FCI unterliegt Leverkusen in einem turbulenten Saisonfinale

Torschütze zum 1:0 für die Schanzer: Mathew Leckie (Foto: Bösl)

FCI unterliegt Leverkusen in einem turbulenten Saisonfinale

14. Mai, 2016 17.23 Uhr

Keine Punkte trotz hervorragender Leistung: Mit 2:3 muss sich der FC Ingolstadt 04 am letzten Spieltag Bayer 04 Leverkusen geschlagen geben. Der FCI dominierte zunächst das Geschehen und ging durch Mathew Leckie in der 16. Minute verdient in Führung. Die Werkself nutzte eine ihrer ersten Möglichkeiten durch Charles Aranguiz in der 31. Minute zum Ausgleich, ehe eine Fehlentscheidung den Gastgebern in der 37. Minute das 2:1 bescherte. Auch in der zweiten Halbzeit zeigten die Schanzer ihre Klasse, mussten jedoch in Minute 61 das 3:1 durch Stefan Kießling hinnehmen, ehe Moritz Hartmann per Elfmeter zum 2:3 (69. Minute) den Punktgewinn noch einmal in greifbare Nähe rückte. Dieser gelang trotz deutlichem Chancenplus nicht mehr, so dass die Donaustädter die Saison am Ende mit 40 Punkten als zweitbestes bayerisches Team auf Rang elf beenden.
FCI-Coach Ralph Hasenhüttl nahm im Vergleich zur Partie gegen den FC Bayern München zwei Wechsel in seiner Startformation vor: Für Ramazan Özcan hütete Örjan Nyland das Tor der Schanzer und im Mittelfeld startete Robert Bauer für Roger.

Die erste Torannäherung der Schanzer fand in der achten Minute statt: FCI-Toptorschütze Moritz Hartmann versuchte es nach Abpraller mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, der knapp über die Latte segelte. Insgesamt begannen die Ingolstädter Schwarz-Roten offensiv, mutig und konnten sich so mehrmals in den Strafraum der Werkself kombinieren, jedoch fehlte vorerst der passende Abschluss. Das änderte sich in der 12. Minute, als Darío Lezcano mit starkem Dribbling über links in den Strafraum zog und für Mathew Leckie auflegte, dessen Kopfballabschluss haarscharf am Pfosten vorbeiging.

Vier Minuten später machte es der Australier besser: Lezcano nutzte einen Vertikalball von Danny da Costa und legte frei vor Leverkusen-Keeper Dario Kresic uneigennützig quer auf Leckie, der zum 1:0 in der 16. Minute einschob. Es wurde doppelt bitter für die Gastgeber, denn kurz darauf musste Roberto Hilbert vom Platz – der Verteidiger hatte sich ohne Fremdeinwirkung verletzt. Für ihn kam Marlon Frey (21. Minute). Der FCI blieb die bessere Mannschaft und hätte beinahe das 2:0 nachgelegt, jedoch setzte Hartmann seinen Abschluss nach Freistoß von Pascal Groß aus dem linken Halbfeld in der 23. Minute über das Tor. Auf der anderen Seite kam die Werkself zur ersten Chance in Minute 27, jedoch konnte Stefan Kießling eine scharfe Hereingabe von Bellarabi im Schanzer Strafraum nicht verwerten. Die zweite Möglichkeit führte dann aber prompt zum Ausgleich: In der 31. Minute zog Julian Brandt von rechts nach innen und passte im richtigen Moment zu Charles Aranguiz, der aus halbrechter Position mit dem Außenrist zum 1:1 vollendete.

Es folgte das kuriose 2:1 aus Leverkusener Sicht. Nach taktischem Foul von Marvin Matip an Bellarabi wollte Schiedsrichter Guido Winkmann dem FCI-Kapitän gerade noch Gelb zeigen, als der Gefoulte schon den Freistoß ausführte. Der Ball, der deutlich vom Ort des Fouls entfernt lag, ruhte nicht, kam jedoch zu Kampl, der Örjan Nyland überwand und die Führung für die Gastgeber in der 37. Minute erzielte, die nicht hätte zählen dürfen. Der FCI ließ sich nicht beirren und hätte beinahe die Antwort auf die Fehlentscheidung von Winkmann gegeben. Markus Suttner versuchte es mit einer starken Direktabnahme in der 45. Minute, die aus 20 Metern knapp übers Tor segelte. Auf der Gegenseite scheiterte Bellarabi nach Zuspiel von Brandt und verpasste so den erfolgreichen Konter (45+1.Minute). Es blieb die letzte Aktion der ersten Halbzeit.

Ralph Hasenhüttl schickte seine Startformation unverändert zurück aufs Feld, während Roger Schmidt in der 47. Minute den Torwart wechselte und David Yelldell für Kresic in die Partie schickte. Die Schanzer kamen besser aus der Kabine und hatten die Chance zum Ausgleich in der 54. Minute. Nach Freistoß von Pascal Groß prallte der abgewehrte Ball zu Almog Cohen, der aus zentraler Position lupfte, jedoch klärte Ömer Toprak für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie. Die Gastgeber verlegten sich aufs Kontern und hatten Erfolg damit: In der 61. Minute bediente Bellarabi nach schnellem Gegenstoß Kießling, der zum 3:1 für die Werkself einschob. FCI-Coach Ralph Hasenhüttl reagierte mit einem Doppelwechsel und schickte Lukas Hinterseer für Mathew Leckie in die Partie – Max Christiansen ersetzte Robert Bauer (62. Minute). Kollege Roger Schmidt schöpfte kurz darauf sein Wechselkontingent aus und brachte in der 64. Minute Admir Mehmedi für Torschütze Kießling.

Die Schanzer gaben sich keineswegs geschlagen und schaffte den verdienten Anschlusstreffer: Nach Foul von Aranguiz an Lezcano im eigenen Strafraum zeigte der Unparteiische ohne zu zögern auf den Elfmeterpunkt, von dem einmal mehr Moritz Hartmann eiskalt zum 2:3 in der 69. Minute traf und somit sein 12. Saisontor erzielte. Nur eine Minute später hätte der „Bomber“ beinahe auch das 3:3 erzielt, traf aber mit einem wuchtigen Schuss in Minute 70 nur den Pfosten, ehe Lezcano eine Minute später einen Abpraller aus fünf Metern über das Gehäuse schoss. In der 74. Minute zappelte der Ball im Netz – jubeln durften die Schanzer trotzdem nicht: Benjamin Hübner dribbelte sich in den Strafraum und passte zu Lezcano, der beim Abschluss aber im Abseits stand (74. Minute). Zuvor sah Heinrichs in der 73. Minute wegen taktischem Foul die erste gelbe Karte der Partie.

Die Intensität der Partie ließ nicht nach und so rettete Kapitän Marvin Matip den FCI sensationell vor dem 2:4. Bellarabi umspielte Nyland mit vollem Tempo und schloss aus halblinker Position aus fünf Metern ab – Matip klärte mit couragierter Grätsche auf der Linie (79. Minute). Max Christiansen sah als erster Ingolstädter in der 81. Minute Gelb nach Foul im Mittelfeld. Auch Örjan Nyland glänzte innerhalb kürzester Zeit zwei Mal: Zunächst parierte der Norweger einen Abschluss von Brandt in der 82. Minute per starkem Reflex, eine Minute später konnte auch Bellarabi den Schanzer Schlussmann aus kürzester Distanz nicht überwinden.

Ralph Hasenhüttl wechselte in den Schlussminuten ein letztes Mal und brachte mit Stefan Lex für Almog Cohen in der 89. Minute einen weiteren Stürmer. Der FCI drängte weiter auf den Ausgleich und so setzte Markus Suttner einen Freistoß in der Nachspielzeit knapp über die Latte (90+ 3. Minute). Es blieb jedoch die letzte Gelegenheit einer spannenden und sehenswerten Partie.

Somit verabschieden sich die Schanzer nach einer sensationellen ersten Bundesligasaison in die Sommerpause. Wir danken all unseren Fans und Unterstützern für ein tolles Jahr und freuen uns, euch bald wieder im Audi Sportpark begrüßen zu dürfen. Auch in der Spielzeit 2016/2017 heißt es: Der FCI ist erstklassig! Euer fci.de – Team.

FC Ingolstadt 04: Nyland – da Costa, Matip (C), Hübner, Suttner – Groß, Bauer (62. Christiansen), Cohen (89. Lex) – Hartmann, Lezcano, Leckie (62. Hinterseer)

Bayer 04 Leverkusen: Kresic (47. Yelldell) – Hilbert (21. Frey), Ramalho, Toprak, Henrichs – Aranguiz, Kampl – Bellarabi, Calhanoglu, Brandt – Kießling (64. Mehmedi)