Vom Fehlstart zur Aufholjagd: Der Schanzer Saisonrückblick (Teil 1)

Gemeinsam bis zum Ende gekämpft: Unsere Schanzer kämpften sich nach einem völlig misslglückten Saisonstart zurück. (Foto: Bösl/KBUMM)

Vom Fehlstart zur Aufholjagd: Der Schanzer Saisonrückblick (Teil 1)

29. Mai, 2017 15.00 Uhr

Die zweite Bundesliga-Saison der Schanzer soll vorerst die letzte in Deutschlands höchster Spielklasse gewesen sein. Wir blicken in zwei Teilen nochmals auf die vielen Höhen und Tiefen, die wir in der Spielzeit 2016/17 gemeinsam erlebt haben, zurück. Fest steht ohnehin: Wir werden #1bleiben – auch in Liga 2!
Dass der Saisonstart des FC Ingolstadt 04 nicht wie gewünscht verlief, ist kein Geheimnis. Dabei lieferte die Elf von Markus Kauczinski am ersten Spieltag zu Gast beim Hamburger SV eine sehr ordentliche Leistung ab, nachdem man sich im Pokal in Aue (8:7 im Elfmeterschießen) durchgesetzt hatte. Gewohnt mutig agierten unsere Schanzer gleich von Beginn an, doch nach einem langen Ball von Keeper Rene Adler erzielte Bobby Wood nach einer halben Stunde die Führung für den HSV. Der eingewechselte Lukas Hinterseer stach in der 79. Minute jedoch als Joker und traf zum verdienten Ausgleich.


Zum Start erkämpften Pascal Groß & Co. ein Remis beim HSV. (Foto: Bösl/KBUMM)

Weniger glücklich lief das erste Heimspiel der Saison für unsere Schwarz-Roten: Ibisevic mit einem sehr frühen und Schieber mit einem späten Treffer, besiegelten die Niederlage für die Kauczinski-Elf. Der zweite Misserfolg folgte am dritten Spieltag gegen den FC Bayern München, doch unser FCI konnte die Allianz Arena erhobenen Hauptes verlassen. Darío Lezcano sorgte sogar für die frühe Führung beim Rekordmeister, doch Lewandowski, Xabi Alonso, Rafinha und ein überragender Manuel Neuer sorgten letztlich für den Favoritensieg.

Eine der großen Stärken unseres FCI sollte im Laufe der Saison die Gefährlichkeit bei Standards sein, doch gegen die Frankfurter Eintracht wurden diese Marvin Matip & Co. zum Verhängnis. Abraham köpfte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zur Führung, Oczipka verwandelte unmittelbar nach der Halbzeit mit einem Sonntagsschuss nach geklärtem Eckball zum 0:2 und die Schanzer konnten nicht mehr zurückkommen. Noch bitterer wurde es für unsere Jungs in Gladbach, als es das nächste 0:2 zu verdauen galt. Stindl und Wendt erzielten die Treffer für die Fohlen, die über 90 Minuten kaum eine Chance der Schanzer zuließen.


Gegen die Borussia war für Marvin Matip und seine Schanzer nichts zu holen. (Foto: Bösl/KBUMM)

Auch nach dem sechsten Spieltag mussten die Schanzer weiter auf ihren ersten Sieg warten und standen erstmals in der Bundesliga auf einem direkten Abstiegsplatz. Wagner und Demirbay sorgten an jenem Tag für die Führung der TSG 1899 Hoffenheim, die Lukas Hinterseer per Elfmeter nur noch verkürzen konnte. Einen fast identischen Verlauf sollte der nächste Spieltag nehmen: Modeste brachte den 1. FC Köln mit 2:0 in Front und erneut blieb Hinterseer nur die Rolle des späten Elfmetertorschützen zum 2:1-Endstand.

Nach bitteren Wochen ohne einen Zähler entwickelte sich das anschließende Heimspiel gegen das Top-Team aus Dortmund zu einem echten Lichtblick, zeigte aber gleichzeitig, dass es den Schanzern in den Schussminuten zu selten gelang, positive Ergebnisse über die Zeit zu bringen. Am Ende stand trotz einer 3:1-Führung nur ein 3:3 zu Buche, den Gästen aus dem Ruhrpott gelang in der Nachspielzeit noch der Ausgleich. Für die Schanzer trafen zuvor Cohen und Lezcano (zweimal), die beiden torgefährlichsten Schanzer dieser Saison.

Den Aufschwung nach der tollen Leistung gegen den BVB konnten unsere Jungs jedoch nicht mit nach Mainz nehmen, wo die Kauczinski-Elf durch Tore von Malli (FE) und Öztunali mit 2:0 unterlag. Der absolute Tiefpunkt folgte jedoch eine Woche später, als unsere Schanzer das Derby gegen den FC Augsburg ebenfalls mit 0:2 nicht für sich entscheiden konnten. Markus Kauczinski und der FCI trennten sich anschließend aufgrund der ungenügenden Bilanz einvernehmlich vor der Länderspielpause Mitte November.


Zwei Punkte aus zehn Partien waren zu wenig für Markus Kauczinski. (Foto: Bösl/KBUMM)

Zur Überraschung vieler wurde der ehemalige KSC-Coach durch Maik Walpurgis ersetzt, der erstmals in seiner Trainerlaufbahn ein Bundesliga-Team übernahm. Dass diese Entscheidung aber die richtige war, deutete sich dann aber bereits im ersten Spiel unter dem neuen Coach an: Beim direkten Konkurrenten SV Darmstadt 98 siegten die Schanzer dank eines Sensationstreffers von Moritz Hartmann mit 1:0 und verdienten sich ihren ersten Saisonsieg am elften Spieltag. Eine Woche später hätte gegen den VfL Wolfsburg eigentlich der nächste „Dreier“ folgen müssen, doch die Führung durch Anthony Jung konnte durch einen mehrfach abgefälschten Schuss von Caligiuri egalisiert werden. Zuvor scheiterten der „Bomber“ & Co. mehrfach am überragenden Diego Benaglio und konnten ihre spielerisch bis dato wohl beste Saisonleistung nicht in mehr Tore ummünzen.


Debüt geglückt: Maik Walpurgis freute sich bei seiner Premiere über den ersten Saisonsieg. (Foto: Bösl/KBUMM)

Die erste Niederlage unter Walpurgis folgte kurz darauf, denn Suttners zwischenzeitlicher Ausgleich reichte in Bremen nicht, um zu punkten, da Kruse und Bartels die Grün-Weißen jeweils in Führung schossen. Wozu der FC Ingolstadt 04 trotz der misslichen Lage fähig war, sollte sich eine Woche später zeigen. Im Audi Sportpark brachte man dem Aufsteiger aus Leipzig, der am Ende souveräner Zweiter werden sollte, die erste Saisonniederlage bei. Roger traf per Kopf zu frühen Führung, die unsere Schanzer gegen das Team ihres Ex-Trainers Ralph Hasenhüttl aber mit unheimlichem Willen noch über die Zeit brachten. Durch diesen Erfolg konnten die Schwarz-Roten die „rote Laterne“ der Bundesliga an Darmstadt 98 abgeben.

Gestärkt durch den Erfolg, der dem Team nochmals einen Schub gab, gelang es auch gegen Bayer 04 Leverkusen, dreifach zu punkten. Die Walpurgis-Elf spielte stark auf und konnte sich beim 2:1-Auswärtssieg erneut belohnen. Die Treffer für überlegene Ingolstädter erzielten Cohen und Morales. Ein perfekter Jahresabschluss blieb dem FCI dann aber beim Heimspiel gegen Freiburg verwehrt. Abgezockte Freiburger siegten mit 2:1, Suttner verwandelte dabei zwar nach der Halbzeit einen Freistoß direkt, doch trotz furioser Schlussoffensive ging unsere Mannschaft im letzten Spiel vor der Winterpause leer aus.


Am Ende eines intensiven Jahres bedankten sich unsere Profis bei den Schanzer Fans für ihre Unterstützung. (Foto: Bösl/KBUMM)

Zum Jahreswechsel trennte unseren FCI letztlich nur ein Zähler vom Relegationsplatz, den der HSV mit 13 Punkten belegte. Der völlig misslungene Saisonstart sollte trotz einiger starker Rückrunden-Auftritte in der Endabrechnung erheblichen Anteil am verpassten Klassenerhalt kosten. Im zweiten Teil, der sich mit den Spieltagen 17 bis 34 beschäftigt, blicken wir nochmals zurück auf enge Partien, eine unfassbare englische Woche und das bittere Saisonende aus Sicht des FC Ingolstadt 04.