Co-Trainer Henke: „Eine Belohnung für uns alle“

Schanzer Co-Trainer Michael Henke. (Foto: Bösl)

Co-Trainer Henke: „Eine Belohnung für uns alle“

05. Mai, 2016 12.00 Uhr

FCI gegen FCB: Am Samstag steht eines der absoluten Saisonhighlights für alle Schanzer an, wenn unser FC Ingolstadt 04 im heimischen Audi Sportpark den Rekordmeister FC Bayern München empfängt. Gleichzeitig ist es das letzte Heimspiel einer rundum gelungen ersten Bundesligasaison, für die auch Co-Trainer Michael Henke gesorgt hat. Der sympathische Bürener, der in seiner Trainerlaufbahn schon bei den Bayern tätig war, stand uns Rede und Antwort zum bisherigen Saisonverlauf und zum großen Oberbayernderby. Viel Spaß!

fci.de: Servus, Michael! Wie habt ihr die Mannschaft vor der ersten Bundesligasaison in der Geschichte des FCI auf diese Spielzeit eingestimmt?

Michael Henke: Wir haben gesagt, dass das, was uns in der 2. Bundesliga stark gemacht hat, auch der Schlüssel für den Erfolg in der Bundesliga sein muss. Es war uns klar, dass alle Spieler noch Potenzial nach oben haben und sich verbessern können. Mit dieser Mannschaft sind wir gestartet und sie hat sich in den Abläufen und der Physis voll auf die Liga eingestellt. Wir haben der Mannschaft vertraut und früh gemerkt, dass wir eine realistische Chance haben, die Klasse zu halten.

fci.de: Habt ihr euch auf ein Jahr Abstiegskampf eingestellt?

Henke: Natürlich, alles andere wäre unaufrichtig gewesen. Wir wussten aber von Beginn an, dass überall anders auch nur mit Wasser gekocht wird und nicht die oft beschworenen Wunder nötig sind, um mit geringen Mitteln drinzubleiben. Aber es gab durchaus Fragezeichen: Funktioniert unser Spiel aus Liga Zwei? Wie geht das Team mit den stärkeren Gegnern um? Wir hatten so gut wie keinen Spieler mit Bundesligaerfahrung, es hat trotzdem gut funktioniert, was uns vor einem Kurswechsel bewahrt und letztlich den Erfolg gebracht hat.

fci.de: Der Schanzer Kader ist in der Breite nicht wirklich groß aufgestellt, zudem wurden wir auch von Verletzungspech nicht verschont. Dennoch haben wir junge Spieler, die ihre Chance genutzt und ihre Leistungen auf den Platz gebracht haben, oder?

Henke: Das war im positiven Sinne sehr überraschend. Wenn wir diese Spieler wie Robert Bauer oder Max Christiansen eingesetzt haben, dann gab es keine Fragezeichen mehr. Wer zu unserem Kader gehört, der will seine Leistung bringen, wenn er die Chance bekommt. So konnten wir unter anderem auch die Ausfälle von Danilo Soares und anfangs Danny da Costa kompensieren – zwei Spieler, bei denen ich mir sicher war, dass sie in der Bundesliga mithalten können.

fci.de: Aktuell ist Moritz Hartmann mit zehn Treffern der Schanzer Top-Torschütze. Unser „Bomber“ traf bereits in Liga Drei und Zwei – wie schafft ein Spieler, so konstant in allen Profiligen aufzutreten?

Henke: Das geht nur mit viel Intelligenz. Der Spieler muss erkennen, dass er sich in vielen Bereichen verbessern und dafür hart arbeiten muss. Das sagt man so dahin, aber es gibt ganz wenige Spieler, die das so hinbekommen wie Moritz Hartmann es getan hat und immer noch tut. Das ist bemerkenswert und ich weiß, dass ihm das nicht jeder zugetraut hätte. Aber Fakt ist: Er ist einer der Leistungsträger, er trifft und arbeitet permanent an sich. Wer ihn einmal am Dienstagnachmittag im Kraftraum getroffen hat, der weiß, dass er ein akribischer Arbeiter ist und keiner, der ab und zu aus Versehen trifft.

fci.de: Am Samstag kommt der FC Bayern München in den Audi Sportpark – eine absolute Weltklassemannschaft, für die du auch schon gearbeitet hast. Was empfindest du dabei: Der kleine FCI empfängt den großen FCB in einem Ligaspiel?

Henke: Ich könnte mir sogar vorstellen, dass ein paar Leute sich ihre Dauerkarte nur wegen dem Bayernspiel geholt haben, was ein bisschen die Dimension aufzeigt. Für die Leute in Ingolstadt, unsere Fans und natürlich für mich ist es etwas Besonderes und der Lohn für Treue und gute Arbeit. Ich freue mich immer gegen ehemalige Arbeitgeber zu spielen und wenn es in einem Wettkampf ist, dann macht es das noch interessanter. Das Hinspiel mit 7500 Schanzern in München war schon ein absolutes Highlight und ich glaube, dass auch das Rückspiel viel zu bieten hat.

fci.de: Wie werdet ihr die Partie gegen den absoluten Favoriten angehen?

Henke: Wir haben im Hinspiel gezeigt, was unsere Marschroute ist und daran wird sich nicht viel ändern. Ich halte nichts davon, sich gegen die Bayern hinten rein zu stellen und abgeschossen zu werden. Wir spielen daheim und gehen das Spiel optimistisch und offensiv an. Im Hinspiel haben wir uns damit sehr gut präsentiert, auch wenn uns das eigentlich verdiente Tor nicht gelang. Wenn man gegen so einen Gegner antritt hat man nur eine Chance, indem man frech und mutig auftritt. Es kann trotzdem sein, dass dich solche Teams hinten rein drücken, aber für unsere Fans und den Saisonabschluss werfen wir nochmal alles rein.