FCI verpasst nur knapp Sensation gegen den BVB

Brachte den FCI früh in Führung: Almog Cohen (Foto: Bösl/KBUMM)

FCI verpasst nur knapp Sensation gegen den BVB

22. Oktober, 2016 17.30 Uhr

Drei Minuten lagen zwischen Remis und dem ersten Saisonsieg gegen den Topfavoriten: Nach einem packenden und torreichen Duell, trennen sich der FC Ingolstadt 04 und Borussia Dortmund mit 3:3. Die Schanzer dominierten die Anfangsphase und nutzen ihre Chancen eiskalt: Almog Cohen brachte den FCI mit der ersten Gelegenheit in der sechsten Minute in Führung, ehe Darío Lezcano in der 24. Minute auf 2:0 erhöhte. Der BVB stellte um und kam durch Aubameyang in der 59. Minute zum Anschluss, den erneut Darío Lezcano mit seinem zweiten Treffer zum 3:1 konterte. In der Folge zeigte sich jedoch die individuelle Klasse der Borussen. Zunächst erzielte Adrian Ramos den Anschluss in Minute 69, ehe Christian Pulisic in der Nachspielzeit durch sein Tor zum 3:3 (90+1. Minute) den Punkt für die Borussen rettete. Der FCI gibt durch seine tolle Leistung vor ausverkauftem Haus die rote Laterne an den HSV ab.
Bereits in den Anfangsminuten sorgten die Schanzer für eine Überraschung: In der sechsten Spielminute zirkelte Markus Suttner einen Freistoß vom rechten Flügel vor das Tor der Gäste, wo Almog Cohen aus zentraler Position zum 1:0 einköpfte. Somit erzielte der Israeli den ersten Treffer des FCI gegen den Ballspielverein Borussia und sorgte für den frühesten Rückstand des BVB in der aktuellen Saison. In der achten Minute kamen auch die Schwarz-Gelben zu einer guten Möglichkeit, jedoch rauschte ein Freistoß von Castro aus halbrechter Position knapp vor dem Schanzer Strafraum zwei Meter über die Latte. Beinahe hätte Lukas Hinterseer in der 13. Minute nachgelegt, als er im Strafraum nach Vorlage von Marvin Matip frei zum Seitfallzieher kam. Dieses Mal blieb jedoch Roman Weidenfeller der Sieger, der einen höheren Rückstand mit seinem Reflex verhinderte.


Sechste Minute: Cohen jubelt, Weidenfeller muss das erste Mal hinter sich greifen (Foto: Bösl/KBUMM)

Der BVB tat sich in der Anfangsphase schwer mit den beherzt und clever auftretenden Schanzern, die mit ihren Flanken vor das Tor immer wieder für Gefahr sorgten. In der 16. Minute scheiterte Dembélé mit einem Schuss aus sechzehn Metern an Örjan Nyland, der den Ball festhielt. Die Antwort der Schanzer war die erneute Führung. In Minute 24 wiederholte sich die Szenerie des ersten Tors: Markus Suttner trat erneut einen Freistoß von rechts vor das Tor, wo dieses Mal Darío Lezcano goldrichtig stand und unhaltbar ins linke Eck zum 2:0 für die Schanzer einköpfte. Es war der zweite Saisontreffer des Nationalspielers Paraguays.

In der Folge mussten die Borussen mehr investieren, während der FCI tief stand und gut verteidigte. Trotzdem blieben die Schanzer die gefährlichere Mannschaft, denn in Minute 37 kam erneut Lukas Hinterseer nach Flanke von Markus Suttner völlig frei per Direktabnahme zum Abschluss – der Aufsetzer verfehlte sein Ziel knapp. Bei den Gästen hingegen mangelte es an Strafraumsituationen und so versuchten es die Schwarz-Gelben oft mit Distanzschüssen, die meist leichte Beute für Keeper Örjan Nyland wurden. Darío Lezcano sorgte kurz vor der Halbzeit erneut für Gefahr, als er aus spitzem Winkel von rechts Roman Weidenfeller prüfte, der in höchster Not zum Eckball abwehrte (44. Minute).


Darío Lezcano erhöht verdient auf 2:0 (Foto: Bösl/KBUMM)

FCI-Coach Markus Kauczinski sah aufgrund der starken ersten Hälfte keinen Grund für personelle Veränderungen, während Gästecoach Thomas Tuchel reagierte und Christian Pulisic für Joo-Ho Park in die Partie schickte (46. Minute). Der BVB spielte sofort auf den Anschluss und setzte die Schanzer unter Druck. In der 50. Minute wurde Castro von Dembélé vor dem Strafraum freigespielt und verfehlte aus 20 Metern das Tor nur knapp. Besser machte es Aubameyang, der in Minute 59 nach Vorlage von Dembélé unhaltbar ins linke Eck zum 1:2 aus Sicht der Borussen einköpfte. Zuvor hatte Mario Götze Castro ersetzt (59. Minute).

Die Schanzer Antwort folgte prompt: Der Schwarz-Gelbe Torjubel war kaum verstummt, da jubelte das Gros im Audi Sportpark. Florent Hadergjonaj setzte sich auf dem rechten Flügel durch und bediente Lezcano per Flachpass, der aus zehn Metern zum 3:1 einschob und somit den zwei-Tore-Vorsprung wieder herstellte (60. Minute). Die Sicherheit sollte wiederum nicht lange anhalten, denn in der 69. Minute verkürzte Adrian Ramos. Über Démbéle und Pulisic wanderte der Ball zum Kolumbianer, der Nyland mit einem Schuss aus zwölf Metern verlud und ins linke Eck zum 2:3 traf. Der Torschütze sah kurz darauf die erste gelbe Karte der Partie wegen Foul an Hadergjonaj in der 71. Minute.


Lukas Hinterseer im Duell mit Matthias Ginter (Foto:Bösl/KBUMM)

Markus Kauczinski reagierte und schickte Mathew Leckie für Doppeltorschütze Lezcano in die Partie (72. Minute). Thomas Tuchel hingegen zog eine Minute später seinen letzten Wechsel und so ersetzte Felix Passlack Shinji Kagawa. Der Eingewechselte setzte sich prompt in Szene, als er nach einer kurz ausgeführten Ecke von Mario Götze aus 20 Metern das rechte Eck anvisierte und lediglich an der sensationellen Parade von Örjan Nyland scheitere, der den Ball zur Ecke abwehrte (79. Minute). Die Borussen drängten nun auf den Ausgleich und liefen Sturm gegen die diszipliniert verteidigenden Schwarz-Roten aus der Donaustadt. Es wurde eine spannende Schlussphase, in der erneut Nyland in der 87. zum Retter wurde, als er im Eins gegen Eins mit Mario Götze Sieger blieb, der aus halbrechter Position aus kürzester Distanz am Norweger scheiterte.


Lieferte ein starkes Bundesliga-Debüt: Florent Hadergjonaj (Foto: Bösl/KBUMM)

Kauczinski wechselte erneut und schickte in der 89. Minute Alfredo Morales für Lukas Hinterseer in die Schlussphase. Trotz erneut starkem Einsatz war Örjan Nyland in der Nachspielzeit beim Ausgleich machtlos. Passlack flankte vor das Gehäuse, wo Pisczek per Kopfball an der Reaktion von Nyland scheiterte. Beim folgenden Nachschuss durch Pulisic war der Norweger jedoch machtlos und so gelang dem BVB der späte Ausgleich (90+1. Minute).

Nächste Woche geht es für die Schanzer nach Mainz, wo sie am Samstag um 15.30 Uhr in der Opel Arena antreten werden und erneut etwas Zählbares mitnehmen wollen.

FC Ingolstadt 04: Nyland – Hadergjonaj, Matip (C), Tisserand, Suttner – Groß, Roger, Cohen – Hartmann, Lezcano (72. Leckie), Hinterseer (89. Morales)

Borussia Dortmund: Weidenfeller – Piszczek, Ginter, Bartra, J.-H. Park (46. Pulisic) – Weigl – Ramos, Kagawa (73. Passlack), Castro (59. Götze), Dembelé – Aubameyang (C)