Schanzer erwarten St. Pauli: „Es liegt an uns, die nötige Gier zu zeigen“

Will gegen Pauli erneut jubeln: Darío Lezcano traf bereits im Hinspiel am Millerntor. (Foto: Meyer/KBUMM)

Schanzer erwarten St. Pauli: „Es liegt an uns, die nötige Gier zu zeigen“

16. Februar, 2018 12.00 Uhr

„Das Rad wird sich weiter drehen“, so blickt FCI-Coach Stefan Leitl auf das kommende Heimspiel am Samstag (Anpfiff: 13.00 Uhr) gegen den FC St. Pauli voraus. Der 40-Jährige meint damit vor allem den zuletzt typischen Spielverlauf mit dominanten Schanzern und einem tiefstehenden Gegner, der über schnelles Umschaltspiel seine Chance suchen wird. „Es gibt in solchen Spielen nur wenige Räume, doch wenn sich diese eine Gelegenheit bietet, müssen wir da sein und sie nutzen“, bringt Leitl die Zielsetzung auf den Punkt. Allerdings wird Markus Kauczinski, ehemaliger FCI-Trainer und seit Ende 2017 bei den „Kiezkickern“, an alter Wirkungsstätte alles versuchen, um genau das zu verhindern.

Rückblick

Bereits elfmal traten unsere Schanzer schon gegen den FC St. Pauli an, wobei die Hamburger in der Gesamtbilanz leicht die Nase vorne haben: Drei FCI-Erfolgen, stehen vier Remis und vier Niederlagen gegenüber. In der jüngeren Vergangenheit hatten allerdings meist die Donaustädter Grund zum Jubeln, denn der letzte Sieg der Kiezkicker datiert aus dem Jahr 2013 (1:2 im Audi Sportpark). Seitdem gab es zwei Unentschieden (0:0 und 1:1) sowie zwei Siege und vor allem das Hinrundenspiel dürfte den meisten Schanzern noch in bester Erinnerung sein: Am Millerntor stand es am Ende 0:4 für die Gäste aus Oberbayern, Sonny Kittel per Doppelpack, Darío Lezcano und Christian Träsch sorgten mit ihren Treffern für den höchsten Zweitliga-Auswärtssieg in der Vereinsgeschichte. Pauli-Coach Kauczinski sieht mit Blick auf diese herbe Niederlage aber vor allem die Chance, sein Team emotional zu packen. „Was in den Köpfen und Herzen der Jungs wegen der 0:4-Niederlage im Hinspiel vorgeht, werden wir sicher in der Teambesprechung wecken“, kündigt er an, während Leitl aufgrund der damals völlig anderen Spielausrichtung kaum noch etwas aus der Partie ziehen kann – außer das Wissen um die vorhandenen Qualitäten unserer Schanzer vor dem Tor.

Personal

Viel mehr muss sich der gebürtige Münchener mit seiner Defensivformation auseinandersetzen, denn Marcel Gaus wird definitv aufgrund einer Gelbsperre fehlen. Kapitän Marvin Matip hingegen fehlte unter der Woche mit einem Magen-Darm-Virus. „Bei Marvin müssen wir abwarten, wie er sich fühlt, das werden wir dann erst kurzfristig sehen“, gab Leitl Auskunft.

Auf der anderen Seite fehlen bei Pauli der ehemalige Schanzer Marc Hornschuh (Rückenoperation) sowie Philipp Ziereis (Trainingsrückstand), Christopher Buchtmann (Schambeinentzündung), Cenk Sahin (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Ryo Miyaichi (Kreuzbandriss) und Thibaud Verlinden (Gehirnerschütterung). Ein Einsatz von Luca Zander (Nackenblockade) ist indes fraglich, man schaue bei ihm „von Tag zu Tag“, auch weil mit Yi-Young Park, der schon gegen Nürnberg auf dem Feld stand, ein guter Ersatz bereit steht.

Ausblick

Unabhängig vom Personal fordert Leitl von jedem einzelnen Spieler: „Zu 100% da sein, wenn sich die Chance ergibt!“ Regelmäßig gegen tiefstehende Teams antreten und diese kontinuierlich bespielen zu müssen sei zwar schwierig, jedoch wolle man diese Dominanz. Dabei ist, wie so oft, das erste Tor entscheidend, denn falls dieses auf Seiten des FCI fällt, ist der jeweilige Gegner gezwungen, den Defensivverbund früher oder später aufzulösen. „Im Hinspiel wollte St. Pauli das Spiel machen und hoch stehen, das konnten wir extrem gut verteidigen und sind mit Pressing zu unseren Chancen und Toren gekommen. Diese Momente und Gelegenheiten wird es diesmal kaum geben“, analysiert Leitl, der einen „sehr starken Gegner“ sieht, welcher „unheimlich diszipliniert Fußball spielt und mit Tempo nach vorne kommt“. Darüber hinaus verfüge der kommende Gegner mit Bouhaddouz und Allagui über Stürmer, die jederzeit in der Lage seien, ein entscheidendes Tor zu erzielen.

Doch auch im Lager der Hamburger weiß man über die Qualitäten des Kontrahenten Bescheid: „In jedem Fall wartet der zweite gestandene Gegner in Folge auf uns, der um den Aufstieg mitspielt. Der FCI ist sehr flexibel und hat mehrere Optionen im Spiel. Die Mannschaft ist individuell gut aufgestellt und hat im Winter mit Patrick Ebert einen starken Offensiven hinzugewonnen.“ Bezüglich des Wiedersehens mit dem Ex-Club zeigte sich Kauczinski voller Vorfreude: „Ich habe gute Erinnerungen an die Schanzer. Ich bin dort bis zum letzten Moment als Trainer unterstützt worden, kehre gerne zurück und freue mich darauf, viele liebe Menschen zu sehen.“ Gastgeschenke sind aber nicht zu erwarten, schließlich trennen die beiden Teams nur fünf Zähler, doch Kauczinski sieht eher den FCI in der Favoritenrolle: „Ob es ein Top-Spiel wird, muss man schauen. In jedem Fall wartet der zweite gestandene Gegner in Folge auf uns, der um den Aufstieg mitspielt.“

Die Schanzer hingegen wissen, dass es, um tatsächlich im Aufstiegsrennen wieder eingreifen zu können, vor allem im heimischen Audi Sportpark einer Leistungssteigerung bedarf. Die Heimstärke soll in dieser Rückrunde ein wichtiger Trumpf werden, betont auch Leitl: „Wir möchten an die Leistung vom letzten Heimspiel anknüpfen, als wir Fürth mit 3:0 schlagen konnten. Mit den Zuschauern im Rücken werden wir alles daran setzen, diesen Erfolg zu wiederholen!“

Schiedsrichter

Sven Waschitzki aus Essen wird im Audi Sportpark sein siebtes Zweitligaspiel leiten. Bastian Börner und Markus Wollenweber assistieren am Samstag an den Seitenlinien, während Tobias Endriß als Vierter Offizieller im Einsatz sein wird.

Tickets

In unseren Fanshops könnt ihr euch noch pro Person zwei Tickets sichern. Unser Audi Sportpark und damit auch die Tageskassen werden am Spieltag zwei Stunden vor Spielbeginn geöffnet.