Schanzer unterliegen Hertha BSC nach frühem Gegentor

Konnte sich mit seinen Schanzern am Ende nicht bei der Hertha durchsetzen: Youngster Max Christiansen. (Foto: Bösl/KBUMM)

Schanzer unterliegen Hertha BSC nach frühem Gegentor

04. Februar, 2017 17.30 Uhr

Großer Fight wird am Ende nicht belohnt: Der FC Ingolstadt 04 bleibt gegen Hertha BSC ohne Pflichtspielsieg und unterliegt am Ende einer lange Zeit chancenarmen aber hochintensiven Partie mit 0:1. Das Tor des Tages erzielte Genki Haraguchi bereits in der zweiten Spielminute. Vor allem im zweiten Durchgang liefen die Schanzer unermüdlich an und verbuchten insbesondere in der Schlussphase einige Chancen, jedoch sollte es nicht für den verdienten Punkt reichen.
FCI-Coach Maik Walpurgis musste im Vergleich zum Heimsieg gegen den HSV umstellen und die verletzten Almog Cohen (Innenbandzerrung im Knie) sowie Mathew Leckie (starke Prellung) ersetzen: So starteten Anthony Jung und Max Christiansen von Beginn an im Olympiastadion.

Hertha-Coach Pál Dárdai kündigte bereits im Vorfeld der Partie an, sein System anpassen zu wollen und schickte an diesem 19. Spieltag eine offensivere Startelf als gewöhnlich ins Rennen und dieser Plan ging prompt auf: Salomon Kalou setzte sich nach einem langen Ball auf halblinks gegen Roger durch, legte im Sechzehner quer und Haraguchi schob überlegt zur frühen Führung ein – ganz bitterer Start für den FCI (2.). Unsere Schanzer suchten in der Folge aber sofort den Weg in die Offensive, eine Ecke von Pascal Groß konnte aber noch rechtzeitig entschärft werden (5.). Die Gastgeber übernahmen dann jedoch, gestärkt durch den schnellen Treffer, weitestgehend die Kontrolle über die Partie, ohne sich dabei zunächst weitere Chancen zu erspielen.

Gefährlich wurde es erst wieder in der 17. Minute, als Anthony Jung einen Querschläger schön volley auf Groß weiterleitete, Herthas Brooks klärte aber stark, sodass der Schanzer nicht mehr zum Abschluss kam. Dennoch übernahm der FCI nun das Heft des Handelns, während sich die Hauptstädter eher auf die Defensive konzentrierten. Darío Lezcano und Co. konnten in dieser Phase aber nur selten größere Gefahr im Strafraum kreiren. So wagten sich die Gastgeber wieder weiter nach vorne, doch auch ihnen fehlte – ausgenommen beim Tor – die Durchschlagskraft.

Das Spiel musste aufgrund vieler kleiner Fouls immer wieder unterbrochen werden, weshalb nur wenig Spielfluss entstand. Pascal Groß sah in der 39. Minute die erste Gelbe Karte wegen Meckerns – er kritisierte eine Fehlentscheidung des Unparteiischen, der eine saubere Balleroberung des Mittelfeldmanns zur Verwunderung aller als regelwidrig auslegte. Groß antwortete auf seine Art und verbuchte die bis dato beste Chance für den FCI, nach einer flachen Hadergjonaj-Hereingabe verzog er nur knapp (43.).
Auch in der 45. Minute sorgte Groß nochmals für Gefahr, als er im Gewühl des Hertha-Strafraums an den Ball kam, erneut blieb der Ertrag aber aus. So ging es beim Stand von 1:0 in die Kabinen.

Ohne Wechsel startete der zweite Durchgang, den die Schanzer engagiert angingen. Vedad Ibisevic wollte dagegenhalten, foulte Roger und sah die nächste Gelbe Karte. Die erste gute Gelegenheit der zweiten 45 Minuten gehörte dem Berliner SC: Pekarik brachte eine scharfe Flanke von rechts ins Zentrum, wo Hadergjonaj gegen Stocker aber noch klären konnte (49.). Alfredo Morales verbuchte in der 58. Minute Gelb, als er Darida zu aggressiv attackierte. Großchancen blieben aber auch zu Beginn dieses zweiten Durchgangs Mangelware. Dárdai reagierte und brachte Schieber für Stocker, um den Angriff zu beleben (62.). Auch FCI-Coach Walpurgis wechselte kurze Zeit später: Kittel kam für Roger und Hinterseer für Christiansen – es wurde also auch bei den Schanzern nun deutlich risikofreudiger (66.). Lezcano konnte sich zwischen den Wechseln in der 65. Minute erstmals im Strafraum in Position bringen, verpasste mit seinem Kopfball aber knapp das Tor.

Markus Suttner legte mit einem Distanzschuss in der 70. Minute nach und läutete eine intensive Schlussphase ein. Der eingewechselte Hinterseer scheiterte aber zwei Minuten später ebenso an Jarstein. Walpurgis nutzte kurz darauf seine letzte Chance einzugreifen und brachte Leipertz für Jung (76.), der mit seinem ersten Ballkontakt die Möglichkeit zum Ausgleich hatte, doch wieder war Jarstein da und parierte sicher. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätten sich die Schanzer den Ausgleich verdient gehabt – und sie blieben dran! Pascal Groß und Co. initiierten Angriff um Angriff, mussten aber auch auf die konterstarken Hertha-Angreifer achten. So blockte Brégerie in der 85. Minute stark gegen Esswein. Auf der anderen Seite scheiterten die Schanzer per Kopf nach einer Ecke von Groß (86.). Auch in der Nachspielzeit rannten die Schanzer unermüdlich an, doch der eigentlich verdiente Ausgleich wollte nicht mehr fallen.

Damit fällt unser FCI nach dem Sieg des HSV (1:0 gegen Leverkusen) wieder zurück auf den 17. Tabellenplatz. Im kommenden Heimspiel gegen den FC Bayern München am 11. Februar um 15.30 Uhr im Audi Sportpark ist deshalb umso mehr die bedinungslose Unterstützung aller Schanzer gefordert, um dem Rekordmeister Paroli bieten zu können.

Aufstellungen:

FC Ingolstadt 04: Hansen – Brégerie, Roger (66. Kittel), Matip (C) – Suttner, Christiansen (66. Hinterseer), Morales, Hadergjonaj – Jung (76. Leipertz), Lezcano, Groß

Hertha BSC: Jarstein – Mittelstädt, Brooks, Langkamp, Pekarik – Haraguchi, Lustenberger, Darida, Stocker (62. Schieber), Kalou (79. Esswein) – Ibisevic (C)(90. Torunarigha)