Premiere, Rückkehrer, Tuja und Co.: Fünf Stories zum Duell gegen Preußen

Eng verbunden mit Tuja und damit mit der Geschichte der Schanzer, aber auch von Preußen Münster: FCI-Vorstandschef Peter Jackwerth (Foto: Bösl / KBUMM).

Premiere, Rückkehrer, Tuja und Co.: Fünf Stories zum Duell gegen Preußen

26. Oktober, 2019 09.00 Uhr

Erstmals duellieren sich der FC Ingolstadt 04 und Preußen Münster in einem Pflichtspiel. Trotzdem gibt es ein paar interessante Verbindungen zwischen den Clubs und kuriose Geschichten obendrein. Wir haben vor dem Aufeinandertreffen am Samstag (Anpfiff: 14 Uhr im Audi Sportpark) recherchiert.

TUJA: Münster vs. FCI
Nach zwölf Jahren Tuja war bei den Preußen im Sommer 2018 Schluss. Ein Dutzend Saisons lang zierte das Logo der Zeitarbeitsfirma das Trikot der Adlerträger und wurde letztendlich vor gut einem Jahr abgelöst. Die Tuja-Ära war parallel auch in Ingolstadt ganz wesentlich am Aufstieg in den Profi-Fußball beteiligt. Unser Vorstandsvorsitzender Peter Jackwerth war lange Jahre über Chef und Miteigentümer des Personaldienstleisters, sodass die FCI-Gründung durch die MTV- und ESV-Fusion 2004 natürlich eng mit dem Unternehmen verbunden ist. Übrigens zierte der Personaldienstleister in der Donaustadt bis 2008 die Brust.

SchanzenGeber-Spieltag
Der Heimspieltag steht ganz im Zeichen von „SchanzenGeber“, unserer sozialen Dachmarke. Für 90 Minuten weicht dafür unser Brustsponsor PROSIS für den Schriftzug der FCI-Initiative. „Der FC Ingolstadt 04 ist ein facettenreicher Verein, der insbesondere auch durch sein gesellschaftliches Engagement zu überzeugen weiß. Deshalb mussten wir nicht lange überlegen, als die Verantwortlichen mit ihrer Idee auf uns zukamen. Wir freuen uns darüber, dass „SchanzenGeber“ noch deutlicher in den Vordergrund gerückt wird“, sagt PROSIS-Geschäftsführer Ivan Wyberal zur besonderen Aktion am kommenden Samstag. Für PROSIS ist die Unterstützung der Schanzer speziell auch in diesem Zusammenhang selbstverständlich. Aber bringt uns Gutes tun auch sportliches Glück? Das muss sich zeigen, im Vorjahr jedenfalls verloren die Schanzer zuhause am SchanzenGeber-Spieltag mit 1:2 gegen Paderborn, 2017 wiederum feierte man einen fulminanten 3:0-Heimsieg an jenem Termin. Wir sind gespannt, wie es diesmal ausgeht…

Personal: Die Qual der Wahl
Bisher musste Trainer Jeff Saibene im bisherigen Saisonverlauf sehr viel umbauen, sowohl Sperren als auch Verletzungen führten dazu, dass speziell im Defensivverbund immer wieder angepasst werden musste. Neu daher vor dem Spiel gegen Preußen Münster: Aus fünf Innenverteidigern muss der Chef-Coach zwei machen, zuletzt setzte er jedoch konsequent auf das Duo Tobias Schröck und Nico Antonitsch, das viermal in Folge beginnen durfte. Vieles spricht dafür, dass dies so bleibt: „Es gibt eine Vielzahl an Alternativen. Das ist schon eine Luxussituation. Grundsätzlich bin ich ein Fan davon, wenn sich eine Formation einspielen kann.“ Aber: Nicht nur Björn Paulsen, Jonatan Kotzke und Thomas Keller scharren mit den Hufen, speziell auch auf der Außenbahn werden die Alternativen größer. Denn mit Peter Kurzweg (Rotsperre) und Marcel Gaus (Gelbsperre) kehren gleich zwei Linksfüße zurück. Auf Seiten der Münsteraner fehlen mit Keeper Maxi Schulze Niehues und dem Ex-Bremer Fridolin Wagner wichtige Bausteine. Darüber hinaus befindet sich Mittelfeldspieler Lucas Cueto noch im Aufbautraining. „Ich halte Preußen für deutlich besser, als es die Tabelle momentan aussagt“, meint Saibene über das Personal des Gegners. Weitere Aussagen und Einschätzungen des FCI-Coches gibt es im Video von der Pressekonferenz.

Welche Serie reißt?
Seit acht Spielen warten die Münsteraner auf einen Sieg. Dadurch rutschten die Nordrhein-Westfalen in die Abstiegszone und lechzen förmlich nach einem „Dreier“. Geschäftsführer Sport Malte Metzelder kennt den Gegner bestens, er war von 2007 bis 2017 bei den Schanzern als Spieler und Geschäftsführer-Assistent tätig. Der 37-Jährige, dem wir uns im letzten Punkt nochmal genauer widmen, im Vorfeld des Spiels: „Wir treten im Audi Sportpark als Außenseiter an, wollen aber an unsere Leistungsgrenze gehen, mutig sein und die Schanzer ärgern. Schon in den Spielen gegen Haching und Halle haben wir unter Beweis gestellt, dass wir gegen Teams von oben bestehen können.“

Beim FCI zeigt die Formkurve klar nach oben, nachdem man zwischenzeitig eine Durststrecke hinnehmen musste: Zuletzt fünf Punkte aus drei Begegnungen sowie eine überzeugende Länderspielpause mit einem Sieg gegen den 1. FC Nürnberg sprechen für einen positiven Trend, auch wenn Saibene nach dem letzten 1:1-Remis zuhause gegen Chemnitz kundtat: „Wir haben die Bälle nicht an den Mann gebracht und müssen das noch mehr trainieren. Gerade im Offensivspiel macht das den Unterschied zwischen einer durchschnittlichen, guten oder sehr guten Mannschaft aus.“ Der erste Frust ist natürlich längst verflogen, mit ein wenig Abstand und „Heimspiel Nummer 2″ vor der Brust. Abwehrrecke Tobias Schröck: “ Jeder Zuschauer, der am Samstag für den FCI ist, soll mit einem richtig guten Gefühl nach Hause gehen – das ist unser Ziel. Ich glaube aber schon, dass die Fans merken, dass Woche für Woche ein Team auf dem Platz steht, das alles versucht und an einem Strang zieht, auch wenn das Ergebnis mal nicht stimmt. Am Wochenende werden wir das erneut zeigen, jeder muss an sein Limit gehen und dann können wir in unserem Stadion in der 3. Liga jeden schlagen. Davon bin ich überzeugt.“ Doch auch neben dem Platz ist wieder einiges geboten: HIER findet ihr alles zum Rahmenprogramm.

Rückkehr nach Heimkehr
Zehn Jahre lang erfreute sich Malte Metzelder (37) großer Beliebtheit bei den Schanzer-Fans, zunächst als Spieler (2007-2014), dann als Mitarbeiter der Verwaltung (bis April 2017). In dieser äußerst erfolgreichen Zeit wuchs der gebürtige Halterner nicht nur zum wichtigen Spieler und kompetenten Mitarbeiter im Verein heran. Es entstanden darüber hinaus auch zahlreiche Kontakte und Freundschaften, die überdauerten. 2017 folgte die „Heimkehr“ nach Münster, damit schloss sich ein Kreis für den wohl athletischsten Geschäftsführer des Profi-Fußballs: Schon seine aktive Karriere begann in Münster, dort spielte er von 1998 bis zu seinem Wechsel zum BVB 2003. Vor zwei Jahren erfolgte also wieder die „Heimkehr“ – obwohl, ein wenig „Zuhause“ ist Ingolstadt natürlich auch geworden: „In den zweieinhalb Jahren, die seit meinem Abschied vergangen sind, ist ja sowohl beim FCI als auch bei den Preußen schon wieder einiges passiert. Trotzdem ist doch klar, dass in Ingolstadt eine gewisse Verwurzelung besteht, nachdem ich zehn Jahre dort war und den Verein sowie die Stadt in all ihren Facetten erleben durfte.“