussten.

Doch auch die Gastgeber meldeten sich in der 19. Minute mit einer Offensivaktion vor dem Gehäuse von Morten Behrens:  Nach Vorarbeit von Ilmari Niskanen hatte Stefan Kutschke im gegnerischen Strafraum eine sehr gute Chance, doch der Schiedsrichter Lars Erbst sah hierbei ein Handspiel und griff zur Pfeife. Nach 22 Minuten war der Unparteiische erneut gefragt: Jürgen Gjasula stieg im Mittelfeld unnötig hart gegen Marc Stendera ein – die erste Gelbe Karte des Spiels für den Magdeburger. Insgesamt jedoch ließen die Gäste erkennen, dass sie sich hier einiges vorgenommen hatten, doch die Schanzer hielten dagegen. Einen Angriff des FC Ingolstadt 04 über Gaus versuchte erneut Jürgen Gjasula zu klären. Er kam jedoch erneut etwas zu spät und traf unsere Nummer 19 – in der Summe also: Gelb-Rot für den Magdeburger innerhalb weniger Minuten.

Das Team von Thomas Hoßmang spielte von nun an in Unterzahl und die Partie wurde ruppiger: Nach rund einer halben Stunde musste Dominik Franke nach einem harten Einsteigen von Kath verletzt vom Feld gebracht werden, für ihn kam Filip Bilbija in die Partie, die bis zu diesem Zeitpunkt durchaus körperbetont gestaltet wurde und von vielen Zweikämpfen geprägt war. Alles Gute an Dich, Dominik! Nach rund 40 Minuten stand es nach Toren zwar immer noch 0:0, nach Eckbällen jedoch 2:4 zugunsten unserer Gäste. Auch die nächsten Minuten brachten keinen Treffer ein und so ging es nach 45+2 Minuten im ersten Durchgang mit einem 0:0 für beide Teams in die Kabinen.


Schluss für Dominik Franke nach einer Halben Stunde. Wir wünschen gute Besserung! (Foto: Bösl / KBUMM)

Zur zweiten Halbzeit kamen beide Teams unverändert aus der Kabine und die Schanzer setzten sich direkt mit einem Eckball am Strafraum der Magdeburger fest. Der Pausentee muss neue Kraft gegeben haben, denn das Team von Tomas Oral drängte die Gäste zu Beginn in die eigene Hälfte, wo diese aber kompakt und sicher standen.

Auch die Folgeminuten ließen erkennen, dass die Begegnung im Audi Sportpark eine hart umkämpfte Partie war, bei der sich das Spielgeschehen jedoch oft auf das Mittelfeld verlagerte. Eine Großchance für das heiß ersehne 1:0 für die Schanzer hatte Caniggia Elva, der in der 63. Minute vor Keeper Behrens zum Kopfball hochstieg, jedoch zu zentral vor dem Schlussmann war, der zupackte und den Ball parierte. Und die Schanzer hielten den Druck auf den Kasten der Magdeburger hoch. Ein Pfostentreffer von Caniggia Elva (67.) setzte erneut ein Ausrufezeichen, doch der Treffer wollte bis zu diesem Zeitpunkt einfach nicht fallen. Schön zu sehen: Dennis Eckert Ayensa kam in der 68. Minute neu in die Partie und damit zu seinem langersehnten Comeback.

Die Schanzer waren rund eine Viertelstunde vor dem regulären Schlusspfiff das spielbestimmende Team und suchten fieberhaft nach der Lücke. Doch das entscheidende Quäntchen Glück beim Abschluss vor dem gegnerischen Tor war den Schwarz-Roten noch nicht beschieden, denn die Magdeburger arrangierten sich mit ihrer Unterzahl, mit der sie seit Mitte der ersten Hälfte umgehen mussten, recht gut (76.) und so blieb die einzige statistische Meldung in den letzten zehn Minuten der Partie das Eckballverhältnis, das zwischenzeitlich auf 9:4 anwuchs.  Ein Tor würde diesem Spiel guttun ist eine altbekannte Fußballphrase und an diesem Nachmittag mussten die Aktuere lange darauf warten – doch dann war es soweit. Der eingewechselte Beister wurde links bedient, brachte den Ball scharf vor das Tor, dort hätte Eckert Ayensa nur noch einschieben müssen, scheiterte aber am Keeper, von dessen Hand der Ball auf FCM-Verteidiger Burgers Knie prallte und schließlich doch im Tor landete. Überfällig fühlte sich dieser Treffer an, denn immerhin waren die Schanzer zu diesem Zeitpunkt seit rund einer halben Stunde klar tonangebend in diesem Spiel.

Auch in den Schlussminuten machten die Donaustädter ihre Sache unverändert engagiert. Dem Magdeburger aufbäumen stellten sich die Schwarz-Roten nochmal mit voller Kraft entgegen, die zum Ende dieser Kampf-Begegnung bei allen Akteuren schwand. Nach 90+3 Minuten ertönte dann schlussendlich die Pfeife von Schiedsrichter Lars Erbst der damit den 1:0-Heimsieg der Schanzer über den 1. FC Magdeburg amtlich machte.

Die Heimserie der Jungs von Tomas Oral hielt auch nach der heutigen Partie stand und so gab es den insgesamt fünften Sieg im sechsten Spiel auf der Schanz, davon vier in Serie. Und es waren zwei „Rückkehrer“ ins Team, die entscheidenden Anteil daran hatten. 

Tor: 1:0 Korbinian Burger (ET., 85.)

FCI: Buntic – Kutschke – Heinloth, Schröck, Paulsen (84. Maximilian Beister), Franke (33. Filip Bilbija) – Keller – Niskanen (68. Dennis Eckert Ayensa), Stendera, Gaus, Elva – Kutschke