FCI muss bittere Niederlage beim BVB hinnehmen

Unsere Schanzer lieferten dem BVB den versprochenen „großen Kampf“ (Foto: Bösl)

FCI muss bittere Niederlage beim BVB hinnehmen

30. Januar, 2016 17.30 Uhr

Nur das Quäntchen Glück hat zum Punktgewinn gefehlt: Nach einer spannenden Partie auf Augenhöhe unterliegt der FC Ingolstadt 04 mit 0:2 beim klaren Favoriten Borussia Dortmund. Dabei entschieden zwei höchst umstrittene Szenen die Partie, denn zunächst hatte der BVB Glück, dass ein Eigentor von Mats Hummels in der 65. Minute nicht gewertet wurde, weil Darío Lezcano den Kapitän der Gastgeber dabei leicht berührt haben soll. In der 77. Minute traf Aubameyang aus Abseitsposition zur Führung für die Gäste – der Treffer wurde dennoch gewertet. Der Top-Stürmer legte in der Schlussphase nach und entschied mit dem 2:0 in der 86. Minute vor über 80 000 Zuschauern bei 3000 mitgereisten Schanzern die Partie im Signal Iduna-Park.

Chefcoach Ralph Hasenhüttl stellte seine Mannschaft zum Heimsieg gegen Mainz auf zwei Position um. Für den gelbgesperrten Pascal Groß rückte Max Christiansen in die Startelf, für Elias Kachunga stürmte Neuzugang Darío Lezcano von Beginn an und feierte somit sein Startelfdebüt.

Der Nationalspieler Paraguays war es auch, der als erster für Gefahr vor dem Dortmunder Gehäuse sorgte. Nach einem Freistoß von Max Christiansen, der vor das Tor verlängert wurde, kam Lezcano in der sechsten Minute gegen BVB-Schlussmann Roman Bürki nur einen Schritt zu spät. Der Schweizer Keeper verhinderte so die erste Torchance unserer Schwarz-Roten, die eine mutige Anfangsphase lieferten und vorerst nichts zuließen. Lezcano legte nach und verbuchte die zweite gute Möglichkeit, als er aus 30 Metern flach abzog und Bürki prüfte, der sich lang machte und den Ball parierte (15. Minute). Postwendend kamen auch die Gastgeber zur ersten Torchance, als nach Freistoß aus dem linken Halbfeld in Minute 16 Sokratis im Strafraum am höchsten stieg, den Ball aber über die Latte köpfte. In Minute 26 sah Robert Bauer die erste gelbe Karte der Partie. Die zweite folgte kurz darauf – Julian Weigl sag Gelb, weil er in Minute 28 einen Konter über Roger irregulär unterband.

In Minute 29 wäre der Führungstreffer für den FCI beinahe gefallen: Nach Abschlag von Ramazan Özcan verschätzte sich Mats Hummels und so startete Lezcano zentral durch, wurde aber im Strafraum vom BVB-Kapitän auch mit grenzwertigem Armeinsatz am Abschluss gehindert – der Pfiff vom Unparteiischen Guido Winkmann blieb jedoch aus. Auch der FCI hatte Glück, denn in Minute 35 leitete Aubameyang eine Flanke auf Ramos weiter, der unbedrängt vor dem Gehäuse der Schanzer den Ball nicht optimal traf und so die Chance verstreichen ließ. Auch in der Schlussphase der ersten Halbzeit stellten die Borussen ihre Torgefahr unter Beweis, jedoch blieb Özcan zwei Mal gegen Aubameyang, zunächst in der 43. Minute nach Pass von Mkhitaryan am rechten Pfosten und dann noch einmal in der 45. Minuten von links Sieger.

Sowohl FCI-Coach Ralph Hasenhüttl als auch Thomas Tuchel schickten ihre Startelf unverändert zurück aufs Feld. Erneut gehörte der erste Torschuss den Schanzern: In Minute 49 prüfte Moritz Hartmann BVB-Schlussmann Bürki mit einem Abschluss aus 20 Metern, der Schweizer Nationalkeeper blieb aber Sieger und hielt den Ball. Die Schwarz-Roten hielten die Gastgeber weiterhin vom eigenen Tor fern, so dass Thomas Tuchel in Minute 55 reagierte und gleich doppelt wechselte: Für Julian Weigl kam Moritz Leitner und Gonzalo Castro ersetzte Shinji Kagawa. Nach 61 Minuten sah mit Sokratis der zweite Borusse Gelb nach Foul an Moritz Hartmann. In Minute 65 zappelte der Ball im Tor und die 3000 Ingolstädter Fans hatten bereits den Torschrei auf den Lippen. Darío Lezcano lief BVB-Kapitän Mats Hummels an, der daraufhin einen Ball, der für Bürki bestimmt war über diesen hinweg ins eigene Tor schlug. Doch das Eigentor zählte nicht: Guido Winkmann wertete eine mögliche Berührung von Lezcano an Hummels als Foul und gab Freistoß – eine umstrittene Entscheidung. Thomas Tuchel zog seinen letzten Wechsel und brachte Christian Pulisic für Adrian Ramos (69. Minute). Auch Ralph Hasenhüttl schickte mit Stefan Lex für Moritz Hartmann in der 70. Minute einen frischen Mann ins Spiel.

Dann passierte es doch: Nach Flanke von Lukasz Piszek kam Aubameyang frei vor dem Tor zum Kopfball und nickte zur Führung für den BVB in der 77. Minute ein. Erneut waren die Borussen im Glück, denn Aubameyang stand im Abseits und so hätte der 19. Treffer des aktuellen Top-Torschützen der Liga nicht zählen dürfen. Ralph Hasenhüttl reagierte und brachte Romain Brégerie für Mathew Leckie (84. Minute). Dortmund ließ sich jedoch nicht beirren und entschied die Partie durch einen zweiten Treffer. In der 86. Minute setzten sich die Borussen über links und bugsierten den Ball zu Aubameyang, der den Ball flach im rechten Eck zum 2:0 versenkte. Ärgerlich: Diesem Angriff ging ein Handspiel voraus, das leider ungeahndet blieb und damit zum gebrauchten Tag der Schanzer beitrug.

Hasenhüttl wechselte zum dritten Mal und schickte Almog Cohen für Lezcano in die Schlussminuten (87. Minute), die jedoch keine Torchancen mehr zu bieten hatte. Winkmann pfiff die Partie ohne Nachspielzeit ab und bescherte dem heute glücklicheren BVB den hart umkämpften Heimsieg.

Am nächsten Wochenende kommt es zum heiß erwarteten Derby zwischen dem FC Ingolstadt 04 und den FC Augsburg im heimischen Audi Sportpark. Im Hinspiel konnten unsere Schanzer zum ersten Mal einen Sieg gegen die Fuggerstädter feiern – Mathew Leckie sorgte am dritten Spieltag für den Siegtreffer. Ob auch im Rückspiel unsere Schwarz-Roten die Nase vorne haben, erfahrt ihr wie immer hier auf fci.de. Anpfiff der Partie ist am Samstag, 6. Januar um 15.30 Uhr.

FC Ingolstadt 04: Özcan – da Costa, Matip (C), Hübner, Bauer – Christiansen, Roger, Morales – Hartmann (70. Lex), Lezcano (87. Cohen), Leckie (84. Brégerie)

Borussia Dortmund: Bürki – Piszczek, Hummels (C), Sokratis, Durm – Ginter, Weigl (55. Leitner) – H. Mkhitaryan, Kagawa (55. Castro), Ramos (69. Pulisic) – Aubameyang