Schanzer unterliegen Frankfurt im Elfmeterschießen

Auch 120 Spielminuten brachten keine Entscheidung zwischen FCI und SGE (Foto: Meyer/KBUMM)

Schanzer unterliegen Frankfurt im Elfmeterschießen

25. Oktober, 2016 21.40 Uhr

Erst ein Elfmeterkrimi brachte die Entscheidung: Die Schanzer müssen sich in der zweiten Runde des DFB-Pokals am Ende mit 4:1 nach Elfmeterschießen der SG Eintracht Frankfurt geschlagen geben. Nach torlosen 90 Minuten, in denen sich die Gastgeber durch eine gelb-rote Karte von Marco Fabian (88. Minute) selbst in Unterzahl brachten, war der FCI dem Siegtreffer in der Nachspielzeit ein um das andere Mal nahe. Das größere Glück erwischten jedoch die Adlerträger, die nach vergebenen Elfmetern von Romain Brégerie und Moritz Hartmann in das Achtelfinale des DFB-Pokals einziehen.

Die Partie fand unter ungewöhnlicher Kulisse statt, denn die Eintracht wurde nach Ausschreitungen bei der Erstrundenpartie in Magdeburg mit einem Teilausschuss der Zuschauer belegt. Deshalb war die maximale Ticketanzahl in der Commerzbank-Arena auf lediglich 6.127 Zuschauer beschränkt. Mehr als 300 Schwarz-Rote begleiteten unseren FCI zur zweiten Runde des DFB-Pokals.

Die erste Chance des Spiels gehörte den Gastgebern in der sechsten Minute. Nach kurz ausgeführter Ecke zog Mijat Gacinovic vom linken Strafraumeck ab – der Schlenzer des Serben drehte sich aber knapp um den rechten Pfosten. Besser machte es Haris Seferovic, der es nach bestechendem Dribbling aus ähnlicher Position versuchte. Der Ball drehte sich gefährlich auf das rechte Eck, wo jedoch FCI-Keeper Martin Hansen zur Stelle war und parierte (11. Minute). Nach der kurzen Druckphase der Frankfurter setzten sich die Schanzer langsam in der gegnerischen Hälfte fest. Vor allem Tobias Levels kam über rechts immer wieder zu Flanken ins Zentrum, die aber vorerst keinen Abnehmer fanden. Das änderte sich in Minute 25, als Levels erneut viel Platz auf der rechten Seite hatte und an den zweiten Pfosten flankte, wo der eingelaufene Mathew Leckie über die Latte köpfte und somit die erste gute Möglichkeit für die Schanzer markierte.


Der FCI stand defensiv kompakt und Stellte die Adlerträger vor Probleme (Foto: Meyer/KBUMM)

In der Defensive stand der FCI kompakt und machte die Räume dicht, so dass es für die Eintracht vorerst kein Durchkommen gab. Mit Mijat Gacinovic sah der erste Akteur in der29. Minute Gelb, als er einen Konter über Darío Lezcano per Foul am Nationalspieler Paraguays unterband. Die Schanzer blieben gefährlich und so wurde Lezcanos wuchtiger Schuss nach klasse Brustannahme aus acht Metern in der 36. Minute in höchster Not von vereinten Frankfurter Innenverteidigern geblockt. Insgesamt kam das Team von Markus Kauczinski in der Schlussphase der ersten Halbzeit immer wieder vor den Strafraum der Gastgeber, es fehlte jedoch an zwingenden Abschlüssen, was auch der defensiven Grundordnung der Schwarz-Roten geschuldet war, die weiterhin nichts zuließ.

Sowohl FCI-Coach Markus Kauczinski als auch sein Frankfurter Kollege Nico Kovac schickten ihre Startformationen unverändert zurück aufs Feld. Die Schanzer kamen wacher aus der Kabine und hatten nur Augenblicke nach Wiederanpfiff die Chance zum Konter: Mathew Leckie zog von rechts in den Strafraum der SGE, schloss aber nicht selbst ab sondern legte quer und fand auf der linken Seite keinen Abnehmer (46. Minute). Kurz darauf sah mit Stefan Lex der erste Ingolstädter Gelb wegen Foul an Omar Mascarell am Mittelkreis in der 48. Minute. In den Anfangsminuten blieb der FCI das dominierende Team, während die Gastgeber sich weiterhin schwer taten, Räume gegen die disziplinierte Schanzer Abwehr zu finden.

In der 59. Minute vollzog Markus Kauczinski seinen ersten Wechsel und schickte Moritz Hartmann für Darío Lezcano in die Partie, der angeschlagen vom Platz musste. Auch Nico Kovac reagierte und brachte Marco Fabian für den gelbrot-gefährdeten Gacinovic (64. Minute). Nach 69 Minuten war auch für Taleb Tawatha Schluss – für ihn kam Bastian Oczipka. Beide Mannschaften taten sich schwer, zu ihren Chancen zu kommen. Stefan Lex versuchte es mit einem Distanzschuss aus 20 Metern nach Vorlage von Moritz Hartmann in der 71. Minute, der nur knapp über die Latte rauschte. Es folgte ein Schreckmoment für die Schanzer, denn in der 73. Minute blieb Max Christiansen nach einem wuchtigen Schuss von Fabian in die Magengrube liegen. Nach kurzer Behandlung ging es jedoch weiter für den Youngster.


Romain Brégerie ersetzte Marcel Tisserand in der Innenverteidigung (Foto: Meyer/KBUMM)

Die Partie wurde intensiver und so sah mit Mathew Leckie der zweite Ingolstädter Gelb wegen Foul an Adlerkapitän David Abraham in der 76. Minute. Kurz darauf scheiterte Mascarell an FCI-Schlussmann Hansen, der den Abschluss aus 20 Metern parierte, ehe Moritz Hartmann per Schuss aufs lange Eck den Ball nur knapp am linken Pfosten der Gastgeber vorbeisetzte (78. Minute). In der 81. Minute war es dann soweit: Ex-Frankfurter Sonny Kittel feierte sein Pflichtspieldebüt für den FCI gegen seinen langjährigen Club. Für ihn ging Stefan Lex. Der Youngster setzte sich prompt in Szene, als er über rechts seine Verteidiger abschüttelte und ins Zentrum zu Moritz Hartmann passte, der in der 84. Minute nur einen Schritt zu spät kam und die Chance verstreichen lassen musste. In der 88. Minute brachten sich die Gastgeber selbst in Unterzahl, denn der eingewechselte Marco Fabian foulte Romain Brégerie rüde und sah dafür Gelb-Rot. In der Schlussminute zog Kovac seinen letzten Wechsel und schickte Timothy Chandler für Shani Tarashaj in die nach Abpfiff nötige Verlängerung (90+2. Minute).

Die Schanzer verbuchten die erste Chance der Bonusspielzeit. Nach Flanke von Tobias Levels legte Sonny Kittel für Pascal Groß auf, der aus 13 Metern den Ball aber nicht optimal traf und knapp am Tor vorbeisetze (93. Minute). Dennoch blieben die Anfangsminuten ansonsten relativ ereignislos, was auch an der in Unterzahl tief stehenden Gastgebermannschaft lag. In der 101. Minute sah auch Pascal Groß Gelb wegen Foul an Hasebe. Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel ein ähnliches: Frankfurt verteidigte tief und Ingolstadt suchte seine Möglichkeiten. Eine gab es in der 110. Minute, als Mathew Leckie nach langem Pass aus dem Mittelfeld Eintracht-Keeper Hradecky umrundete, aber aus zu spitzem Winkel den Ball nicht mehr ins leere Tor brachte. Auf der anderen Seite hätten die Adlerträger beinahe die Entscheidung erzwungen, als nach einem umstrittenen Freistoß Seferovic an die Latte köpfte (112. Minute). Auch Sonny Kittel beteiligte sich am nun offenen Schlagabtausch, als er mit bestechendem Antritt gleich drei Frankfurter stehen ließ, beim Abschluss auf das linke Eck in der 115 aber zu unpräzise abschloss. In der Schlussminute der Spielzeit schickte Markus Kauczinski Markus Suttner für Pascal Groß in das Elfmeterschießen (120. Minute).


Youngster Max Christiansen ging über die volle Distanz von 120 Minuten (Foto: Meyer/KBUMM)

Als erster Schütze der Adlerträger trat Huszti an, der mittig unter die Latte vollstreckte. Auch Almog Cohen verwandelte den ersten Elfmeter für den FCI per Flachschuss. Bastian Oczipka traf daraufhin mit Linksschuss zum 2:1, während Romain Brégerie über die Latte schoss. Das 3:1 erzielte Omar Mascarell, der ins linke Eck chippte. Moritz Hartmann verschoss, so dass Makoto Hasebe mit seinem Flachschuss ins rechte Eck zum 4:1 die Partie zugunsten der Gastgeber entschied.

Unsere Schanzer bleiben im Rhein-Main-Gebiet, denn bereits am Samstag, 29. Oktober, geht es weiter mit dem Bundesligaalltag. Dann steht das wichtige Auswärtsspiel beim 1. FSV Mainz 05 an. Anpfiff der Partie ist um 15.30 Uhr – Tickets bekommt ihr bis Donnerstag, 25. Oktober in allen Fanshops des FCI oder vor Ort an der Tageskasse.

FC Ingolstadt 04: Hansen – Levels, Matip (C), Brégerie, Jung – Groß (120. Suttner), Cohen, Christiansen – Lex (81. Kittel), Lezcano (59. Hartmann), Leckie

SG Eintracht Frankfurt: Hradecky – Regäsel, Abraham (C), Vallejo, Tawatha (69. Oczipka) – Hasebe, Mascarell – Gacinovic (64. Fabian), Huszti, Tarashaj (90+2. Chandler) – Seferovic