Jonatan Kotzke: „Das zeigt, wie schnell es gehen kann“

Mittendrin statt nur dabei: Jonatan Kotzke bejubelt den Ausgleich mit dem Team (Foto: Bösl / KBUMM).

Jonatan Kotzke: „Das zeigt, wie schnell es gehen kann“

28. November, 2020 09.00 Uhr

Trainer Tomas Oral überraschte beim Spiel in München am Mittwochabend mit dem einen oder anderen Aufstellungskniff. Mit dabei war neben Youngster Merlin Röhl auch Jonatan Kotzke – beide hatten großen Anteil an einem erfolgreichen Auftritt gegen die Bayern-Reserve (3:1). Beendruckend, schließlich liegt Kotzkes letzter Pflicht-Einsatz bei den Profis rund viereinhalb Monate zurück, sein Letzter von Beginn an sogar mehr als ein Jahr! Wir haben uns mit dem 30-Jährigen über sein beeindruckendes Startelf-Comeback unterhalten und er hat uns sehr genau verraten, was die Schanzer im vergangenen Spiel richtig gemacht haben.

fci.de: Hallo Jonatan! Für dich ging es am Mittwochabend gegen den FCB II gleich von null auf hundert! Wie geht es dir nach diesem intensiven Spiel?

Jonatan Kotzke: „Die Beine sind schon noch ein wenig schwer am zweiten Tag nach dem Spiel. Das wird sich aber schnell wieder geben, es ist ja ausreichend Zeit bis Montagabend.“

fci.de: Nach langer zeit wieder in der Startelf und dann gleich im defensiven Mittelfeld voll gefordert – wie überraschend kam die Aufgabe für dich?

Kotzke: „Es hat mich erstmal sehr gefreut, dass ich anfangen durfte! Im Nachhinein hatte es sich im Training vorher schon so ein wenig angedeutet gehabt. Klar, ich spielte in der näheren Vergangenheit meistens in der Innenverteidigung, insofern war es eine kleine Umstellung. Allerdings kenne ich die Position von früher, es war also nicht komplettes Neuland.“

fci.de: Auffallend war, dass du quasi keinen „Anlauf“ benötigt hast, obwohl dein letzter Pflichtspieleinsatz von Beginn an schon über ein Jahr zurückliegt. Wie macht man das?

Kotzke: „Die ersten Minuten haben wir alle ein wenig gebraucht, um hineinzufinden. Dann fiel ja auch schnell das Gegentor. Wir haben dennoch die Ruhe bewahrt und zunehmend mehr Sicherheit in unser Spiel bekommen. Alle wollten den Ball haben, waren gierig und bissig, das waren aus meiner Sicht die entscheidenden Faktoren, mit denen wir das Spiel drehen konnten. Wir haben auch viel gesprochen auf dem Platz, das war hilfreich.“

fci.de: Beeindruckend jedenfalls, wie problemlos du das Ding runtergespult hast!

Kotzke: „Ganz ehrlich: Gegen Ende ging mir ein wenig die Puste aus, da musste ich durchschnaufen, aber es kam ja dann noch Thomas Keller mit rein und hat mitgeholfen, das Ding zu Ende zu bringen.“

fci.de: Wie siehst du deine Rolle im Team?

Kotzke: „Ich schaue nicht nur auf mich, sondern jeden Tag aufs Neue muss sich aus meiner Sicht jeder vergegenwärtigen, was unser großes Ziel ist. Entsprechend muss das eigene Ego zurückstecken, was sicherlich nicht immer einfach, aber wichtig ist. Außerdem zeigt das ja, wie schnell es gehen kann und plötzlich ist man gefordert. Dann muss man für das Team da sein – und das kann ich nur, wenn ich topfit und bereit bin.“

fci.de: Das bedeutet konkret?

Kotzke: „Jetzt habe ich gespielt, das bedeutet, ich versuche den jungen Spielern auf dem Platz zu helfen und voranzugehen. Sollte am Montag eine andere Rolle aufgrund von Rotation vorgesehen sein, dann werde ich das auch akzeptieren. Wichtig ist, dass wir nachlegen. Egal, wer letzten Endes von Beginn an auf dem Platz steht.“

fci.de: Am Montagabend spielen wir in Meppen, die Emsländer haben aufgrund von Corona erst neun Pflichtspiele bestreiten können. Was erwartest du?

Kotzke: „Es ist nicht einfach, sie nach der Corona-Pause einzuschätzen. Die detaillierte Vorbereitung auf den SV Meppen steht erst noch an. Auf jeden Fall, das konnte man bei ihrem Spiel in Wiesbaden schon sehen, erwartet uns ein Gegner, der marschiert und alles reinhaut. Uns erwartet ein echter Fight, den wir annehmen müssen. Wenn wir das tun, bin ich sehr optimistisch!

fci.de: Vielen Dank, Joni!