Ralph Gunesch vor Samstagskracher: „In meiner Brust werden immer zwei Herzen schlagen“

Ralph Gunesch auf der Aufstiegsfeier der Schanzer 2015. (Foto: Bösl/KBUMM)

Ralph Gunesch vor Samstagskracher: „In meiner Brust werden immer zwei Herzen schlagen“

13. Februar, 2018 18.00 Uhr

Kiezkicker auf der Schanz: Am Samstag, 17. Februar um 13 Uhr trifft unser FC Ingolstadt 04 im heimischen Audi Sportpark auf den FC St. Pauli – ein Highlight für die Schanzer und auch viele Fußballfans aus der Region. Und auch für den Co-Trainer unserer U 21, Ralph Gunesch. Der lebt seit sechs Jahren in unserer Donaustadt und hat mit dem Bundesliga-Aufstieg 2015 den größten Erfolg der Vereinsgeschichte noch als Spieler miterlebt. Aktuell zählt er zum Trainerteam unserer U 21 und fiebert dem besonderen Zweitliga-Highlight am Samstag im Audi Sportpark entgegen (Anstoß: 13 Uhr), schließlich spielte er lange Jahre am Millerntor.

fci.de: Servus, Ralph! Du bist mittlerweile seit sechs Jahren in Ingolstadt und beim FCI. Was hat sich in dieser Zeit verändert?

Ralph Gunesch: Sehr viel. Alleine die Tatsache, dass wir gerade in einem neuen Funktionsgebäude dieses Gespräch führen können, war vor sechs Jahren noch undenkbar. Da haben wir uns in Containern neben dem Stadion umgezogen. Es war alles sehr vernünftig, aber eben auch provisorisch. Das Ganze ist immer mehr gewachsen – es sind Trainingsplätze und viele weitere Dinge dazu gekommen. Man merkt, dass in vielen, kleinen Schritten ein vollkommen professionelles Umfeld geschaffen worden ist.

fci.de: Bei den Fans hast du in Hamburg wie hier Kultstatus. Wie hast du die Schanzer Fanszene zu Beginn wahrgenommen?

Gunesch: Der FCI ist ein sehr junger Club und ich kann mich daran erinnern, dass ich bei meinem ersten Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt vor vielleicht 100 Auswärtsfans gespielt habe. Das war ich von St. Pauli anders gewöhnt. Über die Jahre hinweg hat sich hier aber einiges und dazu rasant entwickelt. Die Zuschauerzahlen sind nicht mehr vergleichbar, was natürlich auch mit dem sensationellen Aufstieg in die Bundesliga zu tun hatte. Die Stimmung ist wesentlich besser und die Fans sind organisiert und leidenschaftlich.

fci.de: Es ist ein großer Schritt, von Hamburg nach Oberbayern zu ziehen, vor allem, wenn man von einem geschichtsträchtigen Club wie dem FC St. Pauli kommt. Wie war dein erster Eindruck und wie hat sich das ganze verändert?

Gunesch: Die Leute im Norden beneiden mich immer, dass ich die Berge direkt vor der Tür habe und die aus dem Süden, dass in Hamburg die Elbe und das Meer so nah sind. Ich muss aber gestehen, dass ich weder jemals auf Sylt war noch auf Skiern gestanden bin. Die Offenheit, die es in Hamburg gibt, findet man hier genauso, nur, dass es eben bei den Bayern zwei Tage länger dauert. Es war toll, für einen Kultclub zu spielen, aber ich fühle mich hier sehr wohl und hatte die Möglichkeit, Teil eines Aufbaus und einer Identitätsfindung zu sein. Beim FCI mitgestalten zu können, hat mich sehr motiviert.

fci.de: Im Hinspiel hat St. Pauli gegen unsere Schanzer deutlich mit 0:4 verloren. Wie hat es sich für dich angefühlt, dieses Spiel anzuschauen und was erwartest du am Samstag?

Gunesch: In meiner Brust werden immer zwei Herzen schlagen, daraus habe ich auch nie ein Geheimnis gemacht. Aber ich bin jetzt Schanzer und habe mich über den wichtigen Sieg riesig für den Verein und Stefan Leitl damals sehr gefreut, auch wenn es schon auch ein bißchen wehtat, dass mein Ex-Club so klar und hoch verliert. Ich wünsche beiden Vereinen immer alles Gute und gehe in jedem Fall von einem spannenden Rückspiel aus.

fci.de: Vielen Dank, Ralph!