Walpurgis: „Topleistung über 90 Minuten nötig“

Pascal Groß will die Erfolgsserie der Schanzer ausbauen (Foto: Bösl/KBUMM).

Walpurgis: „Topleistung über 90 Minuten nötig“

14. April, 2017 09.00 Uhr

Kann der FCI das Momentum nutzen und einen weiteren direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt schlagen? Am Samstag reisen unsere Schanzer zum VfL Wolfsburg, der nach zwei Niederlagen ebenfalls unter Druck im Tabellenkeller steht und unbedingt den Zwei-Punkte-Vorsprung auf den FCI verteidigen will. Sechs Spieltage vor Ende wird der Kampf um den Ligaverbleib spannend. Das Team von Chefcoach Maik Walpurgis glaubt nach wie vor daran, dass dabei ein "Happy-End" gelingen kann. Unsere Schanzer reisen mit viel neu gewonnenem Selbstbewusstsein zu den Wölfen und wollen schaffen, was schon im Hinspiel verdient gewesen wäre: Den ersten Sieg gegen die Niedersachsen und den Sprung aus der direkten Abstiegszone.
Vorschau und bisherige Bilanz
Der FCI hat sich mit einer beeindruckenden Englischen Woche (neun Punkte aus drei Partien) wieder an die Nichtabstiegsränge herangearbeitet und hat am Samstag gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt sogar die Möglichkeit, mit einem Sieg zum ersten Mal seit dem vierten Spieltag die Abstiegsränge zu verlassen. Sechs Partien vor Schluss hat der VfL nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den FCI, der mit 28 Zählern den Abstiegskampf noch einmal völlig neu entfacht hat.

Mit lediglich einem Zähler mehr sind nun auch der 1. FSV Mainz 05 und der FC Augsburg in Schlagdistanz. Für Mittelfeldmotor Pascal Groß jedoch keineswegs ein Grund, den FCI bereits als Favorit im Abstiegsrennen zu sehen: „Es war eine tolle Woche für uns und wir sind wieder dran. Aber wir wissen genau, dass Selbstbewusstsein und Überheblichkeit nahe beinander liegen können und sind noch lange nicht zufrieden. Wir stehen nach wie vor auf einem direkten Abstiegsrang und haben noch sehr viel Arbeit vor uns. Wir denken keine Sekunde an Relegation oder was wäre wenn – für uns gilt nur, dass wir weiter punkten, weiter hart arbeiten und uns am Ende dafür belohnen.“

Insgesamt vier Mal trafen Wölfe und Schanzer bisher in Pflichtspielen aufeinander. Die erste Begegnung gab es in der Saison 2013/2014: In der Spielzeit vor dem sensationellen Bundesligaaufstieg des FCI unterlagen unsere Schanzer im Achtefinale des DFB-Pokals in Wolfsburg durch zwei späte Treffer mit 1:2. In der vergangenen Saison holten die Ingolstädter am 4. Spieltag beim Endstand von 0:0 einen Zähler gegen den VfL, verloren aber das Rückspiel mit 0:2. In der aktuellen Spielzeit trennten sich der VfL und der FCI bei Chefcoach Maik Walpurgis Heimspielpremiere in Ingolstadt mit 1:1 – Anthony Jung brachte die deutlich überlegenen Schanzer im Hinspiel verdient mit 1:0 in Führung, die jedoch Daniel Caligiuri mit einem späten Treffer egalisierte und so die mangelnde Chancenverwertung des FCI bestrafte.

Ein Sieg gegen den Meister von 2009 steht also weiter aus, was Chefcoach Maik Walpurgis jedoch am Samstag ändern will: „Wir brauchen in der Schlussphase der Saison sehr gute Spiele. Es sind noch sechs ausstehende Partien, die wir erfolgreich gestalten wollen und auf die wir uns unabhängig von Gegner und Tabellenkonstellation vorbereiten und konzentrieren. Wir wissen um die Qualität des VfL Wolfsburg, aber auch dort haben wir Schwächen ausgemacht, auf die wir unser Spiel aufbauen wollen.“

Aktuelle Form
Unser FCI geht als klarer Gewinner aus der Englischen Woche hervor. Mit neun Punkten aus drei Partien haben sich die Schanzer wieder an die Nichtabstiegsränge herangearbeitet. Die Siege gegen Mainz (2:1), Augsburg (3:2) und Darmstadt (3:2) waren durchweg verdient und bescheren dem FCI einen deutlichen Aufwärtstrend. Entgegengesetzt ist dieser bei den Wölfen: Nach Siegen gegen Leipzig und Darmstadt (beide 1:0) sahen sich die Autostädter auf dem Weg in Richtung Klassenerhalt – in der Englischen Woche folgte jedoch die magere Ausbeute von lediglich einem Zähler aus drei Partien. Nach einem spektakulären Last-Minute-Remis gegen Bayer Leverkusen (3:3) verlor der VfL sein Heimspiel gegen den SC Freiburg mit 0:1 und musste sich zuletzt auch gegen Schalke 04 deutlich mit 1:4 geschlagen geben.

Mit bisher 14 Punkten in der Volkswagen-Arena ist der VfL Wolfsburg das zweitschwächste Heimteam der Liga, das jedoch keineswegs zu unterschätzen ist: Mit Mario Gómez haben die Wölfe einen absoluten Top-Torschützen in ihren Reihen, der es in der aktuellen Saison bereits auf 13 Treffer gebracht hat. Alleine in den letzten fünf Partien erzielte der Mittelstürmer sechs Tore – drei davon in einem Spiel gegen Bayer Leverkusen. Auf Schanzer Seite hingegen glänzt derzeit ein Mittelfeldakteur als Ingolstädter Schützenkönig: Almog Cohen avancierte mit einem Doppelpack in Augsburg zum Matchwinner und erzielte auch beim Heimsieg gegen Darmstadt den wichtigen 2:2-Ausgleich. Der Israeli ist mit aktuell sieben Treffern Top-Torschütze der Schanzer. Chefcoach Maik Walpurgis weiß, dass gegen die Wölfe eine erneute Topleistung seines Teams notwendig sein wird: „die Siege haben uns Selbstvertrauen gegeben, dementsprechend werden wir auftreten. Der VfL ist nicht zuletzt wegen seiner hohen Individuellen Qualität der klare Favorit, aber wir wollen das Momentum nutzen und auch dort ungeschlagen bleiben. Dafür wird eine Topleistung über 90 Minuten nötig sein.“

Personal
FCI-Chefcoach Maik Walpurgis muss auch weiterhin auf Moritz Hartmann verzichten, der nach einer Einblutung im Oberschenkel weiterhin an seiner Rückkehr auf den Platz arbeitet. Zudem wird Romain Brégerie gegen Wolfsburg das erste von zwei Spielen Sperre absitzen – der Franzose sah beim Heimsieg gegen Darmstadt die rote Karte. Für ihn wird voraussichtlich Roger in die Innenverteidigung rücken, der einer von insgesamt fünf Schanzer Akteuren ist, denen im Falle einer weiteren gelben Karte ein Spiel Sperre droht.

Die weiteren Akteure sind Markus Suttner (neun gelbe Karten), Pascal Groß, Marvin Matip und Alfredo Morales (jeweils vier gelbe Karten). Dennoch sieht Chefcoach Maik Walpurgis keinen Grund, seine Taktik möglichen Sperren anzupassen: „Wir gehen aufs Ganze, wie bereits in den letzten Partien. Wir müssen Vollgas geben, damit wir weiter punkten und falls wir einen Ausfall haben, werden wir ihn ersetzen können. In dieser Phase der Saison ist das ganz normal.“

Der VfL hingegen hat eine längere Verletztenliste: Benaglio fehlt mit Rückenproblemen, Bruma nach einer Knie-OP. Weiterhin werden auch Rodriguez (Syndesmoseteilabriss), Azzaoui und Dejagah (Aufbautraining), Ntep (Muskelbündelriss) und Osimhen (Knieverletzung) ausfallen. Von einer Gelbsperre sind sowohl Toptorschütze Andre Gómez als auch Guilavogui (beide vier gelbe Karten) bedroht.

Schiedsrichteransetzung
Geleitet wird die Partie von Tobias Stieler aus Hamburg, der die Schanzer bereits in der Hinrunde beim Spiel gegen den SV Werder Bremen pfiff. Assistieren werden ihm Sascha Thielert (Buchholz in der Nordheide) und Thomas Gorniak aus Bremen. Vierter Offizieller ist Alexander Sather aus Grimma.