Filip Bilbija: „Ingolstadt ist meine zweite Heimat geworden“

Filip Bilbija im Einsatz gegen den SV Waldhof Mannheim (Foto: Bösl / KBUMM).

Filip Bilbija: „Ingolstadt ist meine zweite Heimat geworden“

17. November, 2020 11.00 Uhr

Offensivspieler Filip Bilbija ist seit Sommer 2019 Teil des Profi-Kaders und zählt zur (großen) Fraktion der „jungen Wilden“ bei den Schanzern. Zum Start in die „lange Trainingswoche“ vor dem Spiel gegen Magdeburg (Sonntag, 15 Uhr) haben wir uns mit ihm unterhalten. Über seinen Weg nach Ingolstadt, mentale Stärke und das, was zählt.

fci.de: Hallo Filip! Du bist ja längst fester Bestandteil bei den Profis, hast in der aktuellen Saison in neun von zehn Partien mitgewirkt. Wie beurteilst du deinen Stellenwert?

Filip Bilbija: „Ich denke nicht, dass es selbstverständlich ist, in dem Alter schon so viele Einsätze auf dem Konto zu haben. Für das Vertrauen bin ich dem Trainer sehr dankbar und ich hoffe, ich kann der Mannschaft mit meinen Leistungen und meinem Einsatz weiterhelfen.“

fci.de: Wie war es für dich, am letzten Wochenende bei 0:2 ins Spiel zu kommen und inwieweit unterscheidet sich der Startelf-Einsatz von der Einwechslung?

Bilbija: „Eigentlich ist es egal, ob von Anfang oder von der Bank: Ich möchte immer frischen Wind einbringen und gute Aktionen haben, die dem Team helfen und bestenfalls Schlüsselmomente sind. Konkret in Mannheim sind wir in der Halbzeit schon wachgerüttelt worden und haben uns dann sicherlich deutlich besser präsentiert.“

fci.de: Richten wir den Blick nochmal zurück auf dein Tor gegen Lautern, wo wir in Unterzahl noch einen Punkt mitnehmen konnten – Wie wichtig war der Treffer als Brustlöser und wie geht ein so junger Spieler mit dem Thema Druck um?

Bilbija: „Viele Personen haben mir gesagt, dass ich mir keinen Kopf machen soll. Das hat genauso geholfen wie das Lesen einiger Bücher rund um das Thema „Mentale Stärke“. Insofern habe ich in diesen eineinhalb Jahren, seitdem ich oben dabei bin, nicht nur fußballerisch viel gelernt, sondern auch im mentalen Bereich fühle ich mich mittlerweile sehr gut vorbereitet.“

fci.de: Was heißt das konkret?

Bilbija: „Nach einer vergebenen Chance mache ich mir nicht eine Woche lang groß Gedanken. Ich gehe nach dem Spiel alles für mich durch und analysiere es, was ich besser machen kann. Dann war es das aber auch. Es geht dann schon wieder weiter und ich richte den Blick nach vorne.“

fci.de: Am Wochenende waren acht NLZ-Jungs im Kader für Mannheim. Freut dich das als einer der Jüngsten besonders?

Bilbija: „Total! Für den ganzen Verein ist das eine klasse Sache und wir alle dürfen stolz darauf sein. Ich glaube, das ist der richtige Weg. Jeder junge Spieler freut sich darauf, oben dabei sein zu dürfen und sich mit den Besten messen zu dürfen. So entwickelt man sich weiter.“

fci.de: Stichwort Nachwuchs: Du bist ja mit 18 aus Berlin zu uns gekommen. Erinnerst du dich an die Anfänge?

Bilbija: „Und wie! Ich hatte einen tollen Start hier. Die ersten acht Tage war ich im Jugendhaus untergebracht, weil ich warten musste, bis die Wohnung, für die ich mich entschieden hatte, frei wird. Für die Eingewöhnung war das toll, ich hatte sofort das Gefühl, nicht allein zu sein. Insbesondere Selman (Anm. der Redaktion: Selman El Baset, Spieler der U 21) half mir in den ersten Tagen sehr, er zeigte mir alles, wie es abläuft und wo ich mich mit welchen Themen hin wenden kann. Mittlerweile ist Ingolstadt meine zweite Heimat geworden.“

fci.de: Zum kommenden Heimspiel: Gegen Magdeburg standest du bisher noch nicht auf dem Feld. Was hast du dir vorgenommen und inwieweit spielt das fehlende Publikum für dich eine Rolle?

Bilbija: „Wir wollen als Mannschaft gewinnen, das ist alles, was zählt. Was die fehlenden Zuschauer betrifft, so ist es sicherlich vor und nach dem Spiel ein Unterschied für mich. Wenn die Partie beginnt, ist die Konzentration bei mir so hoch, dass ich das Drumherum nicht so wirklich registriere.“

fci.de: Vielen Dank, Fico!