Was macht eigentlich… Ahmed Akaichi

Stürmer Ahmed Akaichi im Dress der Schanzer (Foto: Bösl/KBUMM)

Was macht eigentlich… Ahmed Akaichi

18. März, 2017 14.00 Uhr

Nordafrikanische Offensivpower auf der Schanz: Bei der Suche nach Durchschlagskraft in der Offensive gingen die Schanzer im Sommer 2011 neue Wege. Mit Stürmer Ahmed Akaichi kam erstmals ein Stürmer aus Tunesien auf die Schanz. Für den 22-jährigen, hochtalentierten Angreifer bezahlte der FCI zudem eine Ablösesumme im mittleren, sechsstelligen Bereich. Obwohl über die Summe Stillschweigen mit dem abgebenden Verein Etoile Sportive du Sahel vereinbart worden war, titelten die Sport-Fachblätter schnell von der "Rekordablöse" und schürten damit die Erwartungen an den pfeilschnellen Linksfuß.
Allerdings hatten auch 14 Treffer in 24 Liga-Spielen in der Saison 10/11 gehörig dazu beigetragen, dass innerhalb der Fanszene große Hoffnungen mit dem Neuerwerb verbunden waren. Schließlich waren die Schanzer in jene Saison 2011/12 ohne eigenen Torerfolg mit einem Punkt aus zwei Spielen gestartet. In seiner Heimat längst ein Star und zum Nationalspieler gereift, wurde der junge Offensivakteur – erstmals fernab der Heimat – in Ingolstadt nun behutsam an die rau "Zweitliga-Luft" herangeführt.

Für Unterstützung im Alltag hatte sein neuer Verein gesorgt, Sprachbarrieren konnten somit überwunden werden. Nach einem Kurzeinsatz in Düsseldorf (1:4) spielte er gegen den FSV Frankfurt (1:1) und bei Greuther Fürth (0:3) schon von Beginn, bevor ihn eine Muskelverletzung zurückwarf.  Auf seinen ersten Sieg im FCI-Dress musste Akaichi bis zum 18. Spieltag warten, dann war er aber selbst Hauptprotagonist beim wichtigen 1:0-Sieg über den favorisierten FC St. Pauli. 89 Minuten lang ließen die Schanzer nichts anbrennen, um dann kurz vor Abpfiff für den wichtigen Heim-Dreier zu sorgen, nach Vorlage von Malte Metzelder drückte der Tunesier den Ball über die Torlinie.

Akaichis Treffer war der Start in eine furiose "Aufholjagd", die in jener Rückrunde der Saison 2011/12 zur "Punktejagd" umbenannt worden war. Schließlich hatten die Schanzer jene "Aufholjagd" schon im Vorjahr erfolgreich absolviert. Jedenfalls trugen vier weitere Saisontreffer sowie ein Assist des Nordafrikaners dazu bei, dass der FCI unter der Leitung von Tomas Oral 14 Spiele am Stück ungeschlagen blieb.

„Er ist wie ein Bruder zu uns und nahe den Spielern dran. Er gibt mir viel Vertrauen", freute sich Akaichi über den Support vom Chef-Trainer. Dank dieser Serie stand am Ende der vorzeitige Klassenerhalt zu Protokoll, Akaichi schien bei den Schanzern angekommen zu sein. Doch schon in der Folgesaison wendete sich das Blatt. Auch eine Verfehlung des Tunesiers, der unentschuldigt beim Training gefehlt hatte, trug dazu bei, dass er nach einem Kurzeinsatz zum Saisonauftakt nicht mehr berücksichtigt  wurde. So wechselte er zum Jahresbeginn zurück in die Heimat. "Esperance Tunis" ließ sich auf die vom FCI geforderte Ablöse ein und fortan stürmte der Linksfuß für den tunesischen Elite-Club.

Bis Sommer 2016 blieb Akaichi in heimatlichen Gefilden aktiv, ehe es ihn im vergangenen Sommer nach Saudi Arabien zog. Zwölf Spiele, dabei vier Tore und fünf Vorlagen konnte er bis dato verbuchen, Ittihad rangiert auf Rang 3 in der "Saudi Professional League". Bis 2019 läuft der Vertrag des heute 28-Jährigen noch – eine Rückkehr in Europas Elite-Klassen erscheint unwahrscheinlich. Auch wenn er in Ingolstadt nicht langfristig Fuß fassen konnte, das Kapitel "FCI" ist ihm in bleibender Erinnerung geblieben: Noch heute bestellt der "Ehemalige" den Schanzern via Facebook  höchstpersönlich schöne Grüße und drückt für das jeweils bevorstehende Liga-Spiel die Daumen. Auch wir wünschen Ahmed Akaichi für seine Zukunft alles Gute!