Mit den gewonnenen Erkenntnissen nun hart arbeiten

Selbstkritisch, dennoch überzeugt vom Weg: Sportdirektor Angelo Vier (Foto: Bösl / KBUMM).

Mit den gewonnenen Erkenntnissen nun hart arbeiten

08. Oktober, 2018 15.30 Uhr

Trotz spannender Schlussoffensive mit starkem Support des Publikums gingen die Schanzer am Sonntagnachmittag gegen Paderborn (1:2) erneut leer aus und belegen in der Länderspielpause einen Abstiegsplatz. Nach der ersten Hälfte der Hinrunde ist klar: Für die Schanzer geht es um den Erhalt der Liga. Zur aktuellen Situation hat fci.de mit Sportdirektor Angelo Vier gesprochen.

fci.de: Hallo Angelo – die nächste Länderspielphase steht an, wir blicken auf eine Serie von fünf Niederlagen zurück. Wie bewertest du die Situation?

Angelo Vier: „Diese Spielphase war zunächst sehr intensiv, einmal durch den Trainerwechsel in der Englischen Woche, aber gleichzeitig auch durch die enge Spieltaktung. Und wenn wir dabei die Ergebnisse betrachten, war es eine sehr schlechte Phase, überhaupt keine Frage. Da brauchen wir nicht drum herumreden. Daher war es schwierig für das neue Trainerteam einzuwirken. Trotzdem glaube ich, dass man die Handschrift des neuen Trainers Alexander Nouri schon sehen kann und in den nächsten Wochen noch deutlicher sehen wird.

fci.de: Wie schwierig ist es, nun den Kampf um die Klasse anzunehmen?

Vier: „Es gibt zwei Vereine, die sich ganz klar pro Aufstieg ausgesprochen haben. Alle anderen spielen zunächst um die Existenz in der 2. Bundesliga – das ist durch die ersten neun Spiele nun nochmal bewusster geworden. Die Jungs wollen, ihre individuellen Fähigkeiten werden regelmäßig öffentlich von Gegnern und Trainern gelobt, aber am Ende des Tages bringt uns das keine Punkte. Damit sich das ändert, müssen unsere Spieler einen Weg finden, zusammen zu verteidigen, um Gegentore zu verhindern, und zusammen anzugreifen, um Tore zu erzielen. Die Dinge gemeinsam entscheiden und umsetzen, darum geht es. Dann werden die individuellen Qualitäten der Jungs auch zum Tragen kommen.

fci.de: Der Personalumbruch war im Sommer bekanntermaßen groß. Weshalb ist der Prozess der Mannschaftsfindung so langwierig?

Vier: „Grundsätzlich war uns klar, dass es Zeit braucht. Mit Erfolgserlebnissen geht das schneller. Wir müssen uns mit unseren bisherigen Partien absolut kritisch auseinandersetzen, trotzdem hatten wir in den letzten Spielen die Gelegenheit, zu punkten und damit den Prozess zu beschleunigen. Dies ist uns jedoch nicht gelungen und wir sind innerhalb kurzer Zeit wiederholt leer ausgegangen, was es für jeden einzelnen Spieler schwieriger macht. Denn auch Fußballprofis sind Menschen, bei denen der Kopf eine Rolle spielt.“

fci.de: Die Spielpause also zur richtigen Zeit?

Vier: „Ja, jetzt haben wir zwei Wochen Zeit, mit den gewonnenen Erkenntnissen zu arbeiten und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Alle wissen, das wird ein langer und harter Weg, aber den werden wir als Verein zusammen mit unseren Fans gehen und uns gegen die aktuelle Situation stemmen. Wir sind absolut davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit Alex und dem Trainerteam die richtigen Hebel in Gang setzen.“