Einziger Club mit eigenem Halbzeit-Song: Der SC Paderborn

Die Paderborner Benteler-Arena. (Quelle: By Markus Unger from Vienna, Austria – 2012-02-26_Paderborn03, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29170355)

Einziger Club mit eigenem Halbzeit-Song: Der SC Paderborn

12. März, 2019 15.00 Uhr

Am kommenden Wochenende trifft der FCI einmal mehr auf den SC Paderborn, langjähriger Begleiter und Konkurrent unserer Schanzer. Im Hinspiel setzten sich die Ostwestfalen auf der Schanz mit 2:1 durch, Philipp Klement mit zwei Freistoßtoren hatte frühzeitig auf Auswärtssieg gestellt. Der Anschluss durch Konstantin Kerschbaumer kam zu spät. Wir haben wie immer einen Blick auf die Historie unseres kommenden Gegners und die bisherigen Duelle beider Mannschaften geworfen.

Vereins-Historie 

Möchte man ein eindeutiges Gründungsdatum des SC Paderborn 07 festlegen, stößt man schnell an seine Grenzen. Denn historisch betrachtet war es für den SCP ein langer Weg bis hin zu dem Klub, den wir heute kennen.

Als Grundstein der vier Vereine, aus denen die Ostwestfalen letztlich hervorgingen, kann die 1907 gegründete Arminia Neuhaus definiert werden. Eine Gruppe von 20 Fußballfreunden schloss sich damals zum ersten Klub im Kreis Paderborn zusammen und löste ein echtes Gründungsbeben an der Pader aus. In den anschließenden drei Jahren entstanden mit dem FC Preußen Paderborn (1908), dem SV 07 Neuhaus (1909) und der TuS Sennelager (1910) gleich drei weitere Vereine, die gemeinsam mit der Arminia die Basis für den heutigen SC Paderborn 07 bildeten.

Im Jahr 1985 entstand die TuS Paderborn-Neuhaus, der eigentliche Vorgängerverein des SCP. Umbenannt 1997 in „SC Paderborn 07“, begann der schrittweise Aufstieg des Fußballs in Ostwestfalen-Lippe.

Den ersten großen Erfolg nach der Jahrtausendwende feierten die Schwarz-Blauen nach dem Ende der Saison 2004/2005, als der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelang. Nach einer vierjährigen Zweitliga-Zugehörigkeit verabschiedete man sich 2008/2009 anschließend für ein Jahr in die neu geschaffene 3. Liga, stieg jedoch direkt wieder ins „Unterhaus“ auf.

Gefolgt von erneut vier Jahren in Liga Zwei gelang dem SC Paderborn 07 am Ende der Spielzeit 2013/2014 tatsächlich der Aufstieg in die 1. Bundesliga und leitete gleichzeitig eine der schwärzesten Zeiten der Vereinsgeschichte ein. Nach dem direkten Wiederabstieg in der Folgesaison, konnte Paderborn auch in der 2. Liga nicht mehr Fuß fassen und fand sich 2016/2017 plötzlich in der 3. Liga wieder. Auch dort schaffte man es nicht, an vorherige Leistungen anzuknüpfen und stand im Mai 2017 erneut auf einem Abstiegsplatz. Nur durch einen Lizenzentzug beim TSV 1860 München hielten sich die Schwarz-Blauen in der Liga und stiegen durch eine starke Leistung im nächsten Jahr wieder in die 2. Bundesliga auf.

Seit dieser Saison stehen die Paderborner also in Liga Zwei wieder auf dem Platz und treten am Sonntag, den 7. Oktober, um 13.30 Uhr im Audi Sportpark an.

Bisherige Duelle

Die Schanzer haben rein statistisch gesehen noch mehr als eine offene Rechnung mit den Schwarz-Blauen zu begleichen. Dem 1:2 in der Liga war kurz zuvor ein 1:2 im DFB-Pokal (1. Hauptrunde)  vorausgegangen und ging in kürzester Zeit zum dritten Mal als Verlierer vom Feld. Denn schon in der Vorsaison (Dezember 2017, Ergebnis 0:1 im DFB-Pokal) konnten die Oberbayern gegen den SCP keinen Erfolg erzielen.


Trafen zuletzt im August auf den SC Paderborn 07: Benedikt Gimber und die Schanzer. (Foto: Bösl/KBUMM)

Insgesamt elf Mal trafen beide Teams in ihrer Vereinshistorie inzwischen aufeinander. Zwei Mal trennte man sich unentschieden, sieben Partien entschied Paderborn für sich und zwei weitere Begegnungen endeten zu Gunsten des FCI.

Letztmals im Jahr 2012 verließ der FC Ingolstadt 04 gegen den SC Paderborn 07 das Feld als Sieger. Im März schlug man den SCP zunächst mit deutlich mit 4:0 im Audi Sportpark, ehe Anfang September ein 3:1-Erfolg in der Benteler-Arena folgte. Es wird also wieder Zeit für einen Sieg der Schanzer vor heimischem Publikum.

Bekannte Gesichter

Einer, der die Ostwestfalen besonders gut kennt, ist Robin Krauße. Der Defensivallrounder des FCI stand von Januar 2016 bis August diesen Jahres für die Schwarz-Blauen auf dem Platz und wechselte erst kurz vor dem Pokal-Duell von der Pader an die Donau. Für ihn gibt es am kommenden Sonntag kein Wiedersehen auf dem „Grün“, denn nach Platzverweis in Berlin ist der 24-Jährige gesperrt und zum zuschauen verdammt. Des Weiteren schnürte Stefan Kutschke bereits die Schuhe für die Ostwestfalen. Und auch Philipp Hofmann, ehemaliger FCI-Akteur, stand bereits für beide Teams auf dem Platz.


Trifft am Sonntag auf seine ehemaligen Teamkollegen: Schanzer Robin Krauße. (Foto: Bösl/KBUMM)

Stadion

Die Benteler-Arena, seit 2008 Spielstätte des SCP, ist 115 Meter breit und 156 Meter lang. Sie ist als reines Fußballstadion konzipiert und bietet in der jetzigen Ausbaustufe Platz für 15.000 Zuschauer. Das Stadion kann bei Bedarf auf ein Fassungsvermögen von 20.000 Zuschauer erweitert werden. Die Tribünenränge sind vollständig überdacht. Das Spielfeld ist nach neuesten Bundesliga-Standards mit Rasenheizung, einer Beregnungsanlage und Naturrasen ausgestattet.

Kurios: Aufgrund von Anwohnerklagen dürfen keine Veranstaltungen nach 22 Uhr stattfinden, wodurch Freitagsspiele in der Bundesliga bzw. Montagsspiele in der 2. Bundesliga ausgeschlossen sind. Ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal in der heimischen Arena: Ein eigener „Halbzeitsong“ unterhält das Publikum beim Pausentee. „Halbzeit – Es ist so weit“ heißt der Titel und stammt von den Puhdys.

Stadt und Sehenswertes in der Region

Nach zehn Jahren Überlegungs-, Planungs- und Bauzeit wurde in der 150.000 Einwohner-Stadt die 1957 gegründeten Westfälischen Kammerspiele ein 24 Millionen Euro teurer Theater-Neubau am Neuen Platz 6 im Herzen Paderborns errichtet und im September 2011 eröffnet. Das Theater heißt seitdem „Theater Paderborn – Westfälische Kammerspiele“ und vereinigt unter einem Dach das Große Haus mit 400 Sitzplätzen, die Studio-Bühne und den Theatertreff mit Jugendtheater. 

Ein eigenes Theater beherbergt auch die Universität Paderborn, namentlich die Studiobühne. Dort spielen Studierende unter Anleitung eines Theaterwissenschaftlers, die für die jährliche Theaterproduktion des Kulturfestivals „Dalheimer Sommer“ auch einzelne Spieler des SCP engagieren. Das Amalthea-Theater am Jühenplatz führt als Kleinkunstbühne ebenfalls zahlreiche Theaterstücke auf, es ist Westfalens kleinstes Theater.


Seit 2011 in Betrieb: Das Theater Paderborn am Neuen Platz. (Quelle: Von SW1907 – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=35005261)

Bekannt ist Paderborn darüber hinaus für seine Fachwerk-Architektur. Mehrere Häuser in der Stadt sind aufgrund ihres Baustils denkmalgeschützt. Eine Reise ins beschauliche Ostwestfalen lohnt also in jedem Fall und die nächste Möglichkeit hierfür bietet sich am kommenden Wochenende. Ob der FC Ingolstadt 04 oder der SC Paderborn 07 dann auf eine Revanche aus ist, zeigt sich am Sonntag um 13.30 Uhr im Audi Sportpark.