U 19 vor BFV-Finalrunde: „Werden nochmal alles reinwerfen“

Mit 7:0 demontierte unsere U 19 zuletzt Greuther Fürth im Halbfinale. Nun steht die Pätzold-Elf in der Finalrunde vor schweren Aufgaben. (Foto: Roland Geier)

U 19 vor BFV-Finalrunde: „Werden nochmal alles reinwerfen“

23. Mai, 2017 12.00 Uhr

Wie geht man am besten mit einem Abstieg um? Auf eine schwierige Frage fand unsere U 19 gegen Greuther Fürth im BFV-Pokal-Halbfinale die perfekte Antwort. Mit einem 7:0-Kantersieg schoss sich das Team von Coach Roberto Pätzold den Frust von der Seele und will sich nun in der Finalrunde (25. Mai in Neumarkt) noch ein versöhnliches Ende dieser Spielzeit erkämpfen. Wir haben mit dem Cheftrainer unserer U 19 über den bitteren Abstieg, die Gründe dafür und die Zukunft der Jungschanzer gesprochen.
fci.de: Servus, Roberto! Nach einer bis zum Schluss umkämpften Saison 2016/2017 konntet ihr am Ende den Kampf um die Klasse nicht mehr gewinnen. Wie habt ihr den letzten Spieltag erlebt und wie tief sitzt der Schmerz noch?

Roberto Pätzold: Wir hatten uns viel vorgenommen und fest an unsere Chance geglaubt. Um den Klassenerhalt noch zu schaffen, wären wir in zwei Partien auf Schützenhilfe angewiesen gewesen. Leider hat mit 1860 München nur ein direkter Kontrahent sein Spiel verloren, dem VfB Stuttgart gelang hingegen ein Sieg in Augsburg und so hatten wir am Ende keine Chance mehr. Rückblickend ist es natürlich sehr bitter und es flossen unmittelbar nach dem Abpfiff einige Tränen. Doch sinnbildlich war, dass unsere Jungs einmal mehr trotz Rückstand nicht aufgegeben und sich nach einem 0:2 noch ein 2:2 erkämpft haben. Das macht mich stolz und stimmt uns alle zuversichtlich!

fci.de: Auch wenn es sicher schwer fällt: Worin siehst du die Hauptgründe für den Abstieg?

Pätzold: Über die komplette Saison hinweg herrschte eine brutale Ausgeglichenheit in der Liga und alle Teams lagen stets nah beieinander. In einer der beiden anderen A-Junioren-Bundesligen, hätte unsere Punktzahl problemlos zum Klassenerhalt gereicht. Doch das soll keine Ausrede sein, denn wir waren, trotz bärenstarker Defensive, oftmals zu ineffektiv und haben im Vergleich zur letzten Saison in engen 50:50-Spielen nicht ausreichend Punkten können. Auch unsere Verletztenliste war in einigen Phasen erschreckend lang und das konnten wir im Kollektiv einfach nicht immer auffangen.

fci.de: Umso schöner ist dabei, dass ihr im BFV-Pokal gezeigt habt, was ihr könnt und dass das Team trotz der bitteren Situation so aufgespielt hat. Wie bewertest du das 7:0 gegen Fürth?

Pätzold: In erster Linie hat es uns gezeigt, wozu wir mit freiem Kopf und fitten Spielern fähig sind. Im Hinblick auf die Saison tat dieser deutliche Sieg fast schon wieder weh. Fürth und viele weitere Teams waren im Laufe der Spielzeit extrem abhängig von ihren stärksten Einzelspielern. Diese sind teilweise zu den jeweiligen Profis hochgezogen worden und plötzlich fehlten den Teams die Stützen. Leider hatten wir nie das Glück, zum richtigen Zeitpunkt gegen diese Teams zu spielen. Am Ende wäre mehr für uns dringewesen, doch wir richten unseren Fokus nun voll auf die Zukunft!

fci.de: Stichwort Zukunft: Wie geht es weiter für unsere U 19? Unter anderem steht noch die BFV-Pokal-Finalrunde an …

Pätzold: Richtig, über diese wollen wir uns für den nächstjährigen DFB-Pokal qualifizieren, um für unsere Jungs in der kommenden Saison wenigstens einige Highlight-Spiele zu haben. Dazu müssen wir aber in das Finale einziehen und werden deshalb nochmal alles in diese Finalrunde werfen, was wir haben! Im Moment läuft aber auch schon die Planung für die nächste Saison in der Bayernliga auf Hochtouren. Durch den Abstieg fehlt uns ein gewisses Budget und in letzter Konsequenz auch die Attraktivität der Liga, um alle Spieler zu bekommen, die wir wollen. Dennoch bin ich guter Dinge, dass wir das Optimum rausholen werden und dann lautet das Ziel ganz klar: Wiederaufstieg in die Bundesliga!