In elf Jahren in die Bundesliga

In elf Jahren in die Bundesliga

10. Juni, 2015 12.00 Uhr

Seit dem 8. Spieltag auf Platz 1 in der 2. Bundesliga, und dennoch ist es kaum zu glauben! Für die Spieler und sportliche Leitung des Vereins, für Vorstand, Mitarbeiter, Fans und Partner der Schanzer geht ein Traum in Erfüllung. Der FC Ingolstadt 04 spielt in der kommenden Saison in der Bundesliga!

Überwältigende, emotionale, vor allem erfolgreiche, aber auch von Rückschlägen geprägte elf Jahre liegen hinter uns. Unser Weg ins Oberhaus: Hier im Schnelldurchlauf die Entwicklung der Profimannschaft für all diejenigen, die sich erinnern wollen, aber auch die, die den FCI noch nicht so gut kennen.

Steigender Bekanntheitsgrad:
Schnell konnte sich der FC Ingolstadt 04 einen Namen in Fußball-Deutschland machen: Am 10. Juli 2004 fiel der Startschuss für die erste Senioren-Mannschaft in einem Freundschaftsspiel gegen Borussia Mönchengladbach (0:1). 4086 Zuschauer kamen, um den neuen Verein im „Schanzer-Trikot“ zu sehen. Der FC Ingolstadt 04 spielte eine hervorragende erste Saison und konnte sich mit dem zweiten Tabellenplatz am Saisonende in der Bayernliga etablieren. Bereits in der darauf folgenden Saison 2005/06 schaffte der FCI mit einem 3:1-Sieg gegen die SG Quelle Fürth den völlig unerwarteten Aufstieg in die Regionalliga Süd. Mit 23 Siegen und elf Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten 1. FC Nürnberg II ein Ereignis, mit dem selbst die Führungsriege nicht in dieser kurzen Zeit gerechnet hatte, aber unterm Strich ein verdienter Erfolg der unter dem damaligen Trainer Jürgen Press. Auch in der folgenden Saison 2006/07 bot das FCI-Team eine starke Leistung und schloss überraschend mit dem fünften Platz in der Tabelle ab.

Der vorläufige Höhepunkt: Bis zu diesem Zeitpunkt war der Aufstieg in die zweite Bundesliga sicherlich das Highlight in der jungen Historie. Trotz des zu Beginn der Saison 2007/08 gesteckten Ziels, die Qualifikation für die neue dritte Liga zu erreichen, übertrafen die „Schanzer“ wieder jegliche Erwartungen und machten die Rückkehr des Profifußballs nach Ingolstadt am 31. Mai 2008, mit dem in der Winterpause verpflichteten neuen Chef-Trainer Thorsten Fink, durch einen 2:0-Sieg gegen die SpVgg. Unterhaching möglich. Eine packende Partie, die das ausverkaufte MTV-Stadion zum Beben brachte und sicherlich noch lange in den Erinnerungen der Ingolstädter Fußballfans bleiben wird.

Rückschlag und sofortige Rückkehr in 2. Liga! Sportlich gesehen musste der Fussballclub Ingolstadt einen ersten Rückschlag in der Saison 2008/2009 einstecken – den Abstieg in die 3. Liga. Nach einer guten Vorrunde mit soliden 21 Punkten zur Winterpause startete die Mannschaft mit einer 1:6-Niederlage in die Rückrunde und es folgten schwierige Wochen. Am Ende der Saison schafften die “Schanzer” nur Platz 17 und verfehlten somit das Ziel des Klassenerhalts. So ging es in der Sommerpause darum, diesen Rückschlag zu verarbeiten und in der Saison 2009/2010 neu in der 3. Liga anzugreifen. Das gelang, trotz eines holprigen Starts: Der FCI schloss die Hinrunde der Saison 2009/2010 mit Tabellenplatz 1 ab. Nach einem vorübergehenden Durchhänger legten die Schanzer jedoch einen starken Endspurt hin und belegten den Relegationsrang. In den Duellen mit Hansa Rostock feierte die Mannschaft von Trainer Michael Wiesinger dann zwei Siege und sicherte sich die Rückkehr in die 2. Bundesliga.

Die neue Heimat im Audi Sportpark eröffnete der FCI am Samstag, dem 24. Juli 2010, mit einem bunten Rahmenprogramm inklusive Promi-Spiel und Blitzturnier, abgeschlossen mit fulminantem Feuerwerk. Die Vorfreude auf die 2. Bundesliga im neuen Stadion der Schanzer war riesengroß. Nach 14 Monaten Bauzeit war die Spielstätte mit rund 15.700 Zuschauerplätzen eröffnet worden, der Umzug vom ESV-Stadion in den Sportpark erfolgte Anfang August.

So wurden die Schanzer zu Aufhol- und Punktejägern! In der Saison 2010/11 zahlten die Schanzer zunächst reichlich Lehrgeld. Doch unter dem Motto „Aufholjagd 2011“ starteten sie wieder durch. Im Winter noch Vorletzter der Tabelle, sicherte sich die Mannschaft unter der Leitung von Trainer Benno Möhlmann am 32. Spieltag den Klassenerhalt. Auf Möhlmann folgte später Tomas Oral (2011-2013). Schritt für Schritt etablierte sich der FCI in den Folgejahren in Liga 2, verbesserte sich dabei kontinuierlich Jahr für Jahr. Nach einem misslungenen Start mit gerade einmal vier Punkten aus neun Spielen trat in der Spielzeit 2013/2014 Ralph Hasenhüttl die Nachfolge von Marco Kurz an. Von da an begann der FCI als Tabellenletzter eine beeindruckende Aufholjagd bis zum sicheren Klassenerhalt im Sommer 2014. Für alle, die unseren FCI verfolgen, war es dann schlichtweg ein kleines Wunder, was das Team in der Vorrunde der Saison 2014/2015 vollbrachte. Die Vorfreude auf die zweite Saisonhälfte war daher groß, und der Ausgang ist bekannt. Nach packenden Spielen war es dann gegen Leipzig soweit: Die Schanzer erfüllten sich den großen Traum vom Bundesliga-Aufstieg.

Der Name „die Schanzer“ zeigt die Verbundenheit des Vereins zu Ingolstadt und seiner Historie. Seit jeher wussten die Herrscher und Statthalter der Donaustadt, die strategische Lage am Flussübergang und an wichtigen Handelswegen zu schätzen und zu schützen. Deshalb wurde 1806 mit dem Ausbau Ingolstadts zur bayerischen Landesfestung begonnen. In dieser Zeit bekam Ingolstadt den Namen „die Schanz“, der noch heute an Ingolstadts Vergangenheit als Festungsstadt erinnert.

Viel mehr als ein (Profi-)Fussballclub:  Hinter dem Audi Sportpark steht seit Sommer 2014 ein modernes Funktionsgebäude mit fünf Trainingsplätzen, allen wichtigen Einrichtungen für das Profiteam, das mit drei Sternen von DFB und DFL ausgezeichnete Nachwuchs-Leistungszentrum, ein Jugendhaus für Talente des FCI und auch des ERC Ingolstadt, der Audi Schanzer Fußballschule sowie der Geschäftsstelle. Erstmals hat damit der Verein in seiner elfjährigen Geschichte für alle Teams und Mitarbeiter eine „Heimat unter einem Dach“. Zahlreiche, soziale Projekte, ein enger Austausch mit der wachsenden Fangemeinde und ein junger, moderne Medien-Auftritt sind weitere Merkmale unserer Schanzer anno 2015, um die Transparenz und Bodenständigkeit zu dokumentieren, die wir uns auf die Fahnen geschrieben haben.