Torloses Remis in Mannheim – Schanzer bleiben ungeschlagen

Harter Fight auf engem Raum: In Mannheim ging es mächtig zur Sache. (Foto: Bösl/KBUMM)

Torloses Remis in Mannheim – Schanzer bleiben ungeschlagen

23. November, 2019 16.00 Uhr

Auch nach der Länderspielpause setzt der FCI seine Serie fort und bleibt durch ein 0:0 beim SV Waldhof Mannheim auch im siebten Spiel in Folge ohne Niederlage. 7.500 Zuschauern bekamen einen leidenschaftlichen Kampf im Carl-Benz-Stadion geboten, mit wenigen aber sehr guten Tor-Gelegenheiten auf beiden Seiten und einem letztendlich leistungsgerechten Unentschieden. Damit blieben die Schanzer in der Spitzengruppe der Tabelle.

Für Trainer Jeff Saibene war es ein schweres Los gewesen: Die „zweite Reihe“ hatte sich in der Länderspielpause zwar aufgedrängt, am Ende entschied sich der Fußballlehrer aber für das zuletzt erfolgreiche Personal. Gegenüber dem letzten Pflichtspielsieg gegen Zwickau (4:2) gab es entsprechend keine Umstellungen in der Start-Formation.

Das Spiel begann gleich einmal mit einigen Strafraumszenen. Dennis Eckert Ayensa rutschte nach einem Patzer des SVW-Keepers weg und schloss zu hastig ab (4. Minute), auf der Gegenseite klärte Fabijan Buntic zur Ecke (5.). Vor der lautstarken Waldhof-Kurve hätten die Gastgeber kurz darauf fast die Führung erzielt, doch Gian-Luca Korte setzte den Ball knapp am Pfosten vorbei (7.). Direkt also war den Fans im Carl-Benz-Stadion, darunter rund 350 mitgereiste Schanzer, einiges geboten. Nach rund einer viertel Stunde beruhigte sich das Geschehen auf dem Rasen ein wenig. Größtenteils spielte sich die Begegnung in der Hälfte der Donaustädter ab, ohne die ganz große Gefahr für den FCI (21.). So richtig Spielfluss kam aber auch kaum auf, viele Fouls sorgten kontinuierlich für Unterbrechungen.

Zunehmend übernahm die Saibene-Mannschaft nach dieser Phase die Kontrolle und kam zu Gelegenheiten. Doch Eckert Ayensa verzögerte (25.), während sein Sturmpartner Stefan Kutschke den entscheidenden Ball nicht zum mitgeeilten Gaus befördern konnte (27.). Koffi versuchte es noch einmal aus der Distanz, verfehlte das Ziel aber (35.). Nach einem umkämpften Endspurt im ersten Abschnitt ging es für beide torlos in die Katakomben. Mannheim hatte aus anfänglicher Überlegenheit kein Kapital schlagen können, die Schanzer wiederum hielten dem Druck des Aufsteigers stand und bekamen zunehmend Ruhe und Kontrolle in die Begegnung, doch bei den eigenen Offensivbemühungen blieb Gefahr für das Tor von Timo Königsmann Mangelware.


Der ehemalige Schanzer Max Christiansen im Zweikampf mit Kapitän Stefan Kutschke (Foto: Bösl / KBUMM).

Die Schanzer kamen gut aus der Pause und mit Peter Kurzweg auch direkt zum Torabschluss aus guter Position (46.). Leider verzog der 25-Jährige und eine gute Chance war dahin. Kurz daraus waren die Oberbayern schon wieder im Strafraum der Gastgeber, aber ein guter Querpass von Max Thalhammer fand keinen Vollstrecker. Gefühlt begannen die Kontrahenten die zweite Halbzeit mit vertauschten Rollen, der FCI suchte sein Heil in der Offensive, während die Baden-Württemberger um Stabilität und Spielkontrolle bemüht waren. Erst in der 54. Minute wagten sich die Blau-Schwarzen wieder nach vorne, aber wie: Schröcks Abwehrversuch landete im Zentrum, dort kam Korte zum Abschluss. Glücklicherweise stand Nico Antonitsch gut und rettete in höchster Not. Dann eine spektakuläre Szene: Tobias Schröck schlug den Ball rigoros nach vorne, da enteilte Marcel Gaus der Mannheimer Hintermannschaft und zog aus vollem Lauf ab. Der 30-Jährige, jüngst auch als Torschütze wertvoll für den FCI, setzte den Ball aus über 30 Metern spektakulär an den Pfosten (60.), Glück für Keeper Königsmann, der einige Meter vor dem Gehäuse gestanden hatte!

Saibene wechselte kurz darauf zum ersten Mal und brachte mit Maximilian Beister neuen Schwung auf das Feld. Zunächst war aber wieder Buntic gefordert, als eine Flanke schrarf vor sein Tor geschlagen wurde. Der 22-Jährige tauchte rechtzeitig ab und hielt die Kugel sicher fest (63.). Riesen-Chance dann im Gegenzug für den „Joker“, der schon gegen Zwickau gestochen hatte: Eine Gaus-Flanke landete verlängert vor den Füßen von Beister, der 29-Jährige konnte aber nicht schnell genug justieren und jagte den Ball über das Tor. Die Schanzer waren nun am Drücker, Mannheim konterte. Koffi dribbelte sich bis in den Fünfmeterraum, dort scheiterte er einmal mehr an Buntic (68.). Filip Bilbija kam kurz darauf für Eckert Ayensa in die Begegnung, zunächst war es aber Michael Heinloth, der es mit einem Torabschluss versuchte – vergebens (72.). Caniggia Elva kam ebenfalls noch in die Partie, ein klares Zeichen von Saibene, den „Dreier“ aus Mannheim entführen zu wollen. Koffi blieb bei Mannheim indes gefährlichster Offensivmann der Gastgeber, konnte aber keine Schärfe in seinen Abschluss bringen (78.).

Dann zeigte auch Elva seine Dribbelkünste, kam bis zur Grundlinie und legte quer, doch zwei Schanzer konnten den Ball unter großer Bedrängnis nicht gefährlich aufs Tor bringen (85.). Es sollte die gefährlichste Aktion im Endspurt bleiben, auch wenn man bis zuletzt das Gefühl hatte, dass der „Lucky Punch“ hier jederzeit fallen kann. Am Ende war es nach 90 Minuten intensiven Kampfes jedoch ein gerechts Remis für beide Seiten. 

Nächste Woche erwarten die Donaustädter den SV Meppen. Anstoß im Audi Sportpark ist am Sonntag, den 1. Dezember um 13 Uhr. Für Kapitän Kutschke und Co. soll es der Start in einen heißen Dezember werden, der den Vormonaten in nichts nachstehen und für eine entspannte Winterpause sorgen soll.

Aufstellung: Buntic – Heinloth, Schröck, Antonitsch, Kurzweg – Krauße, Thalhammer – Kaya (62. Beister), Gaus (75. Elva) – Kutschke (C), Eckert Ayensa (71. Bilbija)

Die Stimmen der Trainer

Jeff Saibene: „Ich denke, wir haben für die Leute ein spannendes und intensives Spiel gesehen. Mannheim hatte Chancen, die Partie für sich zu entscheiden, aber wir auch. Am Ende können wir gut mit dem Unentschieden leben.“

Bernhard Trares: „Es stand permanent auf des Messers Schneide, ein interessantes 0:0, da dürfte jeder Zuschauer auf seine Kosten gekommen sein. Im ersten Abschnitt waren wir dem Tor einen Tick näher, im zweiten die Schanzer.“