Tomas Oral: „Diese Last nehme ich gerne auf meine Schultern!“

Geht voran: Der neue FCI-Coach Tomas Oral ist überzeugt davon, dass der Klassenerhalt noch zu packen ist (Foto: Bösl / KBUMM).

Tomas Oral: „Diese Last nehme ich gerne auf meine Schultern!“

05. April, 2019 13.00 Uhr

„Erst einmal servus! Ich bin froh, wieder hier sein zu dürfen!“ Locker, sympathisch und doch mit einer gehörigen Portion Entschlossenheit trat der neue FCI-Trainer Tomas Oral am Donnerstag vor die Presse. Er ist der erste Trainer in der (jungen) Vereinsgeschichte der Schanzer, der an selbem Ort schon einmal seine Fußstapfen hinterlassen hatte. Jetzt soll er es wieder richten: Den Anfang macht er in Duisburg, Anstoß ist am Samstag um 13 Uhr. Oral nimmt die Last auf seine Schultern: „Die Mannschaft ist zwar gefordert, aber noch wichtiger ist die Aufgabe des Trainers. Es liegt an mir, die Spieler dahin zu bekommen, dass sie einhundert Prozent bringen. Das ist die Aufgabe und die habe ich voller Überzeugung angenommen.“ Ziel sei es, zumindest wieder „in die Nähe des Ufers“ zu gelangen.

Bisherige Duelle
Die Bilanz der Schanzer gegen die „Zebras“ liest sich weniger erfreulich, denn einem FCI-Sieg stehen – bei fünf Remis – fünf Erfolge des Meidericher SV gegenüber. Positiv und zugleich kurios aus Sicht der Donaustädter: Der einzige Dreier gelang ausgerechnet unter Tomas Oral im Jahre 2012. Caiuby und Stefan Leitl erzielten damals die Treffer in Nordrhein-Westfalen. „Ich habe bisher generell vorwiegend gute Erinnerungen an die Spiele in Duisburg“, gestand Oral. Unvergessen war in jedem Fall aber auch das letzte Schanzer Gastspiel in der Schauinsland-Reisen-Arena, als Angreifer Stefan Kutschke bei der 1:2-Niederlage der zwischenzeitliche Ausgleich gelang, weil Keeper Mark Flekken nach einem vermeintlichen Tor seines Teams in seinem Kasten in aller Ruhe einen Schluck Wasser aus seiner Flasche zu sich nahm. Das Hinspiel dieser Spielzeit verlief dann nicht weniger denkwürdig, denn Marvin Matip traf in einer chancenarmen Partie zunächst unglücklich ins eigene Netz, erzwang in der Nachspielzeit dann aber noch den 1:1-Ausgleich. Wird es diesmal ähnlich spannend oder kurios?

Personal
Auf diese Frage kannte der neue FCI-Coach Tomas Oral keine Antwort, doch der am Dienstag vorgestellte Trainer legt ohnehin einen völlig anderen Fokus und dieser gilt zu 100% seinem Team und der kommenden Partie. In dieser wird Oral, der künftig von seinen Co-Trainern Michael Henke und Mark Fotheringham (schon beim KSC Orals Assistent) unterstützt wird, stellte jedoch in Aussicht, „wenige Veränderungen“ im Vergleich zu den letzten Spielen vornehmen zu wollen. Nicht zur Verfügung stehen werden dem 45-Jährigen weiterhin die langzeitverletzten Frederic Ananou und Tobias Schröck. Mergim Mavraj ist nach einer starken Rückenprellung wohl mit von der Partie. Die Rückkehr von Marvin Matip ist für Oral ein Faktor: „Marvin Matip wird wieder Teil des Teams sein. Ich kenne ihn gut und schätze ihn sehr. Egal in welcher Rolle, er hat hier viel mit aufgebaut und wird wieder seine Qualitäten einbringen“, so der neue Trainer über den Routinier, der zuletzt in der U 21 auflief. Seitens des MSV muss Torsten Lieberknecht Bomheuer (muskuläre Probleme), Nauber (Gelbsperre), Neumann (Hüft-OP) und Tashchy ersetzen.

Ausblick
Der MSV-Coach zeigte im Rahmen der Pressekonferenz der Zebras seine hellseherischen Fähigkeiten: „Ich hatte den Trainerwechsel der Schanzer im Gefühl.“ Er denke außerdem, dass der FCI sein System ändern werde. Oral ließ dahingehend jedoch wenig durchblicken: „Ich glaube, dass sich die Mannschaft sehr wohlfühlt in ihrem bisherigen System.“ Sein Trainerkollege aus Duisburg warf indes einen weiteren Blick in die ‚Glaskugel‘: „Wir müssen für Samstag viel Geduld mitbringen. Es wird ein Abnutzungskampf auf dem Platz – beide Mannschaften werden auf ihre Verteidigung bedacht sein.“ Er glaube nicht, dass eine gefestigte Mannschaft nach Duisburg komme. Die Rückschläge hätten sicherlich für Verunsicherung beim FCI gesorgt. „Sie wollen natürlich die drei Punkte bei uns holen, aber da haben wir was dagegen“, so Lieberknecht abschließend. FCI-Coach Oral will auf der anderen Seite natürlich das so dringend benötigte Erfolgserlebnis: „Wir wollen jetzt vor allem einen echten Teamspirit entwickeln und einfach alles investieren, was wir haben. Einer hilft dem anderen und schmeißt alle Körner rein. Jeder gibt soviel, dass er eigentlich nicht in der Lage ist, am Sonntag und Montag noch zu trainieren. Ich glaube an das Team und unsere Chance!“ Spannend ist das Duell der beiden, guten bekannten Lieberknecht und Oral ohnehin. „Torsten ist im Vorjahr mit Braunschweig letztes Jahr in einer ähnlichen Situation gewesen, das ist nicht leicht zu verarbeiten. Es wird ein hochinteressantes Spiel“, so der 45-Jährige über sein Pendant, das im Vorjahr mit der SGE den Gang in die 3. Liga bestreiten musste.

Schiedsrichter
Robert Kempter wird die Partie leiten. Der 31-Jährige wird an den Seitenlinien von Marcel Schütz und Marcel Gasteier unterstützt. Philipp Hüwe agiert als Vierter Offizieller.

„Totgesagte leben länger“
Unter diesem Motto riefen Mitarbeiter des FC Ingolstadt 04 alle Fans auf, Almog Cohen und Co. in Duisburg zu unterstützen. Der Verein übernimmt deshalb im Rahmen dieser Auswärtsfahrt die Kosten für Busse und Eintrittskarten. Die FCI-Premiumpartner Herrnbräu und Coca-Cola steuern Bier und Softdrinks bei. Über 500 Fans schließen sich an und demonstrieren einmal mehr: Gerade in schweren Phasen rückt die gesamte FCI-Familie nochmals zusamment. Die Schanzer kämpfen weiter!