Team hinter dem Team: Unsere Greenkeeper

Am Arbeitsplatz mit zugehörigen Gerätschaften: Josef Lindermayer (4.v.l.) und ein Teil seines Greenkeeper-Teams.

Team hinter dem Team: Unsere Greenkeeper

16. November, 2015 15.00 Uhr

Unsere Schanzer geben Woche für Woche alles auf dem Platz und haben sich mit riesigem Einsatz den Aufstieg in die Bundesliga erarbeitet. Doch auch neben dem Platz sorgen unzählige Mitarbeiter für die besten Voraussetzungen und den Fortschritt des Vereins. Deshalb wollen wir auch die Menschen hinter den Kulissen in den Vordergrund rücken, wobei sich diesmal unsere Abteilung Greenkeeping vorstellt. Abteilungsleiter Josef Lindermayer gibt einige interessante Einblicke und geht zudem auf die konkreten Aufgaben ein. Außerdem erklärt er, warum trotz Rasenheizung bei Schneefall der Platz per Hand freigeräumt werden muss.
Wie ist das Greenkeeper-Team beim FC Ingolstadt 04 aufgestellt und wie genau definieren sich eure Aufgaben?

Unser Team besteht aus fünf Festangestellten, einschließlich mir, sowie sechs geringfügig Beschäftigten. Grundsätzlich sind wir ganzjährlich für die Pflege und den Unterhalt aller im und um das Stadion befindlichen Plätze verantwortlich. Insgesamt sind das ca. 50 000 m² verteilt auf sechs Trainingsplätze plus das Spielfeld im Stadion, die sehr intensiv genutzt werden und dementsprechend viel Pflege benötigen. Hinzu kommen die 22 Flutlichtmasten und etwa 30 Tore, für die wir ebenfalls zuständig sind. Auch deshalb teilen wir unsere Arbeitszeiten so ein, dass an jedem Tag in der Woche Personal vor Ort ist und eingreifen kann – dazu nutzen wir insgesamt über 15 Maschinen. Wir erledigen also wesentlich mehr als nur das Rasenmähen, was nur ein Teil unserer Arbeit darstellt. Von März bis Oktober mähen wir mindestens dreimal wöchentlich, doch auch Düngen, Wässern, Nachsähen, Sanden, Lüften, das Ziehen der Linien und einiges mehr fällt in unseren Aufgabenbereich.

Hat sich durch den Bundesliga-Aufstieg der Profis etwas an eurer Arbeit verändert und wie bewertest du das Grün im Audi Sportpark im Vergleich zu anderen Stadien?

Dahingehend hat sich für uns nicht viel verändert. Natürlich wird in der Bundesliga von verschiedenen Seiten noch mehr auf den Rasen geachtet und auch die Kommentatoren gehen eventuell etwas kritischer auf die Grünfläche ein, doch das ist absolut in Ordnung und gehört dazu. Wir wollen, wie schon in der 2. Bundesliga, das Optimum aus unseren Möglichkeiten herausholen, sind aber auch immer abhängig von Witterungseinflüssen. Deshalb erlaube ich mir auch kein Urteil über andere Plätze, weil ich die dortigen Gegebenheiten und Gründe für gewisse Situationen nicht kenne. Nur so viel: Es gibt seit etwa vier Jahren nach jedem Heimspiel eine Bewertung durch die Gästemannschaft, den Schiedsrichter und die Heimmannschaft. Daraus ergibt sich eine Gesamtnote und in den letzten beiden Jahren standen wir am Ende unter den Top Vier. Die ersten Noten dieser Spielzeit liegen auf dem Niveau der vergangenen Spielzeiten.

Es wird demnächst wieder kälter und der erste Schnee könnte schon bald fallen. Wie begegnet ihr dieser Problematik?

Schneefall ist für uns tatsächlich immer ein wichtiges Thema. Doch es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass eine Rasenheizung den Schnee wegschmelzen kann. Das funktioniert lediglich auf Kunstrasen, da die Heizung dort 7 cm unter der Oberfläche liegt, während sie sich bei Naturrasen in 27 cm Tiefe befindet. Die Rasenheizung dient hier hauptsächlich dazu, dass der Boden nicht gefriert, was besonders die Verletzungsgefahr deutlich minimiert. Man kann aber keine Wärme erspüren, wenn man beispielsweise mit der Hand den Boden berührt. Deshalb müssen wir einige Male bei Wind und Wetter mit Schneeschaufeln die Plätze händisch freiräumen. Wenn also Schnee auf dem Platz liegt, hilft auch die beste Rasenheizung nichts, sondern nur die Schaufel und etwas Muskelkraft.

Die historische erste Bundesliga-Saison ist für jeden Schanzer etwas Besonderes, ob für Spieler, Mitarbeiter oder Fan. Lasst uns gemeinsam diesen Weg gehen. Wir sind Schanzer!