Schanzer Homestory: „Der Teamspirit ist unsere größte Stärke“

Als Team auch an der Konsole unschlagbar: Benjamin Hübner und Pascal Groß.

Schanzer Homestory: „Der Teamspirit ist unsere größte Stärke“

28. Oktober, 2015 09.00 Uhr

Unterwegs mit Benjamin Hübner & Pascal Groß: Der Eine ist als Innenverteidiger in erster Linie dafür zuständig Tore zu verhindern. Der Andere will möglichst viele Tore erzielen und vorbereiten. Abwehrspieler Benjamin Hübner (26) und Mittelfeldregisseur Pascal Groß (24) haben gemeinsam ein Ziel: Mit den Schanzern den Klassenerhalt in der Bundesliga erarbeiten. Doch auch abseits des Platzes verstehen sich der gebürtige Wiesbadener „Hübi“ und der Mannheimer Junge „Pasce“ sehr gut. Wir haben das Duo zum besonderen und launigen Doppel-Interview getroffen. Viel Spaß!
fci.de: Servus Jungs! Schön, dass wir euch in eurer Freizeit begleiten dürfen. Pascal, du bist schon seit 2012 in Ingolstadt, Benjamin du bist seit letztem Jahr ein Schanzer. Was schätzt ihr an der Donaustadt besonders?

Benjamin Hübner: Ingolstadt ist nicht die größte Stadt, dafür aber sehr familiär. Man findet in der Innenstadt viele gute Restaurants. Die Menschen in Bayern sind sehr freundlich und ich fühle mich hier sehr wohl.

Pascal Groß: Allgemein schätze ich die Lebensfreude der Menschen in Ingolstadt und in Bayern. Die Stadt ist sehr gemütlich und man kann hier gut Essen und Spazieren gehen. Es gibt hier echt schöne Ecken zum wohl fühlen.

fci.de: Wo haltet ihr euch in Ingolstadt am liebsten auf?

Pascal: Wir sind sehr gerne im Schanzer Steakhouse oder in Zattis Pizza Bar. Sonst bin ich auch gerne bei mir daheim, um mich vom Training oder den Spielen zu erholen. Natürlich gehen wir auch ganz gerne ins Kino. Das haben wir aber in letzter Zeit nicht mehr so oft geschafft.


Die beiden FCI-Profis zu Gast im Schanzer Steakhouse.

Benjamin: Wenn der ERC spielt und wir es zeitlich einrichten können, unterstützen wir die Jungs auch in der Halle. Wenn wir zusammen Essen gehen, sind wir auch ganz gerne im Vapiano im Westpark.

fci.de: Was macht ihr gerne in eurer Freizeit?

Benjamin: Neben den schon angesprochenen Dingen, die ich gerne mache, bin ich ein absoluter Playstation-Fan und zocke in meiner Freizeit gerne FIFA 16 oder Madden NFL 16.

Pascal: Ich habe einige sehr nette Menschen in Ingolstadt kennengelernt, mit denen ich gerne meine Freizeit verbringe.

fci.de: Stichwort Eishockey. Es ist kein Geheimnis, dass ihr die Spiele des ERC auch verfolgt und mit ein paar Spielern der Panther befreundet seid. Woher kommt eure Begeisterung für Eishockey?

Benjamin: Ich hatte vorher nicht so viel mit dem Sport zu tun. Dann hat mich Pasce mal mitgenommen. Ich fand die Atmosphäre in der Halle super. Wir haben zwischen beiden Teams ein gutes Verhältnis. Das freut mich sehr, weil ich das nicht für selbstverständlich halte. Ich habe inzwischen den einen oder anderen Spieler kennengelernt und ich muss sagen, dass das super Typen sind. Dann geht man natürlich noch lieber zu den Spielen, wenn man einen persönlichen Bezug hat.

Pascal: Ich komme aus Mannheim – einer Eishockey-Stadt. Das muss man einfach so sagen. Dort war ich auch ab und zu als Kind in der Arena. Hier gehe ich öfter zu den Spielen. Da macht es Spaß mit den Jungs mitzufiebern und zu jubeln wenn sie gewinnen oder ein Tor erzielen. Die Stimmung beim Eishockey ist wirklich top. Besonders in den Playoff-Spielen – da geht es in der Halle richtig ab und es macht Spaß zuzuschauen.


Unsere beiden Jungs fiebern gerne bei den Spielen des ERC Ingolstadt mit.

fci.de: Als Zuschauer sieht man euch Profis oft mit Kopfhörern. Welche Musik hört ihr gerne am Spieltag und generell?

Pascal: Ich höre je nach Situation so ziemlich alles. Auf den Volksfesten ist Schlager super (lacht). Zum Spiel höre ich vor allem Klassiker wie zum Beispiel „Can‘t Stop“ von den Red Hot Chili Peppers. Das sind Lieder, die mich motivieren, die ich mag. Wenn ich so unterwegs bin, dann läuft bei mir auch überwiegend HipHop und RnB.

Benjamin: Ich höre auch gerne HipHop und RnB. Im Sommer darf es auch gerne ein bisschen House sein. Aber vor dem Spiel höre ich vor allem HipHop und speziell motivierende Tracks.

fci.de: Das Thema Ernährung ist für Sportler ja generell wichtig. Wie ausführlich beschäftigt ihr euch mit dem Thema?

Benjamin: Das ist natürlich ein sehr wichtiges Thema. Wir bekommen über den Verein auch vieles mit an die Hand. Dementsprechend halten wir uns daran und ernähren uns. Mit Tobias Levels haben wir ja einen neuen Ernährungsberater in der Mannschaft, der sich gut um uns kümmert (grinst).

Pascal: Seit ich Tobi kenne, hab ich noch einmal einen ganz anderen Fokus auf das Thema. Er unterstützt uns da sehr gut, da er sich bestens auskennt. Gerade in intensiven Phasen wie einer englischen Woche benötigen wir noch mehr Kraft. Da kann man über eine vernünftige Ernährung vieles beisteuern.

fci.de: Ist es an der Stelle schwer immer diszipliniert zu sein oder gönnt ihr euch auch einmal Ungesundes?

Benjamin: Kinderriegel findet man immer in meinem Kühlschrank. Aber ansonsten ist das nicht so das Problem. Wir wissen ja, wofür wir das machen. Außerdem gibt es ja auch viele gesunde Lebensmittel die auch sehr lecker sind.

Pascal: Süßigkeiten und besonders Schokolade esse ich schon sehr gerne. Oder auch mal einen guten Nachtisch. Aber solange die Mischung stimmt und im Rahmen bleibt, ist es aus meiner Sicht in Ordnung.

fci.de: Früher habt ihr mit euren Idolen auf der Playstation gespielt. Heute könnt ihr euch selbst spielen. Habt ihr schon tatsächlich realisiert, dass ihr in der Bundesliga angekommen seid und wie zufrieden seid ihr mit euren Werten bei FIFA16?

Pascal: Es ist schon cool, sich selbst zu spielen. Früher habe ich mit meinen Vorbildern gezockt. Wenn man sich dann im Spiel das erste Mal sieht und der Kommentator deinen Namen ruft…das ist schon ein geiles Gefühl!

Benjamin: Also ich finde, dass ich dort völlig unter Wert dargestellt bin. Aber die Hauptsache ist, dass ich besser als der Levels bin (lacht). Im Ernst: Es ist natürlich Wahnsinn. Wenn ich mir überlege, dass ich als Kind mit den Bundesligisten gespielt habe und mich heute selbst steuern kann. Das hätte ich nicht für möglich gehalten.

fci.de: Die Wahrnehmung vom FCI ist enorm gestiegen. Auch ihr persönlich steht immer mehr im Fokus und habt wöchentlich PR- oder Medientermine. Ist das ein Fluch oder ein Segen?

Benjamin: Ein Fluch ist es nicht. Aber ich bin kein Typ, der ständig in den Medien stehen muss. Ich möchte einfach auf dem Platz meinen Job machen und bin froh, wenn ich danach eher meine Ruhe habe. Aber gerade für das Schanzer Bladdl stehe ich gerne zur Verfügung (lacht).

Pascal: Natürlich ist es in diesem Jahr wieder ein wenig mehr geworden. Aber ich sehe das als Teil meines Berufes an. Das gehört zum Geschäft. Der Fußball ist sehr beliebt und die Fans interessieren sich dafür. Natürlich gibt es auch einmal Tage, an denen man am liebsten nichts sagen würde. Ich denke, das ist menschlich, aber im Großen und Ganzen ist das schon in Ordnung.

fci.de: Habt ihr Tipps für junge Fans und Fußballer, die auch den Traum haben, Profi zu werden? Wie habt ihr es geschafft?

Benjamin: Es ist ganz wichtig, dass man Spaß dabei hat. Sonst hat man keine Chance. Natürlich ist es das A und O, dass man Profi werden will, aber du darfst dabei niemals den Spaß verlieren. Sonst verkrampfst du. Im Laufe der Zeit wird es schon noch ernst genug. Spaß und Wille: Das sind die Schlüssel.

Pascal: Ich gebe Benni Recht. Gerade als Kind sollte der Spaß im Vordergrund stehen. Die Eltern sollten ihre Kids auch nicht dazu zwingen, Fußballer zu werden. Diejenigen die das wollen, gehen sowieso jeden Tag auf den Bolzplatz und machen das mit Liebe. Mit zunehmender Professionalität gehört natürlich mehr dazu. Vor allem die mentale Stärke spielt dabei eine wichtige Rolle. Es ist dann Kopfsache, ob man dem Druck standhält. Außerdem ist es wichtig, diszipliniert zu sein, den unbedingten Willen an den Tag zu legen und die richtige Einstellung mitzubringen.

fci.de: Was wäre aus euch geworden, wenn ihr kein Profi-Fußballer geworden wärt?

Pascal: Als Kind habe ich immer davon geträumt, Teil der Sky Bundesliga-Konferenz zu sein und auf dem Platz zu stehen. Es ist ein Traum, dass das geklappt hat. Ich habe früher einmal ein Praktikum als Bürokaufmann gemacht. Ich muss zugeben, dass war die Hölle für mich (lacht). Deshalb bin ich froh und dankbar, dass mein Lebenstraum in Erfüllung gegangen ist.

Benjamin: Das wurde ich schon einmal gefragt und ehrlicherweise habe ich keine Antwort darauf. Ich wollte unbedingt Profi werden. Ich konnte mir nichts anderes vorstellen. Vielleicht wäre ich gerne Schauspieler geworden (schmunzelt). Aber im Grunde gab es für mich immer nur den Fußball.

fci.de: Eure Familien leben nun ja ein wenig weiter weg. Welchen Stellenwert haben Familie und Freunde in eurem Leben?

Benjamin: Die Familie ist für mich das Wichtigste überhaupt im Leben. Darum geht es im Leben: Familie, Freunde. Diese Menschen sind immer für einen da und das Einzige, was zählt.

Pascal: Meine Eltern, meine Schwester und meine Freunde sind mein Rückhalt. Sie kommen mich auch sehr oft besuchen. Gerade als es mir hier in Ingolstadt anfangs nicht leicht gefallen ist, haben sie mich besucht, meinen Rücken gestärkt und mir Mut zugesprochen. Ich bin ihnen sehr dankbar und sehr stolz auf sie.

fci.de: Ihr beide versteht euch offensichtlich ja auch privat überragend gut. Pasce, was schätzt du an Benni besonders? Und welche fußballerische Qualität hättest du gerne von ihm?

Pascal: Benni ist ein sehr ehrlicher und hilfsbereiter Typ. Er ist ähnlich wie ich gestrickt, wir kommen super miteinander klar – auch weil wir über viele Dinge gleich denken. Man kann sich immer auf ihn verlassen und das schätze ich am meisten. Diese Eigenschaft zeigt sich auch auf dem Platz. Für mich ist er für das Team unersetzbar, weil er ein unglaublicher Teamplayer ist. Er reißt das Team mit seinem unbändigen Siegeswillen mit und geht immer voran. Natürlich ist er extrem zweikampf- und kopfballstark. Wobei…bei der Größe wäre ich das auch (lacht).

fci.de: Und andersherum: Benni, warum ist Pasce ein super Typ? Und worum „beneidest“ du ihn auf dem Platz?

Benjamin: Ich wusste gar nicht, dass Pasce so von mir denkt. Mir fehlen gerade ein wenig die Worte (lacht). Mit Pasce hat man immer Spaß. Er versucht immer einem zu helfen und ist dabei sehr verlässlich. Man merkt an unseren Antworten, dass wir sehr ähnlich ticken. Pasce ist ein sehr feiner Fußballer. Ich bin da oft rustikaler unterwegs. Er ist technisch beidfüßig beschlagen und seine langen Bälle sind hervorragend.

fci.de: Wie wirkt sich das gute private Verhältnis aus dem Platz aus? Ist es komisch, den anderen im Training zu bekämpfen oder ihn auszuspielen?

Benjamin: Mich auszuspielen hat Pasce bisher noch nicht geschafft (grinst). Wir verstehen uns generell auch alle im Team abseits des Platzes gut, deshalb ist das auch auf dem Platz ein anderes Gefühl. Man ist viel bereiter für seinen Nebenmann zu arbeiten und weiß auch, wie der andere tickt. So macht es auch mehr Spaß, für den Mitspieler zu kämpfen und gemeinsam Erfolge zu feiern.

Pascal: Der Teamspirit ist unsere größte Stärke. Der Großteil der Mannschaft spielt auch schon länger zusammen. Diese Stärke müssen wir auch beibehalten denn unsere Abläufe stimmen einfach.

fci.de: Habt ihr euch schon Gedanken über eure Zukunft nach dem Fußball gemacht?

Benjamin: Ich würde am liebsten im Fußball bleiben. Ich liebe den Fußball einfach über alles und es wäre ein Traum, in dem Geschäft bleiben zu können. Sei es als Trainer, Sportdirektor oder Scout. Das wäre optimal.

Pascal: Mir geht’s genauso. Fußball ist mein Leben. Mein Hobby, das ich zum Beruf machen konnte. Das will ich so lange wie möglich machen. Jetzt als Spieler und mal schauen, was sich nach der Karriere ergibt. Wenn ich unsere Trainer so anschaue, die mit jungen Menschen zu tun haben – Das hält einen selbst jung und fit. Das tut einem dann selbst auch gut.

fci.de: Dankeschön für das tolle Gespräch!