Schanzer wollen auswärts wieder einen „Großen“ ärgern

Mit Vorfreude in das Spiel gegen den HSV: Lukas Hinterseer und Co. wollen auf fremdem Platz etwas mitnehmen. (Foto: Meyer/kbumm)

Schanzer wollen auswärts wieder einen „Großen“ ärgern

26. Februar, 2016 12.00 Uhr

Schanzer Bundesliga-Neulinge gegen den „Dino“: Zwei, auf den ersten Blick sehr unterschiedliche, Teams treffen am Samstag um 15.30 Uhr im Hamburger Volksparkstadion aufeinander. Der FC Ingolstadt 04 aus dem Herzen Bayerns, der in seiner ersten Saison in der höchsten deutschen Spielklasse Geschichte neu schreibt, trifft auf den traditionsreichen HSV aus dem Norden. „Die großen Fußball-Tempel reizen uns und spornen das Team unheimlich an. Wir wollen nun auch auswärts wieder einen großen Klub ärgern“, so FCI-Coach Hasenhüttl im Vorfeld, nachdem die Schanzer zuletzt nur im eigenen Stadion punkten konnten.

Historie und Form

Vor dem Hinspiel (0:1 aus Sicht des FCI) trafen beide Teams erst einmal aufeinander: 2008 war der HSV in der 1. Runde des DFB-Pokals zu Gast und siegte gegen den damaligen Drittligisten mit 3:1. Nur sieben Jahre später kam es jedoch zum Bundesliga-Duell, doch der HSV siegte auch in diesem Spiel. Michael Gregoritsch traf in den Schlussminuten per abgefälschtem Freistoß zum schmeichelhaften Auswärtserfolg der Nordlichter. Nicht zuletzt deshalb kündigte Hasenhüttl an: „Wir wollen aus dem Hinspiel wieder etwas gutmachen. Das war eine sehr knappe und bittere Niederlage. Grundvoraussetzung wird aber sein, dass wir auswärts wieder mehr Torgefahr ausstrahlen.“ Fünf Spiele in Folge sind Pascal Groß und Co. ohne Auswärtstor und auch wenn das Ziel ausgegeben wurde, die Heimstärke zurückzugewinnen, so sind die Schanzer dennoch heiß darauf, auch wieder auf fremdem Platz zu treffen und zu punkten. Mut macht dabei die Statistik, dass sich der HSV vor eigenem Publikum gegen Aufsteiger zuletzt schwer tat: Die letzten drei Duelle gingen, ohne eigenen Torerfolg, verloren.

Personalstand

Mit welchem Kader der Österreicher in den hohen Norden reisen wird, um diese Auswärtsbilanz wieder zu verbessern, ließ er, wie gewohnt, offen. Einzig für Alfredo Morales (Adduktorenprobleme) wird es bis zur Partie nicht reichen, hinzu kommen mit Tobias Levels und Danilo Soares zwei Langzeitverletzte, auf die Hasenhüttl verzichten muss. Ansonsten hat der Coach wieder „die Qual der Wahl“ am Freitag, dem „schwersten Tag der Woche“, wie der 48-Jährige eingestand: „Die Jungs arbeiten alle überragend mit, die Intensität im Training ist enorm und jeder wirft sich voll rein. Das ist schon beeindruckend, dadurch fällt es mir aber umso schwerer, dann nicht jedem die Chance auf Einsätze geben zu können.“

Aus dem gegnerischen Lager

Ohne Einsatz am Wochenende bleiben voraussichtlich die Hamburger Albin Ekdal und Hinspiel-Torschütze Michael Gregoritsch, beide werden wohl erst in der nächsten Woche wieder voll ins Training einsteigen. Auch ohne Letzteren möchte Trainer Bruno Labbadia am liebsten eine „Wiederholung“ der Leistung aus der Partie im Audi Sportpark sehen: „Insgesamt müssen wir es so wie im Hinspiel machen, den Kampf mit unser läuferischen Qualität annehmen, aber auch unsere eigenen spielerischen Stärken einbringen.“ Der ehemalige Torjäger erwartet zudem eine ähnlich intensive Partie wie im ersten Bundesliga-Duell der beiden Teams: „Die Ingolstädter bekommen nur wenig Tore und kommen selbst viel über die Standards und haben so den Großteil ihrer Treffer markiert, darauf sind wir vorbereitet.“

Ausblick

Insbesondere bezüglich der Intensität dürfte Labbadia Recht behalten, da beide Teams für ihr kampf- und laufstarkes Spiel bekannt sind und zudem die am häufigsten Foul spielenden Hamburger (365) auf die meistgefoulte Mannschaft, unsere Schanzer (382), treffen. Ohnehin wartet mit der Englischen Woche eine etwas anstrengendere Phase auf beide Teams. „Wir wollen gut in diesen wichtigen Saisonabschnitt starten“, so Ralph Hasenhüttl.

Der Österreicher gab schon vor der letzten Partie gegen Bremen das Ziel aus, direkte Konkurrenten, die hinter dem FCI stehen, mit vollem Einsatz auf Distanz halten zu wollen. Übrigens: Besonderes Augenmerk sollte auf die zweite Halbzeit gelegt werden, denn während die Schanzer dort 75% ihrer Tore erzielen, mussten die Gastgeber in den zweiten 45 Minuten mit 22 von 30 Gegentoren fast denselben Anteil hinnehmen. Hasenhüttl ist sich dennoch sicher: „Es wird ein Duell, in dem, wie so oft in der Bundesliga, Kleinigkeiten entscheiden werden. Dennoch gilt, dass wir nun auch auswärts wieder versuchen wollen, einen Gegner vor große Probleme zu stellen, um die Chance zu haben etwas mitnehmen zu können.“